Lucas Tousart gibt auf dem Rasen eine Anweisung.
Profis | 1. April 2023, 09:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #SCFBSC

April, April! Der Brauch will es, die eigenen Mitmenschen zu Beginn des vierten Monats hereinzulegen. Kein Scherz ist: Beim jüngsten Aufeinandertreffen unserer Herthaner an diesem Datum gelang ein 2:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart. Das war 2006, Prince Boateng stand zum elften Mal bei einem Bundesliga-Spiel in der Startelf. Zudem schnürte Marcelinho seinen 13. und letzten Doppelpack für unsere Alte Dame im deutschen Oberhaus. Ein gutes Omen also für die anstehende Auswärtstour in den Breisgau zum SC Freiburg am Samstag (01.04.23, 15:30 Uhr)? „Uns erwartet eine anspruchsvolle Aufgabe, aber die mitgereisten Fans werden uns sicher wieder stark unterstützen. Um dort zu bestehen, müssen wir geschlossen und effektiv auftreten“, unterstreicht Lucas Tousart den gemeinsamen Willen auf Punkte. Weitere Anekdoten, Zahlen und Fakten vor dem Kräftemessen im Schwarzwald hat herthabsc.com gesammelt – präsentiert von unserem Hauptpartner Autohero.

Statistik: Mit Blick auf die bisherigen Duelle zwischen den beiden Vereinen steht eine äußerst ausgeglichene Bilanz zu Buche. Was die 33 Liga-Begegnungen angeht, hat unser Hauptstadtclub die Nase leicht vorn: So gesellen sich elf blau-weiße Siege zu zwölf Remis und zehn Niederlagen. Dabei kassierten unsere Jungs 42 Gegentreffer, brachten es selbst aber auf 43 Erfolgserlebnisse. Von den 16 Partien, die in Baden-Württemberg stattfanden, gingen bei einem Torverhältnis von 24:25 jeweils sechs an die Hausherren als auch an unsere Berliner. In der 2. Bundesliga bekamen es unsere Spreeathener 14 weitere Male mit den Weiß-Roten zu tun – je 14 Treffer und vier Dreier sowie sechs Unentschieden sind notiert. Wie herausfordernd die Aufgabe beim Sport-Club auch diesmal wieder wird, weiß Sandro Schwarz: „Die Mannschaft hat gute individuelle Qualität und große fußballerische Fähigkeiten. Das, was sie auszeichnet, setzt sie mit Selbstbewusstsein und hoher Intensität um“, unterstreicht unser Cheftrainer mit Blick auf die Breisgauer.

Bemerkenswert: In Nils Petersen hat der beste Bundesliga-Joker aller Zeiten in dieser Woche sein Karriereende zum Abschluss der laufenden Spielzeit angekündigt. In der höchsten deutschen Spielklasse bringt es der 34-Jährige bereits auf 33 Treffer nach einer Hereinnahme – aktuell wartet der zweifache deutsche Nationalspieler allerdings noch auf sein erstes Saisontor. Überhaupt glückten den Freiburgern in 2022/23 erst zwei Treffer durch Einwechselspieler. Für unsere Hauptstädter waren derweil schon Marco Richter und Dodi Lukébakio (je zwei Mal) sowie Stevan Jovetić, Suat Serdar und Derry Scherhant erfolgreich, obwohl sie zum Anpfiff der jeweiligen Paarungen noch auf der Bank gesessen haben. Doch zurück zu Petersen. Da Michael Gregoritsch gesperrt ausfällt, könnte der gebürtige Wernigeröder gegen unsere Blau-Weißen sogar von Beginn an auf dem Platz stehen – mit dem Ziel, einen ganz besonderen Meilenstein der Vereinsgeschichte zu erreichen: das 1.000 Bundesliga-Tor. Momentan steht der DFB-Pokalfinalist des vergangenen Jahres bei 998 Treffern. Ein mögliches Mittel, um die historische Marke zu knacken, könnte für den SCF einmal mehr der ruhende Ball sein. „Die Standardqualität des SC ist bekannt. Wir werden mit dem Team Videosequenzen analysieren und entsprechend trainieren, um darauf vorbereitet zu sein“, verrät unser Fußballlehrer.

Personal: Jean-Paul Boëtius (Schultervlertzung), Chidera Ejuke und Kélian Nsona (beide im Aufbau) können die weiteste Dienstreise der Saison ebenso wenig antreten wie Marco Richter (Gelbsperre) und Stevan Jovetić (Wadenprobleme). Darüber hinaus steht ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Marc Kempf, den Beschwerden an der Hüfte plagen. „Wenn Kempfi fit ist, wird er spielen. Wir müssen die Reaktionen auf die Trainingsbelastung abwarten. Wir haben aber in jedem Fall Optionen – mit Filip Uremović, Agustín Rogel, Martón Dárdai, Pascal Klemens und Peter Pekarík, oder aber mit einer Systemumstellung“, erklärt Schwarz. Neben Kempf und Serdar geht im Übrigen auch Ivan Šunjić mit einer Hypothek von vier gelben Karten in die Partie.

Schiedsrichter: Sven Jablonski leitet das Kräftemessen im Breisgau. Für den Bremer wird es der 73. Einsatz im deutschen Oberhaus sein, hinzu kommen unter anderem 56 gepfiffene Zweitliga-Partien, 70 Spiele in der 3. Liga sowie 18 Einsätze im DFB-Pokal. Dabei kreuzten sich die Wege des Bankkaufmanns und unseres Clubs bislang elf Mal, notiert sind zwei blau-weiße Siege, zwei Punkteteilungen sowie sieben Niederlagen. Unterstützt wird der Referee am Samstag von den Assistenten Christian Gittelmann und Christof Günsch sowie dem vierten Offiziellen Tobias Stieler. Daniel Schlager und Holger Henschel fungieren als VAR.

Das sagt der Experte: Bevor Per Skjelbred seinen ersten von insgesamt 179 Bundesliga-Einsätzen für unseren Hauptstadtclub absolvierte, stand der Norweger zwischen 2011 und 2013 insgesamt 26 Mal für den Hamburger SV im deutschen Oberhaus auf dem Feld. Ein Tor gelang dem Mittelfeldspieler dabei nicht. Mit der Fahne auf der Brust dauerte es hingegen nicht allzu lange bis zum Premierentreffer: Dieser glückte unserer ehemaligen Nummer 3 schon im zweiten Anlauf, einem Auswärtsspiel in Freiburg. Beim 1:1-Unentschieden vor fast zehn Jahren hatte der 1,75-Meter-Mann auf Vorlage von Ronny den Ausgleich besorgt. „Ich erinnere mich noch gut an diese Begegnung und mein Tor – schließlich sind mir nicht ganz so viele Treffer gelungen“, erzählt der inzwischen 35-Jährige, der bis zu seinem Abschied 2020 nur noch ein weiteres Erfolgserlebnis in unseren Farben bejubeln konnte, mit einem Schmunzeln. „Die Freiburger waren damals schon ein unangenehmer Gegner – und sie sind es nach wie vor. Das Team ist bestens eingespielt, gut bei Standards und agiert aggressiv gegen den Ball. Deswegen müssen unsere Jungs von Beginn an hellwach sein, nur dann ist dort etwas drin“, erklärt der 43-fache Auswahlspieler seines Heimatlandes und aktuelle Profi des Rosenborg BK.

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von Erik Schmidt