Pál Dárdai auf der Pressekonferenz nach dem Duell mit Bochum.
Profis | 21. Mai 2023, 09:15 Uhr

“Die Kabine war sehr leise”

Fußball kann in Sekundenbruchteilen die gesamte Bandbreite der Emotionen bereithalten. Bis zur vierten Minute der Nachspielzeit hofften alle Herthanerinnen und Herthaner auf den Heimsieg gegen den VfL Bochum und die weitere Chance auf den Klassenerhalt. Sekundenbruchteile herrschte nach dem späten Ausgleich durch Keven Schlotterbeck jedoch totale Niedergeschlagenheit auf den Rängen wie auf dem Rasen, während im Lager der Gäste alle Dämme brachen. Entsprechend unterschiedlich fiel das Fazit von Pál Dárdai und Thomas Letsch bei der Pressekonferenz aus.

Dárdai: „Hertha BSC ist nicht hier und heute abgestiegen“

„In der ersten Halbzeit waren wir gut eingestellt und konnten Bochum genug unter Druck setzen, das Remis zur Pause war ok. Danach haben wir das Tor gemacht und hätten die Kontersituationen zum zweiten oder gar dritten Treffer nutzen müssen. Hertha BSC ist aber nicht hier und heute abgestiegen“, analysierte Dárdai, der den späten Nackenschlag leider erahnt hatte. „Bei solchen Spielen kann es immer passieren, dass noch ein Tor in der letzten Minute fällt. Ich habe schon so viel im Fußball erlebt und es irgendwie im Hinterkopf gespürt. Die Kabine war sehr leise. Klar ist das hart, klar fühlt sich das jetzt und in den kommenden Tagen richtig scheiße an. Aber ab jetzt müssen wir für die Zukunft arbeiten. Stabilisieren und wieder in die erste Liga zu kommen, das muss das Ziel sein!“

Gegenüber Letsch war nach dem Spielverlauf naturgemäß glücklicher. „Wenn so ein Tor in der letzte Minute fällt, hat das natürlich für beide Seiten extreme Auswirkungen. Für uns war das ein sehr wichtiger Punkt“, unterstrich der Bochumer Coach, der ebenfalls seine Einschätzung zum Spielverlauf zu Protokoll gab. „Wir hatten zu Beginn eine Riesenchance, konnten danach aber nicht das umsetzen, was wir besprochen hatten. Nach unserer größten Möglichkeit in der zweiten Halbzeit kommt das 0:1, damit auch das Publikum und das Selbstbewusstsein bei Hertha. Anschließend gab es Kontersituationen, in denen wir durchaus Glück hatten“, so der 54-Jährige, der jedoch ein versöhnliches Fazit ziehen durfte. „Aber meine Mannschaft hat nie aufgegeben und sich zum Schluss belohnt.“ HerthaTV hat die gesamte PK wie gewohnt aufgezeichnet.

von Konstantin Keller