Christian Titz gibt Anweisungen, Magdeburgs Verteidiger Müller brüllt Kommandos.
Profis | 15. Februar 2024, 09:40 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Magdeburg

Kontinuität und Stabilität bringen Erfolg – eine Theorie, für die schon an einigen Standorten in Fußballdeutschland Belege entstanden sind. Ein solcher ist aktuell auch in Magdeburg zu finden, wo Cheftrainer Christian Titz in der Woche vor dem Gastspiel seines 1. FCM bei unserer Alten Dame (16.02.24, 18:30 Uhr, Tickets hier) ein Jubiläum beging. Am 12. Februar war der gebürtige Mannheimer genau drei Jahre an der Elbe im Amt, führte den Club von der 3. Liga zurück in die 2. Bundesliga und befindet sich mit diesem dort in guter Ausgangslage im Kampf um den Klassenerhalt. „Wir haben zuletzt konstant wenig zugelassen und es so geschafft, regelmäßig zu punkten – das tut dem Team gut“, sagt der Cheftrainer, der mit seinen Schützlingen auch an der Spree Zählbares entführen möchte. Vor dem Duell nimmt herthabsc.com seine Équipe in der Gegnervorschau unter die Lupe.

Die sportliche Situation: Zwei 1:0-Heimsiege und ein Auswärtszähler stehen in 2024 auf der Habenseite des Traditionsvereins. Zuletzt bezwangen die Magdeburger auf heimischem Platz als erstes Team überhaupt sogar den Spitzenreiter FC St. Pauli. Nun soll auch im Olympiastadion gepunktet werden. „Ich freue mich auf das Spiel. Unsere Fans werden uns zahlreich begleiten und frenetisch unterstützen, das ist wichtig. Wir können in Berlin ein tolles gemeinsames Erlebnis haben“, sagt Coach Titz. Eine besondere Rolle spielt für seine Elf in diesen Tagen die Zahl Sechs: So viele Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone haben sich die Bördestädter inzwischen erarbeitet. Zudem sammelte der Europapokalsieger von 1974 inzwischen sechs Zähler mehr als jemals zuvor zu diesem Zeitpunkt in der 2. Bundesliga. Und: Niemals zuvor hat der FCM nach 21 Zweitliga-Spieltagen jeweils so viele Treffer erzielt und so wenige kassiert. Die bisherige Bestmarke übertreffen die Titz-Schützlinge dabei jeweils um genau sechs Tore.

Die Magdeburger im Fokus: Dass die Elf aus der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts so erfolgreich ins Jahr 2024 gestartet ist, liegt auch an einem Rückkehrer. Tobias Müller trug bereits zwischen 2018 und 2022 das Jersey des dreimaligen DDR-Meisters und unterschrieb im Januar erneut bei seiner alten Liebe. „Ich freue mich sehr, ab sofort wieder das blau-weiße Trikot zu tragen. Bei meinem Weggang habe ich betont, wie wichtig mir der Verein ist. Deshalb freue ich mich, jetzt für den Club vor den einmaligen Fans wieder auflaufen zu dürfen“, betonte der 29-Jährige im Anschluss – und unterstreicht dies mit starken Leistungen. Müller ist mit Abstand zweikampfstärkster Spieler des FCM und trägt so maßgeblich zur stabileren Defensive im neuen Jahr bei. Nur zwei Gegentore in vier Partien sind ligaweiter Bestwert.

Haris Tabaković trifft im Hinspiel gegen Magdeburg.
Torjubel im umkämpften Duell: Trotz zwei Tabaković-Treffern gab es im Hinspiel keine Zähler.

Das Hinrundenduell: Verlief wild, abwechslungsreich, dramatisch – und leider mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Vier Mal waren unsere Blau-Weißen in der Ottostadt in Führung gegangen, doch nach über 90 umkämpften Minuten und insgesamt zehn Treffern jubelte der 1. FCM, der mit 6:4 (2:3) triumphierte. „Wenn man vier Tore auswärts schießt, muss man gewinnen. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Unterm Strich hat die Mannschaft verloren, die mehr Fehler gemacht hat“, konstatierte Haris Tabaković, der zuvor einen Doppelpack geschnürt hatte.

Die Meinung über unsere Elf: Natürlich wurde auch FCM-Coach Titz auf das Hinspiel angesprochen. „Hertha hat ein wenig benötigt, um in der Liga anzukommen. Inzwischen haben die Berliner aber ein sehr kompaktes und spielstarkes Team mit viel Geschwindigkeit. So hat die Mannschaft zuletzt relativ konstant gepunktet“, lenkte der Fußballlehrer den Blick auf das Hier und Jetzt. „Sie haben viele gute Spieler in ihren Reihen, darunter auch etliche junge und hochtalentierte. Wir sind gut beraten, Hertha als die schwierige Aufgabe wahrzunehmen, die uns erwartet. Das wird ein hartes Stück Arbeit“, ahnt der 52-Jährige.

von Konstantin Keller