
Kiek ma, wo dit hinjeht: Düsseldorf
Im Februar 2022 übernahm Daniel Thioune bei Fortuna Düsseldorf das Zepter als Chefcoach. Damit amtiert der 49-Jährige bereits länger als zehn seiner elf Vorgänger. Die Konstanz an der Seitenlinie soll bei den Rheinländern in der bevorstehenden Spielzeit genauso zum Trumpf werden wie die Eingespieltheit auf dem Rasen. Nach aktuellem Stand gilt es in Yannik Engelhardt und Vincent Vermeij, die beide aus der U23 des SC Freiburg kamen, lediglich zwei neue Feldspieler zu integrieren. „Die Mannschaft ist sehr weit. Aber das ist nicht überraschend, denn nach anderthalb Jahren muss sie auch zusammenwachsen. Die Jungs wissen mittlerweile, wie ich es mir gegen und mit dem Ball wünsche“, erklärt der Übungsleiter, dessen Kader beispielsweise in Dawid Kownacki, Christoph Klarer sowie Rouwen Hennings auch den einen oder anderen schmerzhaften Abgang verzeichnen musste. herthabsc.com hat den deutschen Meister von 1933, bei dem unsere Alte Dame am Samstag (29.07.23, 20:30 Uhr) zum Saisonauftakt in der 2. Bundesliga antritt, genauer unter die Lupe genommen.
Die sportliche Situation: Die vergangene Spielzeit haben die Rot-Weißen vor allem aufgrund ihrer Heimstärke als Tabellenvierter abgeschlossen. In 2022/23 sammelten lediglich die Aufsteiger aus Heidenheim (40) und Darmstadt (38) mehr Zähler im eigenen Stadion als F95 (37). Unter Thioune verloren die Westdeutschen insgesamt nur zwei von 24 Heimspielen (16 Siege, 6 Remis). „Egal, ob Hertha, der HSV oder wer sonst noch zu Besuch da sein wird – wir können es hinbekommen, dass wir unsere Arena vielleicht uneinnehmbar machen. Das ist uns bisher gelungen in diesem Jahr“, unterstreicht der Fußballlehrer, dessen Elf letztmals im November 2022 zu Hause unterlag. In der Vorbereitung stimmten die Ergebnisse ebenfalls: Fünf der sechs Testspiele entschied der Club aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt für sich – bei der Generalprobe gelang ein 3:1-Sieg gegen den VfL Bochum.
[>]Die Mannschaft ist sehr weit. Die Jungs wissen mittlerweile, wie ich es mir gegen und mit dem Ball wünsche.[<]
Die Düsseldorfer im Fokus: Lediglich vier Fortunen haben schon die 30 überschritten: André Hoffmann, Matthias Zimmermann, Felix Klaus und Daniel Ginczek. Das Quartett, das es zusammen auf fast 500 Bundesliga-Einsätze bringt, verfügt dementsprechend über reichlich Erfahrung und bildet eine wichtige Achse innerhalb des Teams. „Wir haben eine super Vorbereitung gespielt und gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aber die Liga ist was ganz anderes“, erklärt Zimmermann. Der Rechtsverteidiger betont außerdem: „Auf jeden Fall spürt man, dass wir besser geworden sind. Jeder weiß, was er in dem System zu tun hat und von ihm verlangt wird. Wir sind noch weiter zusammengerückt und die Mannschaft macht einen guten Eindruck“, so der 31-Jährige, der in seine sechste Spielzeit mit Fortuna geht.

Die besonderen Duelle: Die jüngsten Aufeinandertreffen beider Vereine stiegen im deutschen Oberhaus und datieren aus der Saison 2019/20. Während unsere Herthaner das Hinspiel im Olympiastadion dank der Treffer von Vedad Ibišević, Javairô Dilrosun und Vladimír Darida mit 3:1 gewannen, gab es beim Wiedersehen ein 3:3-Unentschieden. Dabei lagen unsere Jungs zur Pause bereits mit 0:3 in Rückstand, punkteten aber in der Folge zum einzigen Mal überhaupt noch nach einem solchen Zwischenstand in der Bundesliga. „Wir haben uns selbst in eine schwierige Situation gebracht, es aber anschließend besser gemacht. Wir haben zusammengehalten und es auch spielerisch gelöst – das war wichtig! Ich hoffe, wir konnten den Fans mit der zweiten Halbzeit etwas zurückgeben“, sagte Matheus Cunha. Der Brasilianer trug sich damals neben Krzysztof Piątek in die blau-weiße Torschützenliste ein, außerdem profitierten unsere Spreeathener von einem Eigentor.
Die Meinung über unsere Elf: Thioune macht aus seiner positiven Anspannung vor dem Kräftemessen mit unserem Hauptstadtclub keinen Hehl. „Hertha BSC ist ein Verein, auf den sich alle in dieser Liga freuen und der die Attraktivität steigert. Das Stadion wird deshalb gut gefüllt sein“, verrät der Trainer, der unsere Hauptstädter auf dem richtigen Weg sieht: „Ich glaube, dass sie deutlich weiter sind, als man das als Absteiger sein müsste. Vor allem auch, da Pál Dárdai das Umfeld bestens kennt.“ Dennoch hebt der Ex-Profi hervor: „Aber ich denke, dass die Berliner noch nicht so ausgewogen Fußball spielen, wie wir es aktuell tun. Ich glaube, da sind wir etwas im Vorteil, da wir wissen, was wir machen wollen.“ Ob der gebürtige Georgsmarienhütter mit seiner Einschätzung richtig liegt, wird sich am Samstagabend zeigen.