Trikotsammler Christian Gruber vor seiner großen Sammlung an Trikots.
Fans | 16. April 2023, 10:44 Uhr

Eine außergewöhnliche Sammlung

Ob Quer- oder Längsstreifen, ob heim oder auswärts, ob blau oder weiß – Christian Gruber ist von allen Trikots unseres Hauptstadtclubs begeistert. Deswegen macht es sich der gebürtige Berliner zur Aufgabe, so viele wie möglich davon zu sammeln. Ende Februar knackte der 40-Jährige nun die 500er Marke: „Das Jubiläumstrikot stammt aus dem Nachwuchs und ich habe es von einem anderen Herthaner erhalten“, sagt der Offizier der Luftwaffe im Gespräch mit herthabsc.com. In den 1990er Jahren entdeckte der Ludwigsfelder seine Vorliebe für unsere Alte Dame, 1998 erwarb er seine erste Dauerkarte. „Hertha ist absoluter Bestandteil meines Lebens. Noch dazu bin ich seit November 2021 ehrenamtlich im Verein als Blindenreporter tätig. Das unterstreicht, wie sehr mir unser Club am Herzen liegt“, erklärt das Mitglied.

Ältestes Trikot aus 1968

Am Herzen liegen dem Anhänger auch die Jerseys. „Waren es zunächst welche aus dem Fanshop, entdeckte ich schnell, dass es zwischen den Fan- und den Spielertrikots oftmals feine Unterschiede gibt“, berichtet der Fußballenthusiast. Das älteste Stück seiner Sammlung kommt aus dem Jahr 1968. Damals habe es pro Saison nicht immer einen neuen Trikotsatz gegeben, weswegen die Jugendspieler teilweise noch Jahre danach die alten Oberteile trugen. So habe Gruber von einem ehemaligen Akademie-Akteur dieses rare Kleidungsstück bekommen. Genauso wie die anderen 500 Exemplare hängt es nun in einem Schrank in seinem Arbeitszimmer, jedes ist mit einer Folientüte vor Staub geschützt. „Viele würden meinen, die Sammlung beinhaltet Dopplungen. Das sehe ich jedoch ganz anders. Sie unterschieden sich aufgrund kleiner Details – beispielsweise kamen sie bei der U23 und in Pokalspielen zum Einsatz oder zeichnen sich durch Sondersponsoren sowie Ärmellogos aus, sind zudem mal lang- und mal kurzärmlig“, spricht der Spreeathener über seine Leidenschaft. 

[>]
Sie unterschieden sich aufgrund kleiner Details – beispielsweise kamen sie bei der U23 und in Pokalspielen zum Einsatz oder zeichnen sich durch Sondersponsoren sowie Ärmellogos aus, sind zudem mal lang- und mal kurzärmlig.
[<]

-Christian Gruber

Die Begeisterung hat Gründe: „Seltene bzw. unverkäufiche Trikots zu besitzen – das macht den Reiz aus“, beschreibt der Hauptstädter. „Je älter, desto besonderer“, laute das Motto bei seiner Galerie, in der er nur wenige Stücke hervorheben will: „Zu den absoluten Highlights zählen die Trikots der Aufstiegsspiele in die 2. Bundesliga in den 80er Jahren. Da besitze ich eins von Dieter Timme, einem fast vergessenen Herthaner“, sagt der 40-Jährige. Doch auch abseits der Oberteile besitzt Gruber einige blau-weiße Schmuckstücke. Vor allem auf die Schuhe von Erwin Hermandung, die dieser im DFB-Pokalfinale 1977 getragen hat, ist der Anhänger stolz.

Bekannt auf Social Media

Doch seine wahre Passion bleiben die Leibchen, die er über die sozialen Netzwerke auch anderen Anhängerinnen und Anhängern präsentiert. „Meine Sammlung kann jeder bei Instagram und Facebook sehen. Dort stelle ich die Trikots nach und nach vor und versehe sie mit Hintergrundinformationen“, erzählt der Fan. Sein absoluter Traum: Selbst ein Heimjersey für unsere Alte Dame zu designen. Dafür hätte der gebürtige Berliner schon klare Vorstellungen. „Ich würde mit einem Sondersponsor auf ein wichtiges Thema wie Inklusion, Nachhaltigkeit oder Diversität aufmerksam machen wollen“, erklärt der Supporter und konkretisiert: „Die blau-weißen Streifen wären dabei ein Muss. Es ist das Aushängeschild, ein absolutes Markenzeichen: Das ist Hertha BSC!“

von Konstantin Rek