Stefan Leitl blickt ins Olympiastadion.
Profis | 17. Mai 2025, 09:30 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCH96

Noch einmal Warmmachen und -singen, noch einmal zur Hymne ins Olympiastadion einlaufen, noch einmal 90 Minuten plus x alles für unsere Fahne geben: Auf unsere Herthaner wartet am Sonntag (18.05.25, 15:30 Uhr, Tickets hier) gegen Hannover 96 nach einer nicht immer einfachen Spielzeit ein Saisonfinale vor circa 65.000 Fans im weiten Rund. „Wir haben uns in den vergangenen Wochen etwas erarbeitet, was sich positiv anfühlt. Es ist wichtig, dass wir am Sonntag vor dieser Kulisse ein gutes Spiel zeigen und gewinnen. Dann wären wir bei 46 Punkten und könnten uns auch tabellarisch noch verbessern“, unterstreicht Cheftrainer Stefan Leitl die Berliner Ambitionen. Spannende Zahlen und Daten zum Spiel liefert, ein letztes Mal in 2024/25, das Kurvenwissen.

Bemerkenswert:

  • Über die außergewöhnliche Konstellation für unseren Coach ist schon gesprochen und geschrieben worden. Fakt ist, dass beide Vereine von seiner Arbeit profitiert haben – Hannover lag bei Leitls Abschied nur einen Punkt hinter Relegationsrang 3, inzwischen beträgt der Abstand fünf Zähler. Unsere Alte Dame verbesserte sich unter dem Fußballlehrer hingegen von Tabellenplatz 14 auf 11 – und hat die Chance, mit einem Sieg noch den zehnten Rang zu erreichen.
  • Was dazu nötig sein wird? Obacht bei 96-Standards. Die Niedersachsen sind hier brandgefährlich, nur zwei Teams netzten nach ruhendem Ball öfter als die Roten, für die 18 Treffer notiert sind. 45 Prozent der eigenen Tore gelangen dem Deutschen Meister von 1954 somit nach Standardsituationen.
  • Spannend werden zudem die Gegensätze bei Kontern. Hannover stellt nicht nur die beste Defensive im Unterhaus, sondern ließ auch nur vier Gegentore nach Ballverlust im eigenen Spielaufbau zu – auch das ist Bestwert.
  • Aber: Nur der FC Schalke 04 traf nach eigenem Ballgewinn häufiger als unsere Herthaner, die 13 solcher Situationen zum Knipsen nutzten. Wer sich in diesen Szenen durchsetzt, könnte einen entscheidenden Vorteil haben.

Das Personal: In John Anthony Brooks, Palkó Dárdai, Jeremy Dudziak, Marius Gersbeck, Bilal Hussein, Pascal Klemens, Luca Schuler, Marten Winkler sowie dem gesperrten Linus Gechter ist die Ausfallliste erneut lang. Über die geplante Reaktion auf den Ausfall in der Abwehr sprach unser Trainer bei der Pressekonferenz. „Toni Leistner kommt zurück, das ist positiv – die Position von Linus wird aller Voraussicht nach Deyo Zeefuik übernehmen.“ Noch ungewisser ist die Lage zwischen den Pfosten. „Tjark Ernst hat am Freitag individuell mit Andi Menger trainiert. Wir schauen, ob er Samstag ins Mannschaftstraining einsteigen kann, ansonsten wird Dennis Smarsch spielen“, erklärte Leitl.

Michaël Cuisance im Duell mit Ron-Robert Zieler

Der Gegner: Der Traditionsverein von der Leine könnte theoretisch noch bis auf den fünften Tabellenplatz klettern. Beim abschließenden Auswärtsspiel an der Spree verabschiedet 96 Marcel Halstenberg, der ehemalige deutsche Nationalspieler wird seine Karriere mit Ablauf der Saison beenden. Weitermachen möchte hingegen Kapitän Ron-Robert Zieler, der bereits seit 101 Zweitliga-Spielen in Folge zwischen den Pfosten der Roten steht und in Berlin die dritte Saison in Serie komplettieren könnte. „Mir macht es einfach Spaß, auf dem Platz zu stehen. Ich bin nach wie vor sehr ehrgeizig, lebe sehr professionell und komme nach wie vor gern zum Training“, unterstreicht der Schlussmann. Neben diesen bekannten Namen stehen auch einige alte Bekannte im 96-Aufgebot – das Wiedersehen mit Jessic Ngankam fällt durch dessen Verletzung zumindest auf dem Rasen aber leider aus. Mit Noël Aséko Nkili und Kolja Oudenne stehen zwei weitere gebürtige Berliner im Hannoveraner Kader. Beide liefen in der Jugend auch mit der Fahne auf der Brust auf.

Die Schiedsrichter: Florian Heft übernimmt die Leitung des Spiels. Der 35-Jährige pfiff in dieser Spielzeit unsere Auswärtssiege in Karlsruhe sowie beim SC Paderborn 07. Insgesamt ist es das vierte Mal, dass sich die Wege des Referees und unserer Berliner kreuzen – auch beim Pokalspiel in Jena im Jahr 2023 ging die Alte Dame dabei als Sieger vom Feld. Dem Unparteiischen assistieren Jarno Wienefeld und Fynn Kohn an den Seitenlinien sowie Lukas Benen als vierter Offizieller. Die VAR Katrin Rafalski und Thomas Gorniak komplettieren das Gespann.

von Konstantin Keller