Márton Dárdai klatscht mit Florian Niederlechner ab.
Profis | 20. Mai 2023, 09:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCBOC

Für unsere Herthaner ist es die letzte Chance, für den VfL Bochum möglicherweise der finale Schritt zum Klassenerhalt. So schmerzlich diese Ausgangslage vor dem Spiel am Samstag (15:30 Uhr) ist, so klar ist sie aus Sicht unseres Hauptstadtclubs leider. „Wir haben es nicht mehr in der eigenen Hand. Aber gerade deshalb werden wir alles daransetzen, zu gewinnen“, sagte Benjamin Weber auf der Pressekonferenz. Vor dem letzten regulären Heimspiel im Olympiastadion haben wir Zahlen, Daten und Fußnoten notiert. Das Kurvenwissen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Die Wege unserer Spreeathener und der Bochumer haben sich im deutschen Oberhaus bislang 45 Mal gekreuzt. 16 Partien haben unsere Teams für sich entschieden, 18 der Verein für Leibesübungen aus dem Ruhrgebiet. Macht unterm Strich elf Unentschieden. Eine Punkteteilung wäre am 33. Spieltag gleichbedeutend mit unserem Abstieg. „Der volle Fokus liegt darauf, die beiden verbleibenden Spiele für uns zu entscheiden. Anschließend sehen wir, für was es reicht. Grundsätzlich haben wir das Potenzial, mit dem Kader in der Bundesliga zu bestehen. Wenn wir alles auf den Platz bekommen, wie es uns beispielsweise in den Duellen mit Mönchengladbach, Augsburg und Stuttgart gelungen ist“, unterstrich unser Sportdirektor. Für drei Zähler spricht tendenziell auch die Bilanz gegen die Westdeutschen in der Hauptstadt: Zwölf Siege fuhren unsere Berliner ein, dazu kommen acht Remis. Demgegenüber stehen nur zwei Pleiten. Außerdem: In den jüngsten elf Kräftemessen mit dem VfL mussten sich unsere Blau-Weißen auf eigenem Platz nie geschlagen geben.

Bemerkenswert: Statistisch gesehen fallen bei dieser Paarung im Schnitt 3,49 Tore in 90 Minuten. Der höchste Sieg unserer Berliner gegen den Aufsteiger von 2021 datiert aus dem September 2000. Damals schossen Michael Preetz (2), Alex Alves und Michael Hartmann einen klaren 4:0-Triumph heraus. Auch in der laufenden Saison haben die Gäste aus dem Westen der Republik nicht immer eine sattelfeste Defensive, das belegt auch der höchste Wert an erwarteten gegnerischen Treffern (65,7). Eine Chance für Florian Niederlechner? Unsere Nummer 7 hat in seiner Laufbahn bisher gegen jeden aktuellen Bundesligisten getroffen – außer gegen Bochum. Mit Blick auf die Gegenwart lässt sich außerdem festhalten, dass Pál Dárdai und Thomas Letsch sich an der Seitenlinie derweil das erste Mal gegenüberstehen.

Personal: Kélian Nsona (Aufbau), Filip Uremović (Gehirnerschütterung) und Jessic Ngankam (Gelbsperre) stehen definitiv nicht zur Verfügung. Auch für Tolga Ciğerci (Wadenprobleme) dürfte die Zeit nicht reichen, ein Fragezeichen steht außerdem hinter Marc Kempf (Rippenprellung). „Ich glaube, dass Kempfi spielen wird. Das ist mein Gefühl nach dem Gespräch mit Doc und Physios. Aber wir müssen erst einmal das Training abwarten“, erklärte Dárdai. In Pascal Klemens bietet sich unserem Cheftrainer aber eine zusätzliche Alternative. „Ich hätte kein Problem, Pascal zu bringen, wenn es nötig ist. Ich habe schon früher mit ihm gearbeitet. Er ist ein zuverlässiger Junge, sehr passsicher und spielstark“, betonte der Ungar sein Vertrauen in den 18-jährigen Defensivakteur, der bislang noch ohne Profi-Einsatz ist.

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych pfeift die Partie des 33. Spieltags. Der Unparteiische ist seit 1999 für den DFB im Einsatz und hat seitdem durch 335 Kräftemessen in der Bundesliga geführt. In der Vita des 47-Jährigen stehen außerdem 135 Begegnungen in der 2. Liga, 40 Aufeinandertreffen im DFB-Pokal sowie 69 Vergleiche in der UEFA Champions League. Außerdem kam der Jurist bereits bei mehreren Welt- und Europameisterschaften zum Einsatz. Unserem Hauptstadtclub begegnete der Referee bislang 47 Mal – die blau-weiße Bilanz: 15 Dreier, 14 Remis und 14 Niederlagen. Dem Münchener assistieren die Linienrichter Mark Borsch und Stefan Lupp, als vierter Offizieller fungiert Alexander Sather. Das Spielgeschehen im Kölner Keller verfolgen Günter Perl und Christian Gittelmann.

Das sagt der Experte: Auch aus der Ferne fiebert Fabian Lustenberger mit – das ist bekannt. „Die Fakten liegen auf der Hand. Wir müssen gewinnen - egal wie. Gelingt uns das, können wir schauen, was auf den anderen Plätzen passiert“, erklärt unser langjähriger Kapitän, der zwischen 2007 und 2019 wettbewerbsübergreifend 307 Mal mit der Fahne auf der Brust auflief. Rechenspiele verbieten sich: „In den 90 Minuten im Olympiastadion geht es einzig und allein darum, ein Tor mehr als der Gegner zu schießen." Der Schweizer lief während seiner Zeit in Berlin sechs Mal gegen Bochum auf, fünf Mal durfte er sich über einen Dreier freuen, eine Partie endete unentschieden. 

von Florian Waldkötter