Nader Jindaoui steht lächelnd am Trainingsplatz in einer Medienrunde.
Profis | 12. Januar 2024, 19:00 Uhr

„Ich bekomme immer noch Gänsehaut“

Erstmals im Kader? Zum Heimspiel gegen die SV Elversberg. Erstmals für die erste Mannschaft auf dem Platz? Beim epischen und siegreichen Pokalfight gegen den Hamburger SV, Pre-Assist vor dem 3:3 inklusive. Erstes Trainingslager mit den Profis? Im Januar 2024. Nader Jindaoui hat aufregende und erfolgreiche Wochen und Monate hinter sich. „Das waren meine schönsten Wochen. Die Hoffnung, es in den Profifußball zu schaffen, war immer da, ich habe nie aufgegeben. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich an den Moment zurückdenke, als ich gegen den Hamburger SV ins kalte Wasser geschmissen wurde – das war eine magische Nacht, die ich nie vergessen werde“, sagt unsere Nummer 17, die in der Rückserie noch weitere besondere Momente im blau-weißen Trikot schaffen will. In einer Medienrunde spricht der gebürtige Berliner auf der Zielgeraden des Camps in Spanien über…

… sein erstes Trainingslager bei den Profis:

Es ist unbeschreiblich schön, ich habe bislang jeden einzelnen Tag genossen und freue mich, dass ich diese Erfahrung sammeln darf. Die Mannschaft hat mich super aufgenommen, es ist extrem familiär untereinander. Tony Rölke ist mein Zimmerpartner, das passt super, wir sind beide sehr ordentlich (schmunzelt).

… den abschließenden Test:

Wir wollen das Trainingslager positiv beenden und nach Möglichkeit einen Sieg einfahren, damit wir mit einem guten Gefühl in die Liga gehen. Die Rangers sind ein gutes Team, aber die spielen auch nur Fußball. (Seid am Samstag im Livestream dabei!)

Nader Jindaoui geht auf den Trainingsplatz.

… Ziele für die Rückrunde:

Wir haben eine super Mannschaft mit viel Qualität. Ich hoffe, dass wir gemeinsam im Pokal so weit wie möglich kommen und um den Aufstieg kämpfen können. Ich bin ein Träumer, hoffe immer aufs Größte (lächelt). Ich werde Gas geben und versuchen, mich zu empfehlen. Wenn der Trainer sagt, dass es so weit ist, möchte ich dem Team helfen. Dabei bin ich bereit, auf jeder Position zu spielen.

… sein Profidebüt und die Phase vor dem Jahreswechsel:

Das waren meine schönsten Wochen! Das Gefühl, durch Berlin zu laufen und von den Hertha-Fans angesprochen zu werden – unbeschreiblich. Das alles freut und ehrt mich so sehr und ich hoffe, dass ich die Liebe, die sie mir geben, mit Leistung zurückzahlen kann! Ich spüre, dass mich die Fans ins Herz geschlossen haben, das hat mir sehr viel bedeutet. Ich möchte zeigen, dass ich kein Influencer, sondern Fußballer bin!

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Das Gefühl, durch Berlin zu laufen und von den Hertha-Fans angesprochen zu werden – unbeschreiblich. Das alles freut und ehrt mich so sehr und ich hoffe, dass ich die Liebe, die sie mir geben, mit Leistung zurückzahlen kann!
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-Nader Jindaoui

… Motivation und Glaube:

Pál sagt immer, ich komme aus dem Niemandsland (lacht). Die Hoffnung, es in den Profifußball zu schaffen, war immer da, ich habe nie aufgegeben. Natürlich gab es schwierige Punkte, aber ich habe durchgezogen und weitergearbeitet. Ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich an den Moment zurückdenke, als ich gegen den Hamburger SV ins kalte Wasser geschmissen wurde – das war eine magische Nacht, die ich nie vergessen werde. 

… seine Rückennummer:

Ich wollte immer eine Rückennummer, die was mit der 7 zu tun hat. Das ist eine Nummer für Dribbler wie Cristiano Ronaldo, das fand ich immer cool. Ich bin auf der Straße, auf dem Bolzplatz großgeworden und denke, das sieht man auch an meiner Spielweise, die zu Hertha passt. Hier hatte ich zuerst die 37, dann hat Zecke mir die 17 angeboten – ich komme meiner Lieblingsnummer also immer näher, wobei ich die Flo (Niederlechner, Anm. d. Red.) natürlich nicht wegnehmen möchte (lacht).

… Vorbilder, Idole oder Lieblingsspieler:

Bestimmte fußballerische Idole habe ich nicht. Ich habe immer versucht, mir von den Großen aller Sportarten etwas abzuschauen, gerade ihren Fleiß: Muhammad Ali, Mike Tyson. Ich habe geschaut, was sie getan haben, um ihre Ziele zu erreichen, und bin drangeblieben. Im Fußball haben mir deshalb Spieler wie Jamie Vardy oder Miroslav Klose imponiert, die es spät in ihrer Karriere noch geschafft haben. Ich weiß, dass ich eine große Verantwortung habe, weil viele junge Leute auf mich schauen. Ich möchte vorangehen.

von Konstantin Keller