Die Fans in der Ostkurve halten ihre blau-weißen Schals in die Höhe.
Profis | 22. April 2023, 09:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCSVW

Der 25. Februar dieses Jahres liegt am Samstag exakt acht Wochen zurück. An jenem Datum feierte nicht nur unser Hauptstadtclub, sondern auch der SV Werder Bremen seinen bislang letzten Sieg in der Bundesliga. Am 29. Spieltag der laufenden Runde treten Blau-Weiß und Grün-Weiß nun gegeneinander an – mit dem Ziel, ihre jeweilige Serie zu beenden. „Ich habe viele Einzelgespräche geführt und darüber hinaus festgestellt, dass jeder hier fleißig ist und mitmacht, das gibt Energie“, erklärte Pál Dárdai auf der Pressekonferenz im Vorfeld. Weitere spannende Zahlen und Fakten zum Kräftemessen präsentiert Autohero.

Statistik: In der Geschichte der höchsten deutschen Spielklasse bekam es unsere Alte Dame bereits 77 Mal mit dem SVW zu tun. Die Bilanz dieser Begegnungen ist aus Sicht unserer Spreeathener ausbaufähig: Zu 20 Erfolgen kommen 19 Remis sowie 38 Niederlagen. Der Ertrag aus jenen Partien, die im Olympiastadion stiegen, liest sich wesentlich besser. Zu Hause bringen es unsere Jungs auf 15 Siege, zwölf Unentschieden und elf Niederlagen. „Ich habe Vertrauen in meine Spieler. Niemand soll Angst vor Fehlern haben“, unterstrich unser Chefcoach. Dennoch ist es schon eine Weile her, dass unsere Elf einen Heimdreier gegen den vierfachen deutschen Meister bejubeln konnte. Dies war am 13. Dezember 2013 der Fall. Damals drehten unsere Herthaner zunächst dank eines Doppelpacks von Adrián Ramos einen frühen Rückstand, auf den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Ronny mit seinem Treffer zum 3:2-Endstand allerdings die passende Antwort parat. In Peter Pekarík und Tolga Ciğerci standen dabei sogar zwei aktuelle Berliner auf dem Platz.

Bemerkenswert: Am vergangenen Wochenende übernahmen unsere Hauptstädter zwar die Rote Laterne, kurioserweise sorgt aber genau dieser Umstand für Mut. Im laufenden Kalenderjahr holten die Schlusslichter (FC Schalke 04, VfL Bochum, TSG Hoffenheim und VfB Stuttgart) nämlich so viele Punkte wie die Erstplatzierten (FC Bayern München sowie Borussia Dortmund). In den elf Duellen der bisherigen Rückrunde sammelten die Tabellenletzten stolze 22 Zähler und damit sogar zwei mehr als die Spitzenreiter. Allein an den jüngsten sieben Spieltagen gewann der 18. Rang sechs Mal. „Ich kann nichts versprechen, aber wir werden alles dafür tun. Es geht jedoch nur Schritt für Schritt“, sagte der Ungar, der als Übungsleiter noch nie im Duell mit den Hanseaten siegte und nach seiner Rückkehr auf den Trainerstuhl damit auf eine doppelte Premiere hofft.

Personal: Lediglich Kélian Nsona (Aufbau) und Filip Uremović (Gelbsperre) fallen definitiv aus. Jean-Paul Boëtius und Chidera Ejuke kehrten zwar am Montag ins Mannschaftstraining zurück, aber inwieweit sie eine Option sind, ließ Dárdai offen. „Ich möchte niemanden kaputtmachen. Nach solch langen Verletzungen bringt ein Kurzeinsatz wenig. Wir müssen gut mit ihnen umgehen und eine passende Belastung schaffen“, hielt der Ex-Profi fest, dem aber eventuell Stevan Jovetić zur Verfügung steht. „Er ist einer unserer besten Spieler und sehr motiviert. Bei seinen muskulären Problemen in der Wade müssen wir genau abwägen, ob es nicht vielleicht sinnvoller wäre, das Ganze komplett auszukurieren. Das werden wir gemeinsam entscheiden“, verriet der 47-Jährige zu seiner Nummer 19. Im Vergleich zum vorangegangenen Auftritt könnte unser neuer Übungsleiter sowohl taktisch als auch personell die eine oder andere Änderung vornehmen, ließ sich aber noch nicht in die Karten schauen.

Schiedsrichter: Robert Schröder leitet das Aufeinandertreffen. Der Hannoveraner pfiff bereits 59 Bundesliga-Spiele, darunter vier mit Beteiligung unseres Hauptstadtclubs (ein Sieg, ein Unentschieden, zwei Niederlagen). In der aktuellen Runde kreuzten sich die Wege lediglich beim 2:2-Remis in der Hinrunde gegen den SC Freiburg. Den Bremern begegnete der 37-Jährige zuletzt Ende Januar dieses Jahres bei der deutlichen 1:7-Niederlage in Köln. Den Sportfachwirt unterstützen Dr. Jan Neitzel-Petersen und Norbert Grudzinski an den Seitenlinien sowie Frank Willenborg als vierter Offizieller. Als Videoschiedsrichter sind Guido Winkmann und Philipp Hüwe im Einsatz.

Peter Niemeyer setzt sich im Kopfballduell gegen Mehmet Ekici durch.
„Alles in die Waagschale werfen“: Peter Niemeyer siegte 2013 in blau-weiß gegen Werder.

Das sagt der Experte: Peter Niemeyer trug zwischen 2007 und 2010 wettbewerbsübergreifend zunächst 55 Mal das Trikot des Europapokal-Gewinners von 1992, ehe sich der frühere Mittelfeldspieler unserer Alten Dame anschloss. In der Folge absolvierte der inzwischen 39-Jährige bis 2015 insgesamt 132 Pflichtspieleinsätze mit der Fahne auf der Brust – darunter fällt auch der bislang jüngste Dreier unseres Teams im Olympiastadion gegen den Kontrahenten aus Norddeutschland. „Diese Partie könnte den Herthanern als Blaupause für das anstehende Kräftemessen dienen. Es wird vor allem darauf ankommen, bis zum Abpfiff alles in die Waagschale zu werfen und auch nach möglichen Rückschlägen nicht aufzustecken“, erklärt Preußen Münsters Geschäftsführer Sport. Im Erfolgsfall hält der gebürtige Riesenbecker die Chancen unseres Hauptstadtclubs auf den Klassenerhalt weiterhin für aussichtsreich: „Natürlich wäre ein Sieg gegen Werder elementar wichtig. Ein solcher könnte für einen Aufschwung sorgen. Grundsätzlich haben die Blau-Weißen sowie auch Pál schon mehrfach bewiesen, dass sie die Nerven für heikle Missionen besitzen“, betont der frühere deutsche U21-Nationalspieler.

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Erik Schmidt