Jessic Ngankam bejubelt sein Siegtor auf Schalke.
Profis | 14. April 2023, 09:10 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #S04BSC

Traditionsreiche Duelle wie das des FC Schalke 04 und Hertha BSC bringen im Laufe der Zeit immer wieder Serien mit sich. So blieb unsere Alte Dame zwischen 2006 und 2016 fast zehn Jahre lang ohne Erfolg gegen die Gelsenkirchener, zuletzt wandte sich das Blatt aber eindeutig. Vier der vergangenen sieben Bundesliga-Duelle gewann unser Hauptstadtclub, der ebenso seit vier Liga-Begegnungen unbesiegt gegen Königsblau ist. Beim kommenden Kräftemessen zählen ab 20:30 Uhr aber keine Zahlenspiele, sondern Zusammenhalt und Zuversicht. Beides spürt unser Trainer in seinem Team. „Es ist ein großes Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe vorhanden. Für uns gilt, dass wir eine Grundhaltung, eine Grundanspannung ebenso brauchen wie unsere Klarheit in der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen“, sagt Sandro Schwarz. Statistiken rund um den Vergleich zwischen den Knappen und unseren Blau-Weißen hat herthabsc.com im Kurvenwissen notiert – präsentiert von Autohero.

Statistik: Die Gesamtbilanz im deutschen Oberhaus sieht leichte Vorteile für die Gastgeber. 35 königsblaue Erfolgen sind in 75 Vergleichen notiert, dazu kommen 27 Hertha-Siege und 13 Punkteteilungen. Ein Beispiel sollten sich unsere Jungs wie bereits erwähnt an den vergangenen Kräftemessen nehmen. Die jüngsten drei Duelle gingen allesamt an die Spreeathener, darunter auch die bis dato letzte sportliche Auseinandersetzung in der Gelsenkirchener Arena, die Jessic Ngankam im Mai 2021 mit seinem späten 2:1-Siegtor entschied. Klar ist: Die neueste Auflage der Paarung bringt einen anderen Rahmen mit sich als die jüngsten Begegnungen unserer Spreeathener mit den Spitzenteams aus Freiburg und Leipzig. „Uns erwartet ein ganz anderes Spiel als zuletzt. Wir müssen körperlich dagegenhalten und unsere fußballerische Qualität einbringen“, skizziert unser Trainer die Anforderungen.

Bemerkenswert: Am Freitagabend treffen zwei Mannschaften aufeinander, bei denen gefährliche Situationen in aller Regel im Umschaltspiel entstehen. Mit jeweils fünf Kontertoren übertreffen beide Seiten den Bundesliga-Schnitt (vier), ein Gegenangriff entschied beim späten 2:1 durch Wilfried Kanga auch das Hinrundenduell. Passend dazu: Nur zwei Teams trafen öfter nach gegnerischen Ballverlusten als unsere Spreeathener (elf Tore). Allerdings ebenfalls auffällig: Beide Seiten sind in solchen Situationen auch durchaus defensiv anfällig. Sechs (Hertha) bzw. acht (Schalke) Kontergegentreffer sind im ligaweiten Vergleich ein relativ hoher Wert. Dass diese Situationen mitentscheidend sein könnten, ist allen Beteiligten klar. „Wir brauchen als Team einen guten Tiefgang“, betont Schwarz.

Personal: Keine Veränderungen gibt es mit Blick auf die Verletztenliste. Auch wenn Chidera Ejuke Fortschritte macht und Jean-Paul Boëtius in dieser Woche wieder intensiver individuell trainierte, ist das Duo ebenso keine Option für die 90 Minuten wie Kélian Nsona. Wie schon in den Vorwochen stellt sich im blau-weißen Kosmos eine zentrale Frage: Wer stürmt mit unserer Fahne auf der Brust? „Wir haben dort mehrere Optionen“, bleibt sich unser Fußballlehrer treu und verrät nicht, ob er möglicherweise Ngankam, Florian Niederlechner oder Stevan Jovetić für Dodi Lukébakio oder Kanga bringen wird. Freitagabend ab ca. 19:30 Uhr wissen wir mehr.

Schiedsrichter: Den Kampf um Punkte im Westen der Republik leitet Dr. Felix Brych. Der 47-Jährige pfeift seit 1999 für den DFB und kommt in seiner Funktion auf 332 Partien im deutschen Oberhaus. Außerdem stehen unter anderem 135 Zweitligapartien, 40 Begegnungen im DFB-Pokal sowie 69 geleitete Kräftemessen in der UEFA Champions League in seiner Vita. Insgesamt kreuzten sich die Wege des Münchners mit unserer Alten Dame 42 Mal. Die Bilanz aus blau-weißer Sicht ist dabei positiv: 15 Berliner Siegen stehen 14 Punkteteilungen sowie 13 Niederlagen gegenüber. Als Linienrichter assistieren Mark Borsch und Philipp Hüwe, vierter Offizieller ist Wolfgang Haslberger. Günter Perl und Jan Seidel beobachten das Spielgeschehen im Kölner Keller.

Das sagt der Experte: Aus Down Under wird Alexander Baumjohann das Aufeinandertreffen verfolgen – auch wenn es bei Anstoß im australischen Sydney 4:30 Uhr am Samstagmorgen sein wird. „Natürlich stelle ich mir den Wecker“, bekräftigt der 36-Jährige, der mit „gemischten Gefühlen“ auf die Begegnung blickt. „Ich habe vier Jahre für Hertha, zehn Jahre für Schalke gespielt. Mein Herz blutet, wenn ich diese beiden Vereine im Abstiegskampf sehe.“ Der Ex-Profi, der zwischen 2013 und 2017 für unsere Spreeathener auflief, hofft auf einen mutigen Auftritt der Schwarz-Elf. „Schalke ist zu Hause eindeutig stärker als auswärts. Hertha muss versuchen, das Spiel zu machen, ohne dabei zu viel zu riskieren. Die Partie darf auf keinen Fall verloren gehen.“ Mit Blick auf den Schlussspurt drückt der ehemalige Mittelfeldspieler, der kürzlich einen UEFA-Managementkurs erfolgreich absolviert hat, die Daumen. „Die Mannschaft spielt noch gegen einige Konkurrenten aus dem Abstiegskampf. Die Heimspiele müssen die Jungs gewinnen, auswärts auch den einen oder anderen Punkt holen. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Club die Klasse halten kann. Hertha BSC gehört in die Bundesliga.“

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Florian Waldkötter, Konstantin Keller