Haris Tabaković, Smail Prevljak und Fabian Reese bejubeln einen Treffer.
Profis | 24. September 2023, 15:38 Uhr

Dramatische Schlussphase: Auswärtssieg in Kiel!

Unseren Spielbericht gibt es auch in Einfacher Sprache.

Die Startelf unserer Herthaner unterschied sich im Vergleich zur vorangegangenen Partie gegen Braunschweig auf zwei Positionen: Pál Dardai schickte bei der Kieler Sportvereinigung Holstein den wiedergenesenen Tjark Ernst für Robert Kwasigroch zwischen die Pfosten, außerdem ersetzte Smail Prevljak als hängende Spitze den verletzten Palkó Dárdai. Bei den Hausherren musste Kapitän Philipp Sander kurzfristig passen, dafür rückte Ex-Bundesliga-Profi Lewis Holtby ins Team und übernahm auch direkt die Binde.

Effizienter Auftritt: Prevljak mit zwei Torbeteiligungen

Nach einer anfänglichen Phase des Abtastens erarbeiteten sich die Störche die erste Gelegenheit der Partie. Dabei kam Shūto Machino nach einer Flanke in den Strafraum freistehend aus wenigen Metern zum Abschluss, verzog aber deutlich (9.). Nur Augenblicke später rollte ein Konter über Fabian Reese in die andere Richtung. Der gebürtige Kieler fand Haris Tabaković mit einer flachen Hereingabe in der Box – unsere Nummer 25 zielte in der Folge zentral auf das gegnerische Gehäuse, wo KSV-Keeper Timon Weiner mit einem starken Reflex parieren konnte (10.). Zwar erlaubten sich unsere Jungs anschließend den einen oder anderen unnötigen Konzentrationsfehler im Spielaufbau, echte Gefahr resultierte daraus aber zum Glück nicht. Zumal die Führung nach einer knappen halben Stunde für zusätzliche Sicherheit sorgte: Marten Winkler hatte den Ball nach vorne getrieben und erneut Resse auf links mitgenommen, ehe unsere Nummer 11 mit einer butterweichen Vorlage Prevljak am zweiten Pfosten bediente – der Bosnier nickte von dort trocken in die Maschen (27.). Ende des ersten Abschnitts präsentierten sich unsere Spreeathener ein weiteres Mal effizient, wiederum hatte Prevljak seine Aktien daran: Einen Schuss unserer Nummer 9 aus rund 20 Metern ließ Weiner nach vorne klatschen, Andreas Bouchalakis stand goldrichtig und staubte zu seinem Premierentreffer mit der Fahne auf der Brust ab (39.). Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung für unsere Berliner ging es somit in die Pause.

Fabian Reese setzt sich in einem Zweikampf gegen Nicolai Remberg durch.

Kiel mit Schwung – insgesamt drei Strafstöße

Kiel kehrte mit drei frischen Kräften – Marco Komenda, Nicolai Remberg und Ba-Muaka Simakala übernahmen für Marko Ivezić, Finn Porath und Machino – sowie neuer Entschlossenheit aus der Kabine zurück. Die Elf von Marcel Rapp legte druckvoll los und belohnte sich nach neun Zeigerumdrehungen mit dem Anschlusstreffer: Benedikt Pichler traf nach einem Eckstoß per Kopf ins Netz (54.). Kurz danach zeigte Schiedsrichter Florian Badstübner auf den Punkt, nachdem Toni Leistner im eigenen Sechzehner Pichler zu Fall gebracht hatte. Beim fälligen Strafstoß bekam Ernst zwar die Hände an den Ball, dieser landete, von Steven Skrzybski auf die Reise geschickt, aber dennoch im Gehäuse (57.). Die Blau-Rot-Weißen blieben auf dem Gaspedal und verzeichneten durch Pichler, dessen Kopfball über das Tor flog, die nächste Chance (64.).

Unser Übungsleiter reagierte auf den Fehlstart in die zweite Hälfte und die fehlende offensive Entlastung mit einem Dreierwechsel: Jonjoe Kenny, Bilal Hussein und Derry Scherhant ersetzten Michał Karbownik, Márton Dárdai sowie Winkler (68.). Wenig später musste zudem Prevljak angeschlagen für Bence Dárdai weichen (78.). Die Schlussphase gestaltete sich dann noch einmal ereignisreich – nachdem Tabaković zunächst den gelben Karton für eine Schwalbe gesehen hatte, nahm Badstübner nach VAR-Intervention die Verwarnung zurück und zeigte stattdessen auf den Punkt. Unser gefoulter Angreifer vergab jedoch aus elf Metern (88.). Nur Momente später entschied der Unparteiische ein weiteres Mal auf Strafstoß – Bence Dárdai war nach Foul von Fiete Arp zu Fall gekommen. Diesmal trat Reese an und versenkte (90.+2). Wahnsinn! Im Anschluss bot sich für Tabaković sogar noch die Möglichkeit, den Deckel draufzumachen, doch der Schweizer scheiterte erneut am klasse reagierenden Weiner (90.+4). Scherhant ließ zudem eine weitere Großchance liegen (90.+8). Trotzdem brachten unsere Jungs in Überzahl – Marvin Schulz hatte die Gelb-Rote-Karte gesehen (90.+7) – das Ergebnis über die Zeit und fuhren damit die ersten Auswärtszähler in dieser Saison ein. Am Samstag (30.09.23, 20:30 Uhr, Tickets hier) geht es zu Hause gegen den FC St. Pauli weiter.

Holstein Kiel: Weiner – M. Schulz, Ivezić (46. Komenda), Kleine-Bekel – T. Becker, Holtby, Porath (46. Remberg), Rothe – Skrzybski – Machino (46. Simakala), Pichler (74. Arp)

Hertha BSC: Ernst – Karbownik (68. Kenny), Leistner (C), Kempf, Dudziak – Bouchalakis, M. Dárdai (68. Hussein) – Winkler (68. Scherhant), Prevljak (78. B. Dárdai), Reese – Tabaković

Tore: 0:1 Prevljak (27.), 0:2 Bouchalakis (39.), 1:2 Pichler (54.), 2:2 Skrzybski (FE, 57.), 2:3 Reese (90.+2)

Schiedsrichter: Florian Badstübner

Gelbe Karten: M. Schulz, Rapp, T. Becker, Holtby – M. Dárdai, Karbownik, B. Dárdai

Gelb-Rote Karte: M. Schulz

Zuschauerzahl: 15.034

von Erik Schmidt