
Kiek ma, wer da kommt: Schalke 04
Der FC Schalke 04 steht am Sonntag (17.03.24, 13:30 Uhr, Tickets hier) im Olympiastadion vor einem Jubiläum: Das Duell mit unserer Alten Dame bedeutet die 250. Partie der Vereinsgeschichte in der 2. Bundesliga. Bei der Premiere feierte der Verein aus dem Ruhrgebiet in der Saison 1981/82 einen 3:1-Sieg gegen den TSV 1860 München. Nur drei Tag später folgte die erste Pleite – in Spreeathen bei unseren Herthanern, die mit 3:1 die Oberhand behielten. Am Ende jener Spielzeit stiegen beide Traditionsclubs auf, aktuell rangieren Königsblau und Blau-Weiß jeweils in der unteren Tabellenhälfte. Die Vorfreude auf das kommende Kräftemessen ist dennoch groß. „Ich bin auf die Atmosphäre gespannt und werde versuchen, sie kurz vor dem Anpfiff auch für einen Moment aufzusaugen und zu genießen“, sagt S04-Coach Karel Geraerts vor dem Traditionsduell. Was es darüber hinaus zum siebenfachen deutschen Meister zu wissen gibt, verrät die Gegnervorschau von herthabsc.com.
Die sportliche Situation: Seit sechs Spieltagen liegt das Team aus Gelsenkirchen im Gesamtranking inzwischen auf dem 14. Platz. Mit 30 Zählern verfügt die Geraerts-Elf über fünf mehr als Hansa Rostock auf dem Relegationsrang und vier weniger als unser Hauptstadtclub auf Position elf. Der jüngste Trend gestaltete sich allerdings positiv: Auf eine bittere Niederlage beim 1. FC Magdeburg (0:3) folgte ein Ausrufezeichen gegen Spitzenreiter St. Pauli (3:1) sowie ein Remis im Duell mit Paderborn (3:3). Erst einmal in dieser Saison überstand der Absteiger des vergangenen Jahres, der mit bislang drei Unentschieden so selten wie keine andere Mannschaft die Punkte teilt, drei Begegnungen am Stück ungeschlagen. „Wenn uns in Magdeburg jemand gesagt hätte, dass wir aus den folgenden beiden Heimspielen vier Punkte holen, hätte das sofort jeder unterschrieben“, erklärt Geraerts, dessen Schützlinge alle zehn Zähler seit der Winterpause zu Hause holten und damit als einzige Vertretung in 2024 noch ohne Auswärtspunkt blieben.
Die Schalker im Fokus: Simon Terodde, der sich im Unterhaus bereits vier Mal die Torjägerkanone sicherte, wartet seit zehn Spielen auf einen Treffer. Das passierte dem Rekordknipser des Unterhauses zuletzt vor über zehn Jahren in dieser Spielklasse. Gut für den UEFA-Pokalsieger von 1997, dass seit Saisonbeginn insgesamt schon 18 Akteure in der Liga erfolgreich waren und damit für einen Bestwert sorgen. Als Topscorer entpuppte sich Kenan Karaman mit neun Toren sowie sechs Vorlagen. Der türkische Nationalspieler, den Geraerts jüngst als offensivsten Part einer Mittelfeldraute eingesetzt hatte, laborierte in dieser Trainingswoche an muskulären Problemen – sein Einsatz wackelt demnach, eine Entscheidung soll es nach der Abschlusseinheit geben. „Kenan ist ein Leader, ein wichtiger Spieler. Deshalb werden wir kein Risiko eingehen“, erklärt der Schalker Übungsleiter. In Rechtsverteidiger Brandon Soppy (muskuläre Probleme) und Abräumer Paul Seguin (Gelbsperre) fallen zwei Stammspieler aber gewiss aus. Als Ersatzmänner stehen wohl Cedric Brunner sowie Danny Latza bereit. Ron Schallenberg dürfte nach seiner erfolgreichen Versetzung in die Innenverteidigung wahrscheinlich in der Abwehrkette verbleiben.

Das Hinspiel: Im Pott fuhren unsere Jungs Anfang Oktober des vergangenen Jahres einen 2:1-Sieg ein. Smail Prevljak brachte unsere Farben dabei kurz vor der Pause in Führung (41.), Fabian Reese erhöhte an alter Wirkungsstätte gleich nach dem Seitenwechsel (51.). Die Hausherren, bei denen Interimscoach Matthias Kreutzer an der Seitenline stand, verkürzten in der Schlussphase durch Yusuf Kabadayı (80.). Nach der gelb-roten Karte gegen Karaman wahrten unsere Spreeathener den Vorsprung bis zum Abpfiff (85.). „Wir haben gewusst, was wir zu tun haben. Auch wenn wir etwas gebraucht haben, um ins Spiel zu kommen, haben wir Charakter gezeigt und das Ergebnis verdient gezogen“, gab Torschütze Prevljak zu Protokoll.
Die Meinung über unsere Elf: Mit Blick auf die zurückliegenden Auftritte seiner Elf in der Fremde sagt Geraerts, worauf es in der Hauptstadt besonders ankommt: „In den bisherigen Auswärtsspielen hatten wir einige gute Momente, haben aber zu häufig nicht gut ausgesehen. Wir waren nicht präsent, haben die Gegentore zu einfach kassiert. Das darf uns in Berlin nicht passieren. Es gibt keine Ausreden, wir müssen konzentriert sein und unsere Leistung auf den Platz bringen“, unterstreicht der Belgier. „Uns erwartet ein gutes Kollektiv mit einer starken Offensive, obwohl die Berliner gerade eine schwierige Phase durchleben“, betont der Cheftrainer.