Tjark Ernst gibt lautstark Kommandos.
Profis | 11. November 2023, 23:27 Uhr

„Zwei Punkte verloren“

Atmosphärisch war es ein Fußballfest, bei dem die Fans beider Seiten mehrfach gemeinsam Gesänge anstimmten und ihre Mannschaften am Ende mit Applaus verabschiedeten. Auf dem Rasen teilten sich unsere Herthaner und die Gäste vom befreundeten Karlsruher SC nach ereignisreichen 90 Minuten und einem 2:2 schiedlich-friedlich die Zähler. Dabei führten unsere Blau-Weißen lange und hatten durchaus Chancen auf ein drittes Tor, der Verdruss über den verpassten Sieg war dementsprechend bei unseren Jungs zu spüren. „Richtig ärgerlich, aus meiner Sicht haben wir zwei Punkte verloren. Wir hatten genug Chancen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und das 3:1 zu machen. Wie es dann eben so ist: Wenn du die Dinger vorne nicht machst, bekommst du hinten noch eins. So kommen wir leider nicht von der Stelle, aber nach der Länderspielpause greifen wir wieder gemeinsam an“, ordnete Tjark Ernst die Punkteteilung mit den Badenern ein. Weitere Berliner Reaktionen aus der Mixed Zone des Olympiastadions hat herthabsc.com zusammengetragen.

Tjark Ernst: Richtig ärgerlich, aus meiner Sicht haben wir zwei Punkte verloren. Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verschlafen und sind auch vollkommen zurecht in Rückstand geraten. Anschließend haben wir uns reingekämpft. Nach der Pause hat die Marschroute gelautet, übers Pressing in die Kontersituationen kommen zu wollen. Wir haben uns zwar wieder einmal etwas zu passiv verhalten, hatten dann allerdings trotzdem genug Chancen, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen und das 3:1 zu machen. Wie es dann eben so ist: Wenn du die Dinger vorne nicht machst, bekommst du hinten noch eins. Die Art und Weise des Treffers war obendrein sinnbildlich. Die Stimmung im Stadion war definitiv fantastisch von beiden Seiten, nichtsdestotrotz hätten wir die drei Punkte gerne bei uns behalten. So kommen wir leider nicht von der Stelle, aber nach der Länderspielpause greifen wir wieder gemeinsam an.

[>]
Schade, dass wir den Sack bei unseren Chancen nicht zugemacht haben. Das nervt, weil wir auch in Rostock schon näher am Sieg waren und dann hier einen späten Ausgleich kassiert haben.
[<]

-Florian Niederlechner

Florian Niederlechner: Schade, dass wir den Sack bei unseren Chancen nicht zugemacht haben. Das nervt, weil wir auch in Rostock schon näher am Sieg waren und dann hier einen späten Ausgleich kassiert haben. Karlsruhe hat aber auch einen guten Ball gespielt, das muss man fairerweise sagen. Das Tor war für mich sehr wichtig und eine kleine Erlösung, ich habe alles reingeworfen, um es zu erzielen. Es war bisher keine einfache Spielzeit für mich. Ich gebe immer alles für den Verein, der mir mehr und mehr ans Herz wächst und für den ich sehr gerne spiele. Es freut mich, dass ich wieder drin bin und hoffe, dass ich jetzt weitere Tore folgen lassen kann. Was die Atmosphäre angeht: Ich habe selten so eine geile Stimmung erlebt. Die Fanfreundschaft war über 90 Minuten zu spüren. Mit einem Dreier wäre es ein perfekter Abend gewesen. Nach der Länderspielpause müssen wir dann in Hannover gewinnen, das ist unser Ziel.

Fabian Reese: Wir wollten das Spiel gewinnen, haben aber die ersten 30 Minuten verschlafen. Dann sind wir durch individuelle Qualität wieder ins Spiel gekommen und haben nach der Pause trotz eines erneut schwierigen Auftakts große Chancen, es auch zuzumachen. Wenn wir gewinnen wollen, hätten wir das in den richtigen Momenten tun müssen. Stattdessen haben wir noch das Gegentor bekommen, was ein Tiefschlag war. Es müssen mehr Spieler von uns auf ihr Topniveau kommen und für Gefahr sorgen. So sind wir zu ausrechenbar. Grundsätzlich hat eine großartige Stimmung im Stadion geherrscht – für Fußballromantiker und den neutralen Fan war das ein großartiger Abend. Nichtsdestotrotz haben wir Ziele und Ambitionen, und dafür brauchen wir aber Siege.

von Hertha BSC