Ein Zweikampf im umkämpften Spiel gegen Wiesbaden.
Profis | 27. Januar 2024, 14:55 Uhr

Serie gerissen: Niederlage in Wiesbaden

Unseren Spielbericht gibt es auch in Einfacher Sprache.

Im ersten Auswärtsspiel des Jahres veränderte Pál Dárdai seine Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche auf drei Positionen. Aymen Barkok feierte gegen den SV Wegen Wiesbaden sein Startelfdebüt, der zuletzt verletzte Jonjoe Kenny verteidigte rechts hinten, dafür rückte Deyovaisio Zeefuik eine Position nach vorne. Márton Dárdai ersetzte Pascal Klemens auf der Sechs. Dieser nahm wie Marten Winkler und Smail Prevljak sowie Gustav Christensen auf der Bank Platz. Julius Kade, der in der Saison 2016/17 für unsere Alte Dame in der Bundesliga debütierte, blieb bei den Gastgebern zunächst draußen.

Michał Karbownik und Derry Scherhant setzten das erste Zeichen in diesem Duell, das es in dieser Konstellation so im Profifußball noch nicht gab. Nach feiner Kombination tauchte unser Linksaußen im Strafraum auf, doch Marcus Mathisen fing die Hereingabe ab (5.).180 Sekunden später konnte Scherhant ein gechipptes Zuspiel von Andreas Bouchalakis nicht richtig verarbeiten (8.). Unsere Spreeathener dominierten die Anfangsphase, hatten nach etwas mehr als einer Viertelstunde über 70 Prozent Ballbesitz und die reifere Spielanlage.

Hertha spielt, Wehen trifft

Jubeln durfte aber aus dem Nichts Wehen: Einen strammen Distanzschuss von Robin Heußer lenkte Tjark Ernst noch zur Seite ab, aber den Abpraller drückte Franko Kovačević zum 1:0 über die Linie (24.). Zwei Zeigerumdrehungen später entschärfte unser Schlussmann einen Lupfer von Ivan Prtajin (26.). Eine schnelle blau-weiße Antwort blieb aus – auch weil Barkok nach Ballgewinn beim Abschluss geblockt wurde und Kempfs Kopfball nach anschließender Ecke zu unplatziert war (31., 32). Angetrieben vom ausverkauften Gästeblock suchten unsere Jungs den Weg in die Spitze. Barkok scheiterte mit der vermeintlich dicksten Chance an Keeper Florian Stritzel (41.). Auf der Gegenseite zielte Thijmen Goppel drüber (42.). Mit diesem knappen wie unnötigen Rückstand ging es in die Pause.

Startelf-Debütant Aymen Barkok.

Im zweiten Durchgang löste Winkler Zeefuik ab. Auf der rechten Seite rückte allerdings zunächst Haris Tabaković in den Mittelpunkt, der aus spitzem Winkel schoss, aber seinen Meister in Stritzel fand (46.). Vier Minuten danach verpasste unser Angreifer den Ausgleich, als er mit einem Kopfball aus kurzer Distanz nur die Schulter des Torhüters traf (50.). Anschließend waren es wieder die Schützlinge von Markus Kauczinski, die sich freuten: Kovačević hielt seinen Schlappen in den Ball von Bjarke Jacobsen und gab ihm die entscheidende Richtungsänderung zum 2:0 (53.). Um ein Haar hätte Prtajin erhöht, doch das runde Kunstleder küsste die Latte (56.). Unser Übungsleiter reagierte, brachte Prevljak und Palkó Dárdai für Barkok und Scherhant (58.). Und keine 60 Sekunden danach waren unsere Farben wieder dran! Kenny legte sich den Ball erst mit links vor und vollendete am Sechzehner sehenswert mit rechts zum 1:2 (59.).

Wiesbaden wieder eiskalt

Prevljak hatte kurz darauf freistehend das 2:2 auf dem Fuß, aber wieder hieß der Sieger im direkten Duell Stritzel (63.). Unser Hauptstadtclub blieb am Drücker, schnürte die Hessen in der eigenen Hälfte ein. Bilal Hussein sollte in der Schlussphase anstelle von Bouchalakis mithelfen, Zählbares einzufahren (70.). Die Hoffnung darauf zerschlug sich: Goppel überwand Ernst nach Steckpass zum 3:1 (72.) – und besiegelte damit die erste Niederlage unserer Herthaner nach zuletzt zehn ungeschlagenen Pflichtspielen.

Am Mittwoch (31.01.24, 20:45 Uhr) steht das Viertelfinale im DFB-Pokal an, dann empfängt unser Club den 1. FC Kaiserslautern im ausverkauften Olympiastadion.

SV Wehen Wiesbaden: Stritzel – Carstens, Mathisen (C), Vukotic – Goppel (88. Kade), Jacobsen, Heußer (88. Taffertshofer), L. Günther (66. Mockenhaupt) – Bätzner (87. Froese), Kovačević (72. Lee) – Prtajin

Hertha BSC: Ernst – Kenny, Leistner (C), Kempf, Karbownik – M. Dárdái, Bouchalakis (70. Hussein) – Zeefuik (46. Winkler), Barkok (57. P.Dárdai), Scherhant (57. Prevljak) - Tabaković

Tore: 1:0 Kovačević (24.), 2:0 Kovačević (53.), 2:1 Kenny (59.), 3:1 Goppel (72.)

Schiedsrichter: Wolfgang Haslberger

Gelbe Karte: Leistner, Tabaković

Zuschauerzahl: 10.454

von Florian Waldkötter