Neuzugang Bilal Hussein posiert in der Traumfabrik.
Profis | 31. August 2023, 10:30 Uhr

„Ich habe sofort gesagt: Das ist es!“

Als Bilal Hussein die Geschäftsstelle unseres Hauptstadtclubs betritt, begleiten ihn neben seinem Vater auch Berater. Einer davon ist ein alter Bekannter: Rasmus Bengtsson, der in der Saison 2009/10 selbst seine Schuhe für unsere Blau-Weißen schnürte. „Es ist schon eine Weile her, dass er als Spieler hier war, aber was er mir gesagt hat, klang vielversprechend“, erzählt unser neuer Schwede, der für den Schritt an die Spree schnell Feuer und Flamme war. „Als ich vom Interesse von Hertha gehört habe, habe ich sofort gesagt: Das ist es, das ist das, was ich will! Die positiven Gespräche haben das verstärkt, das Gesamtbild war dadurch perfekt und meine Entscheidung stand schnell fest“, so der Mittelfeldspieler. Im Gespräch mit herthabsc.com berichtet unser Neuzugang zudem über seine Ziele, seinen Spitznamen und verrät, wie er nach getaner Arbeit am liebsten entspannt.

herthabsc.com: Bilal, herzlich willkommen bei Hertha, herzlich willkommen in Berlin! Kannst du uns zum Einstieg erzählen, was dich besonders von einem Wechsel überzeugt hat? Was weißt du schon über die Alte Dame?
Hussein: Dass es ein großer Club in Deutschland mit einer langen Geschichte ist, der nach wie vor ein sehr gutes Team hat! Jeder kennt Hertha. Das hat mich abgeholt, dazu kommt eine gute Fankultur, die damit verbundene starke Unterstützung und das große, ikonische Stadion. Ich hatte insgesamt schnell das Gefühl, dass das hier der richtige Verein für mich ist!

herthabsc.com: Dich hat ein bekanntes Gesicht als Agent zu den abschließenden Gesprächen auf unserer Geschäftsstelle begleitet: Rasmus Bengtsson! In der Saison 2009/10 lief er für unseren Verein auf. Was hat er dir berichtet?
Hussein: Er hat mir am Dienstag noch von seiner Zeit in Berlin erzählt. Es ist zwar schon eine Weile her, dass er als Spieler hier war, aber was er mir über das Umfeld, die Trainingsmöglichkeiten und seine Eindrücke gesagt hat, klang vielversprechend. Das hat mir die Entscheidung zusätzlich erleichtert.

herthabsc.com: Gewähre uns doch mal ein paar Einblicke in die Gespräche mit unserer Vereinsführung. Du hast am 28. August noch dein letztes Pflichtspiel für AIK bestritten, dann ging es offenbar schnell. Wie hat der Austausch deinen Entschluss beeinflusst?
Hussein: Auf jeden Fall zum Guten, das waren angenehme, zielführende Gespräche mit einer sehr positiven Stimmung. Auch deshalb ging es dann recht schnell. Jetzt bin ich unheimlich glücklich, hier zu sein und freue mich schon darauf, loszulegen.

herthabsc.com: Bevor wir darüber sprechen, lass uns noch kurz einen Blick zurückwagen. Du bist ein loyaler Spieler, hast bisher nur die Schuhe für deinen Jugendverein Bromstens IK, die Leihstation Vasalunds IF und eben für AIK geschnürt. In einem Interview hast du mal gesagt, dass der Wechsel in eine ausländische Liga dennoch einer deiner großen Träume ist. Wann hattest du das Gefühl, dass jetzt der richtige Moment und mit unserem Hauptstadtclub auch der richtige Verein gekommen ist?
Hussein: Stimmt, ich war neun Jahre bei AIK, habe mit 14 Jahren in der Akademie dort begonnen und mich bis in die erste Elf gearbeitet. Entsprechend viel bedeutet mir die Zeit in diesem Club. Aber als ich dann von meinen Agenten vom Interesse von Hertha gehört habe, habe ich sofort gesagt: Das ist es, das ist das, was ich will! Die positiven Gespräche haben das dann verstärkt, das Gesamtbild war dadurch perfekt und meine Entscheidung stand schnell fest.

Bilal Hussein unterhält sich in der Traumfabrik.
„Ich kann es kaum erwarten, die Fans zu treffen“: „Billy“ Hussein hat Bock auf Hertha.

herthabsc.com: Gesagt, getan – jetzt bist du hier! Was hast du dir mit Hertha vorgenommen, sowohl individuell als auch mit der Mannschaft?
Hussein: Für mich ist jetzt wichtig, schnell alle Menschen im Verein - die Mitspieler und den Staff - kennenzulernen und so anzukommen. Und dann will ich meine Qualitäten bestmöglich fürs Team einbringen, damit wir erfolgreich spielen. Ich habe eben noch das Stadion gesehen und kann es jetzt kaum erwarten, dort aufzulaufen und die Fans zu treffen!

herthabsc.com: Du bist insgesamt der fünfte schwedische Spieler unserer Vereinshistorie. Für die Anhängerinnen und Anhänger, die dich noch nicht spielen sehen konnten: Wie würdest du dich selbst auf dem Feld beschreiben?
Hussein: Ich bin ein zentraler Mittelfeldspieler mit guter Technik und einem starken rechten Fuß, der gerne den Ball hat. Auf dem Platz arbeite ich immer hart, der mannschaftliche Erfolg und die drei Punkte sind für mich in jeder Begegnung das Allerwichtigste! Die Supporter werden meine Qualitäten auf dem Feld sehen (grinst).

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Ich bin ein zentraler Mittelfeldspieler mit guter Technik und einem starken rechten Fuß, der gerne den Ball hat.
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-Bilal Hussein

herthabsc.com: Dort hast du nicht nur bereits beinahe 150 Pflichtspiele für AIK bestritten, sondern auch schon wertvolle Erfahrungen in den schwedischen Auswahlteams gesammelt. Im Januar durftest du in der A-Nationalelf debütieren, vorher hast du dich durch die U-Teams bis zu einigen Einsätzen als Kapitän in der U21 hochgespielt. Welche Bedeutung haben diese Einsätze für dich? Bist du generell jemand, der gerne Verantwortung übernimmt?
Hussein: Es ist das Größte, was du in Schweden erreichen kannst. Deshalb war ich sehr glücklich und stolz, als Spielführer auflaufen zu dürfen, das war ein tolles Gefühl. Und ja, ich kommuniziere viel auf dem Feld und gebe mein Bestes, um meine Mitspieler so gut wie möglich zu unterstützen. Ich hoffe, das gelingt mir hier auch!

herthabsc.com: Das schwedische Trikot hast du dir bereits mit einigen Spielern geteilt, die hierzulande unter Vertrag stehen, beispielsweise Hamburgs Dennis Hadžikadunić und Wolfsburgs Mattias Svanberg. Hast du mit einem der Jungs über einen möglichen Wechsel nach Deutschland gesprochen?
Hussein: Ich kenne Dennis und Mattias natürlich noch sehr gut, aber über einen Transfer haben wir nicht gesprochen. Rasmus hat mir aber einiges erzählt. Viele Spieler, die hier gezockt haben, sprechen über das hohe Tempo und die große Qualität in den Partien. Dazu kommen viele tolle Stadien, gute Platzbedingungen – ich habe eigentlich nur positive Dinge gehört.

Bilal Hussein lächelt in die Kamera

herthabsc.com: Wir wollen dich noch ein wenig besser kennenlernen! Hast du einen Spitznamen?
Hussein: Ja, Billy! Den mag ich, und so nennen mich eigentlich auch alle Mitspieler. Also, wer mich nicht Bilal nennen möchte, kann den gerne benutzen (lacht).

herthabsc.com: Für dich geht es von einer Hauptstadt in die nächste: Als gebürtiger Stockholmer kommst du nun nach Berlin! Warst du vorher schon einmal in Spreeathen? Wer begleitet dich in die Hauptstadt?
Hussein: Nein, ich bin zum ersten Mal hier! Es ist eine riesige Stadt, ich sammle viele Eindrücke und freue mich darauf, nach und nach alles besser kennenzulernen. Mein Vater wird am Anfang für einige Wochen hier sein, um mich beim Ankommen zu unterstützen, danach werde ich alleine leben.

herthabsc.com: Abschließend: Was machst du am liebsten, wenn du nicht auf dem Rasen stehst? Wie schaltest du ab?
Hussein: Am liebsten zu Hause, ich mag es, dort zu entspannen und zu chillen. Dabei schaue ich am liebsten Fußball oder spiele an der Konsole. Ich genieße dann die Ruhe, fahre runter und kann mich so auch am Besten darauf vorbereiten, im nächsten Training oder Spiel wieder alles zu geben. So bin ich – immer fokussiert (lächelt).

von Konstantin Keller