BTSV-Coach Jens Härtel gibt Anweisungen.
Profis | 15. September 2023, 16:59 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Braunschweig

Die vergangenen beiden Jahre verliefen für den Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht sportlich erfolgreich: Nach dem Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gelang dem 1895 gegründeten Club in der abgelaufenen Spielzeit auch der Klassenerhalt. Die Verantwortlichen entschieden sich dennoch für einen neuen Impuls auf der Trainerbank, Jens Härtel hat im Sommer von Michael Schiele übernommen. „Eintracht Braunschweig ist ein Traditionsverein, bei dem es auch als Trainer einfach Spaß macht“, unterstreicht der Fußballlehrer, der eine klare Vorstellung davon hat, was er von seinen Jungs auf dem Feld sehen möchte. „Wir wollen aktiven Fußball spielen, mit frühem Pressing und mutig aus einem guten Positionsspiel heraus agieren“, skizziert der 54-Jährige, dessen Team am Sonntag (17.09.23, 13:30 Uhr, Tickets hier) an der Spree gastiert. Zuvor nimmt herthabsc.com den kommenden Kontrahenten noch einmal unter die Lupe.

Die sportliche Situation: Nach fünf Spieltagen stehen die Löwen mit vier allesamt vor heimischer Kulisse erspielten Zählern auf Tabellenplatz 14. Im DFB-Pokal schieden die Blau-Gelben zwar gegen den FC Schalke 04 aus (1:3), gewannen neun Tage später an gleicher Stelle jedoch in der Liga (1:0). Zuletzt punktete der BTSV auf eigenem Platz auch durch ein spätes Ausgleichstor gegen den FC St. Pauli (1:1). „Das ist es, was die Mannschaft auszeichnet, wir haben hier zu Hause einen richtigen Push bekommen und nochmal Kräfte freigesetzt, um zurückzukommen. Das spricht für eine intakte Mannschaft und dafür, dass wir gut gearbeitet haben“, erklärte Mittelfeldspieler Robin Krauße im Anschluss.

Die Braunschweiger im Fokus: Für den späten Treffer verantwortlich zeichnete sich Thórir Jóhann Helgason, der damit einen Traumeinstand beim deutschen Meister von 1967 feierte. Ganze vier Minuten benötigte der aus Lecce ausgeliehene Isländer, um erstmals im neuen Trikot zu knipsen. „Das war natürlich ein Traumstart, ein Tor bei meinem Debüt. Das Gefühl vor dieser Kulisse zu treffen war toll, ich hoffe, so geht es weiter. Ich möchte dem Team helfen, noch mehr Tore schießen und Vorlagen bringen“, sagte die Nummer 20. Helgason ist im Übrigen nicht der einzige skandinavische Nationalspieler, den die Niedersachsen in diesem Sommer unter Vertrag nehmen konnten. Der Finne Robert Ivanov hat sich in der Verteidigung festgespielt und überzeugt bislang mit stabilen Vorstellungen.

Sami Allagui spitzelt den Ball vor einem Braunschweiger weg.
Sami Allagui & Co. siegten beim bis dato letzten Duell im Olympiastadion mit 2:0.

Die besonderen Duelle: Die vergangenen drei Vergleiche zwischen beiden Teams stiegen allesamt im Pokal und jeweils in der Löwenstadt. Zu den bis dato letzten Kräftemessen im Berliner Olympiastadion muss man weiter zurückblättern – Herthanerinnen und Herthaner dürften diese aber in bester Erinnerung haben. Im April 2014 sorgten John Anthony Brooks und unser heutiger Teammanager Sami Allagui für ein 2:0, ein gutes Jahr zuvor sicherten Doppeltorschütze Ronny und Adrían Ramos einen 3:0-Erfolg, der einen Meilenstein auf dem Weg zum Wiederaufstieg bedeutete. „Unsere Defensive stand sicher und vorne hatten wir einen Mann für besondere Momente, der auch viel einstecken musste. Schlussendlich war unser Sieg auch in der Höhe verdient“, bilanzierte Fabian Lustenberger seinerzeit. Zwei schöne Spiele, an die unsere Jungs am Sonntag gerne anknüpfen dürfen!

Die Meinung über unsere Elf: Der Trainer der Niedersachsen warnt vor allem vor der Offensive unserer Alten Dame, das „Umschalten und „Tempo“ nannte er die wichtigsten „Waffen“ der Dárdai-Elf: „In den letzten zwei Spielen haben sie neun Tore erzielt, nach vorne haben sie richtig gute Qualität. Da wird es für uns keine ganz leichte Aufgabe, aber wir freuen uns, dort zu spielen“, sagte Härtel auf der Pressekonferenz vor der Partie. Die Rollen sieht der Übungsleiter klar verteilt: „Hertha hat zehn Jahre am Stück Bundesliga gespielt, ist ein Hauptstadtclub. Hertha ist der Favorit, auch wenn die Mannschaft nicht so gut gestartet ist.“

von Konstantin Keller