Julius Gottschalk auf dem Rasen.
Akademie | 15. März 2024, 21:08 Uhr

U23: Last-Minute-Sieg in Babelsberg!

Verglichen mit der knappen Niederlage beim Greifswalder FC veränderte Trainer Stephan Schmidt sein Team gegen den SV Babelsberg 03 auf fünf Positionen. Nicht im Kader standen diesmal Bence Dárdai, Deyovaisio Zeefuik, Bilal Hussein und Kenan Hadziavdic sowie Marius Gersbeck. Tim Goller hütete dafür den Kasten und Tony Rölke verteidigte die rechte Seite der Vierer-Abwehr. Julius Gottschalk spielte auf der Acht, Dominik Schickersinsky und Gustav Christensen besetzten die offensiven Flügel. Im Sturmzentrum wirkte Nader Jindaoui mit. Die Startelf der Gastgeber zählte mit Gordon Büch, Tahsin Çakmak, Kapitän Daniel Frahn und Keeper Luis Klatte vier Ex-Herthaner.

Erste Chancen für Babelsberg, Christensen trifft für unsere Alte Dame

Das Regionalliga-Duell brauchte eine Weile, um in Fahrt zu kommen. Die Anfangsphase war von vielen langen Bällen geprägt. Erstmals Gefahr kam nach mehr als zehn Minuten auf, als Babelsbergs Frahn nach einer Ecke mit einem Abpraller an Goller scheiterte (12.). Drei Minuten später tauchte Daoud Iraqi frei vor dem Strafraum auf, unser Keeper hatte mit dem unplatzierten Abschluss keine Probleme (15.). Die erste Chance für unsere Spreeathener hatte Christensen, den ein genauer Pass von Gottschalk fand. Der direkte Ball des Dänen geriet aber zu zentral (18.). Nun kamen unsere Hauptstädter besser in die Partie, insbesondere Christensen blieb auffällig. So war es die fast logische Folge, dass unser Linksaußen auch den ersten Treffer erzielte: Nach einem Durchbruch über seine Seite drückte er den Ball aus kurzer Distanz beherzt über die Linie (27.)!

Nach unserer Führung prägten viele Zweikämpfe im Mittelfeld und einige Unterbrechungen durch Fouls die Begegnung. Rund eine Viertelstunde später führte eine solche zu einer Freistoß-Flanke unseres Kapitäns Änis Ben-Hatira, der Schuss des eingelaufenen Gottschalk war aber zu unplatziert (40.). Babelsbergs Iraqi verzeichnete kurz vor dem Seitenwechsel noch zu einem vielversprechenden Abschluss von der linken Seite unseres Strafraums, unsere Bubis bekamen noch ein Abwehrbein dazwischen (45.). So ging es mit der Führung in die Kabine.

Wilder Schlagabtausch in langer Nachspielzeit

Nach der Pause ging es ohne Wechsel zunächst so weiter, wie das Kräftemessen begonnen hatte: Kaum klare Chancen und viele lange Bälle. In der 59. Minute kam Mustafa Abdullatif ins Spiel, in der 69. Mesut Kesik und Maurice Čović. Unsere Herthaner verlegten sich mit den frischen Kräften vor allem aufs konzentrierte Verteidigen und eingestreute Konter als Nadelstiche. Einen solchen setzte Christensen, sein Zuspiel fand Ben-Hatira außerhalb des Strafraums, der den Ball in der bis dahin gefährlichsten Szene der zweiten Hälfte an die Latte hämmerte (76.).

Unsere Spreeathener verteidigten weiterhin konzentriert, Babelsberg erhöhte in der Schlussphase den Druck. So kamen die Hausherren erstmals im zweiten Durchgang gefährlich vor das Tor: Ein zweiter Ball kam im Strafraum zu Çakmak, dessen flachen Abschluss Weiland in höchster Not mit einem Block vor der Torlinie klärte (86.).

Dramatische Schlussphase: Joker Werthmüller sticht

Es folgte eine Schrecksekunde, denn Christensen musste mehrere Minuten behandelt werden, bevor er mit Turban das Spielfeld verließ (90.+2). In der zwölfminütigen Nachspielzeit sollte Babelsberg schließlich doch noch treffen: Unser Torhüter kollidierte unglücklich mit einem Nulldrei-Akteur, der Referee pfiff Strafstoß. Frahn ließ Goller keine Chance (90.+5). Das sollte aber nicht der Schlusspunkt sein: Der eingewechselte Werthmüller lief bei einem Konter frei über rechts in den Strafraum und nagelte den Ball eiskalt in den Winkel (90.+8)! Unsere Bubis überstanden die insgesamt 16 Minuten Nachspielzeit und fuhren einen ebenso dramatischen wie unter dem Strich verdienten Auswärtssieg ein.

„Wer den Fußball liebt, hat ein super Spiel gesehen. Babelsberg ist ein guter Gegner und sehr gefährlich. In der ersten Halbzeit haben wir eine Druckphase des Gegners überstanden und uns dann Mut geholt“, schilderte Trainer Stephan Schmidt das Geschehen. „In der zweiten Hälfte war es klar, dass Babelsberg drücken würde. Wir hatten am Ende eine sehr junge Abwehr mit drei U19-Spielern, exemplarisch für den Berliner Weg, den wir gehen wollten. Schon gegen Greifswald haben wir ein gutes Spiel gemacht und uns nicht belohnt. Diesmal haben wir uns das Glück erarbeitet und zurückgeholt. Glückwunsch an meine Mannschaft!“ Weiter geht es für unsere U23 am 23. März, dann gastieren die Blau-Weißen ab 13:00 Uhr bei der BSG Chemie Leipzig.

Hertha BSC: Goller – Rölke, Da Silva Kiala, Hoffmann, Weiland – Ibrahim (69. Kesik), Ben-Hatira (C), Gottschalk (69. Čović) – Schickersinsky (59. Abdullatif), Jindaoui (90.+2 Matiebel), Christensen (90.+2 Werthmüller)

Tore: 0:1 Christensen (28.), 1:1 Daniel Frahn (90.+5), 1:2 Werthmüller (90.+8)

Schiedsrichter: Florian Lechner

Gelbe Karte: Iraqi, Sietan, Frahn – Ben-Hatira, Christensen, Da Silva Kiala

Zuschauerzahl: 3.538

von Benjamin Herzig