Benjamin Weber spricht nach dem abschließenden Heimspiel mit den Medienschaffenden.
Profis | 21. Mai 2023, 17:00 Uhr

„Wir haben einen klaren Auftrag“

Der Schmerz über den siebten Abstieg unserer Vereinsgeschichte war allen blau-weißen Protagonisten in der Mixed Zone des Olympiastadions anzumerken. Auch Benjamin Weber verspürte diesen, trat jedoch gefasst vor die Mikrofone der Medienschaffenden, um den Status Quo zu analysieren und das vorangegangene Geschehen einzuordnen. „Wenn man in die Gesichter geschaut hat, konnte man bei allen Beteiligten den Frust sehen. Wir sind aber nicht in diesem einen Spiel abgestiegen. Das ist das Ergebnis der gesamten Saison mit dieser Partie als Spiegelbild“, konstatierte unser Sportdirektor.

Gleichzeitig betonte der 43-Jährige den gemeinsamen Arbeitsauftrag für die kommenden Wochen und Monate. „In diesem Moment dürfen wir alle brutal enttäuscht sein. Nun geht es darum, den Blick schnell nach vorne zu richten. Damit beginnen wir ab Sonntag, da wir uns leider schon auf dieses Szenario vorbereiten mussten. Wir haben ein klares Ziel, einen klaren Plan, wie wir Hertha insgesamt als Verein aufstellen wollen – gemeinsam mit den Fans, den Mitgliedern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mit dem Weg, den wir bei Hertha gehen wollen. Wir haben einen klaren Auftrag und sind darauf vorbereitet.“ Die zentralen Aussagen des gebürtigen Berliners fasst herthabsc.com an dieser Stelle zusammen. Weber über…

… die blau-weiße Gefühlslage nach dem Schlusspfiff:

Weber: Wenn man in die Gesichter geschaut hat, konnte man bei allen Beteiligten den Frust, die Enttäuschung sehen. Wir sind aber nicht in diesem einen Spiel abgestiegen, haben in dieser Saison insgesamt viel zu viele Fehler begangen. Das ist das Ergebnis der gesamten Spielzeit mit dieser Partie als Spiegelbild, wo wir in der letzten Szene ein Tor bekommen. Da denkst du als Sportler natürlich – scheiße, das darf doch einfach nicht wahr sein, zumal zuvor die Möglichkeiten zum 2:0 da waren. In diesem Moment dürfen wir alle brutal frustriert und enttäuscht sein. Klar ist, wer nach 33 Spieltagen als Absteiger feststeht, der hat sportlich in den vergangenen Jahren nicht alles richtig gemacht. Nun geht es darum, den Blick schnell nach vorne zu richten. Damit beginnen wir ab Sonntag, da wir uns leider schon auf dieses Szenario vorbereiten mussten.

… die Planungen für die neue Spielzeit:

Weber: Natürlich wird die kommende Zeit herausfordernd, aber herausfordernd waren auch schon die Monate, in denen wir jetzt da sind. Wir haben ein klares Ziel, einen klaren Plan, wie wir Hertha insgesamt als Verein aufstellen wollen – gemeinsam mit den Fans, den Mitgliedern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mit dem Weg, den wir bei Hertha gehen wollen. Unsere Nachwuchsarbeit wird ein wichtiger Baustein dabei sein. Klar ist auch, dass es einen Umbruch im Kader geben wird. Es werden arbeitsreiche Wochen und Monate, da die zweite Liga recht schnell wieder beginnt. Wir haben einen klaren Auftrag und sind darauf vorbereitet.

[>]
Eigentlich müsste man den Fans ein Denkmal bauen. Sie haben uns wieder über 94 Minuten getragen. Diese Kraft müssen wir aufsaugen. Sie sind das Fundament, das unseren Verein trägt.
[<]

-Benjamin Weber

… den außergewöhnlichen Rückhalt von den Rängen:

Weber: Jeder, der im Stadion war, hat gemerkt, wie diese Fans auch in dieser Partie den ganzen Verein gepusht haben. Eigentlich müsste man ihnen für die ganze Saison ein Denkmal bauen. Sie haben uns wieder einmal über 94 Minuten getragen, und das in so einer Spielzeit. Diese Kraft müssen wir aufsaugen, kanalisieren. Unsere Mitglieder und Fans sind das Fundament, das unseren Verein trägt. Dieses müssen wir weiter stärken.

… Gespräche mit Pál Dárdai:

Weber: Wir haben klar gesagt, dass wir erst einmal diese sechs Spiele zusammen angehen, dann den weiteren Weg gemeinsam besprechen und unsere Entscheidung entsprechend kommunizieren werden. Jetzt fahren wir nach Wolfsburg und spielen die Saison sauber zu Ende. Im Anschluss geht es dann voll in die Umsetzungen der Planungen in Richtung der neuen Spielzeit, die wir natürlich schon begonnen haben. Wir müssen schnell nach vorne schauen.

von Konstantin Keller