
Kiek ma, wo dit hinjeht: Osnabrück
Nach nur einem Jahr im deutschen Unterhaus muss der VfL Osnabrück den Gang zurück in die 3. Liga antreten. Für den Traditionsclub aus Niedersachsen handelt es sich bereits um den achten Abstieg der Vereinsgeschichte. Diesen besiegelte die 0:4-Niederlage gegen den FC Schalke 04 am 32. Spieltag. Das eigentliche Heimspiel der Lila-Weißen fand aufgrund eines beschädigten Daches aber nicht an der Bremer Brücke, sondern im Hamburger Millerntor-Stadion statt. Zur abschließenden Partie dieser Saison empfängt das Schlusslicht unseren Hauptstadtclub am Sonntag (19.05.24, 15:30 Uhr) allerdings wieder in der eigenen Spielstätte – und zwar bei voller Auslastung. "Dass der Brückentag mit allen Fans stattfinden kann, ist ein sehr starkes Signal und das Ergebnis einer herausragenden Teamleistung", freute sich VfL-Präsident Holger Elixmann.
Die sportliche Situation: Ihren jüngsten Dreier fuhr die Auswahl von Uwe Koschinat Anfang April zu Hause gegen die SpVgg Greuther Fürth (2:0) ein. Es folgten fünf Partien am Stück ohne Erfolg. Zuletzt unterlagen die Lila-Weißen nicht nur den Königsblauen, sondern anschließend auch dem FC St. Pauli (1:3). Mit den bislang 25 gesammelten Zählern steht Osnabrück bereits als Tabellenletzter fest. Unter dem aktuellen Chefcoach, der zum 15. Spieltag übernommen hatte, holten unsere Gastgeber 18 Punkte in 19 Begegnungen. Bereits seit einigen Wochen steht fest, dass es auch in der kommenden Saison mit dem Übungsleiter weitergeht. „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass mir die Arbeit beim VfL unglaublich viel Spaß macht. Deswegen freue ich mich, dass ich über den Sommer hinaus an der Seitenlinie verantwortlich coachen darf“, erklärte Koschinat. Der Blick der Entscheidungsträger richtet sich ohnehin schon auf die folgende Spielzeit.
Die Osnabrücker im Fokus: Im Rahmen einer gemeinsamen Teamveranstaltung hat der VfL am Donnerstagabend insgesamt 16 Spieler offiziell verabschiedet. Dazu zählen auch Stammkräfte wie Florian Kleinhansl, Christian Conteh, Lukas Kunze und Philipp Kühn. „Unsere Personalplanungen laufen bereits seit Wochen auf Hochtouren. Unser Fokus liegt neben allgemeinen Profilen und individuellen Fähigkeiten auch darauf, dass sich Spieler zu 100 Prozent zum VfL bekennen und dafür brennen für diesen Klub, in diesem Stadion und vor diesen Fans zu spielen“, unterstrich Geschäftsführer Philipp Kaufmann. In Bashkim Ajdini und Robert Tesche verlängerten aber auch zwei Akteure ihre auslaufenden Verträge. Letzterer trägt seit 2022 das lila-weiße Trikot und stand in dieser Saison 28 Mal auf dem Feld. „Ich fühle mich beim VfL wohl und bin fit, um auch weiterhin mit Leistung voranzugehen. Nach der Sommerpause, in der wir alle durchschnaufen können, werden wir in der Vorbereitung Fahrt aufnehmen, um eine erfolgreiche Saison zu spielen“, betonte der 36-jährige Routinier.

Das Hinrundenduell: Zum Abschluss der ersten Saisonhälfte trennten sich beide Teams Mitte Dezember im Olympiastadion mit einem 0:0-Unentschieden voneinander. Dabei handelte sich zu Hause um die einzige Nullnummer unserer Berliner in dieser Saison. Auswärts stand dieses Resultat auch nach dem Auftritt in Rostock zu Buche. Gegen Osnabrück parierte Schlussmann Kühn mehrfach stark gegen Haris Tabaković. Unmittelbar vor dem Abpfiff kassierte Florian Niederlechner zudem noch einen umstrittenen Platzverweis. „Wir hatten einige Chancen, insgesamt hat aber die Durchschlagskraft gefehlt, daran müssen wir in der Winterpause arbeiten. Fabi (Fabian Reese, Anm. d. Red.) ist einer, wenn nicht gar der beste Spieler der 2. Liga und entsprechend schwierig zu ersetzen“, resümierte unser Kapitän Toni Leistner im Anschluss.
Die Meinung über unsere Elf: Der gegnerische Übungsleiter weiß um die Stärken unseres Teams. „Die Mannschaft setzt sich aus extrem viel Erfahrung und Körperlichkeit in der Innenverteidigung zusammen. Darüber hinaus ist Hertha eine sehr torgefährliche Truppe“, umreißt Koschinat. Außerdem hält der 52-Jährige fest: „Wir haben den Entschluss gefasst, dass wir die Saison nicht noch in irgendeiner Form ausdehnen. Das heißt, für die Spieler soll dann das letzte Element auch das Hertha-Spiel sein. Wir wollen eine inhaltlich starke Truppe auf den Platz kriegen, denn wir wollen natürlich dieses letzte Spiel gewinnen und einen guten Eindruck von dieser Saison hinterlassen.“