Kasimir Weichert auf der Grafik zur Rubrik "Dieser Moment, als ich Herthaner wurde".
Fans | 30. Dezember 2023, 13:48 Uhr

Dieser Moment, als ich Herthaner wurde

Kasimir Weichert ist aufmerksamen Beobachtern der blau-weißen Bubbles in den sozialen Netzwerken mögllicherweise bereits bekannt. Der Fotograf, der auch rund um die Spiele unserer Alten Dame authentische Momente einfängt, kann sich noch sehr genau an seine ersten Berührungspunkte mit unserem Verein erinnern. „Ich bin Herthaner, seitdem ich vier Jahre alt war. In diesem Alter bin ich mit meinen Eltern aus Bonn nach Berlin gezogen. Ich bin der einzige Blau-Weiße in der Familie“, erzählt der 28-Jährige im Gespräch mit herthabsc.com. Kurz nach dem Umzug sollte der Funke überspringen. „Die Begeisterung für Fußball war schon da, aber bis dahin noch nicht auf einen bestimmten Verein gemünzt. Ein Marcelinho-Plakat, dass an irgendeiner Bushaltestelle hing, hat mich dann direkt gekriegt und meine Aufmerksamkeit geweckt. Neue Stadt, neue Heimat – vermutlich war gerade deshalb das Bedürfnis da, den dazugehörigen Club zu unterstützen!“

Kasimir Weichert sitzt als Kind im Berliner Olympiastadion.
Herthaner seit Kindesbeinen: Der junge Kasimir im Berliner Olympiastadion.

Stadionpremiere mit dem Vater

Ein Bedürfnis, das der Vater vorbildlich unterstützte. „Er ist anschließend relativ schnell mit mir ins Olympiastadion gegangen – das müsste in etwa 2001 gewesen sein. Eine erfolgreiche Zeit, all die Helden, die man hatte, waren noch da: Alex Alves, Marcelinho, dazu diese Kulisse im Olympiastadion. Ich bin dabei geblieben, gerne immer wieder und öfter gekommen. Das waren geile Zeiten“, erinnert sich Weichert, dem eine blau-weiße Kindheitserinnerung zudem besonders gut im Gedächtnis geblieben ist. „Die Möglichkeit, über den damaligen Kids-Club mit den Spielern aufs Feld zu laufen, sorgte für einen besonderen Tag für mich. Es war gegen Schalke, 2004 oder 2005. Ich kam schon in den Katakomben kaum aus dem Staunen. Ausverkauftes Haus, viele tolle Spieler in unseren Reihen – das war eine Wucht. Wir waren auch auf den Monitoren zu sehen und haben bei „Wer nicht hüpft, der ist ein Schalker…“ entsprechend mitgewippt, wie mir mein Vater erzählt hat“, berichtet der Medienschaffende lachend. 

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Hertha ist Zu-Hause-Sein. Ein Knotenpunkt, der ganz fest in meinem Leben verankert ist.
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-Kasimir Weichert

Auch ohne Marcelinho: Unvergessliches Einlaufen ins Olympiastadion

Eine große Hoffnung, das Einlaufen an der Seite des Lieblingsspielers, sollte sich an diesem Tag nicht erfüllen. „Wir sind positioniert worden, und natürlich wussten wir nicht, wer sich an unsere Seite stellt. Es kam dann, wie es kommen musste: Mein großer Held Marcelinho lief auf die andere Seite“, erzählt Weichert, dem ein Gelsenkirchener Profi dann aber doch noch das Erlebnis rettete. „Ich habe trotzdem eine großartige Erfahrung machen dürfen, weil Gerald Asamoah, mit dem ich dann eingelaufen bin, so ein sympathischer Typ war. Dass es die Möglichkeit für die Kiddies immer noch gibt, ist gut und wichtig, weil das für die Kinder einfach etwas ganz Besonderes ist“, unterstreicht der Herthaner.

Seinem Herzensverein ist Kasimir Weichert nicht zuletzt nach diesen schönen Erlebnissen treu geblieben, hat viele Spiele besucht, Erinnerungen gesammelt, Tore bejubelt und Rückschlage betrauert. „Hertha ist Zu-Hause-ein. Ein Knotenpunkt, der ganz fest in meinem Leben verankert ist“, bringt der Blau-Weiße die Liebe zu unserem Verein auf den Punkt.

von Konstantin Keller