Fabian Drescher steht auf dem Podium der Messehalle und spricht zu den Mitgliedern.
Club | 25. Mai 2025, 16:11 Uhr

„Wir müssen ambitioniert und hungrig sein!“

Nach den Wahlen bei der vorangegangenen Zusammenkunft im zurückliegenden November stellte die erste ordentliche Mitgliederversammlung 2025 (Protokoll zum Nachlesen) eine Premiere für das neu zusammengestellte Präsidium dar. „Eines kann ich bereits jetzt zusammenfassen: Dieses Präsidium hat sich schnell gefunden, ist zügig ins Arbeiten gekommen und verfolgt ein gemeinsames Ziel – nämlich das Wohl und die nachhaltige, erfolgreiche Strukturierung unseres Vereins Hertha BSC“, unterstrich Fabian Drescher in seiner umfangreichen Rede vor insgesamt 1.445 anwesenden Vereinsangehörigen sowie 18 Medienschaffenden.

Die Herthafamilie wächst weiterhin

Unser Präsident präsentierte dabei auch aktuelle Mitgliederzahlen: Aktuell zählt der Verein 59.217 Mitglieder (Fußball: 58.643, Boxen: 393, Tischtennis: 113, Kegeln: 68). „Unsere Hertha-Familie wächst weiterhin – wenn auch in letzter Zeit etwas langsamer. Unser Ziel bleibt es, möglichst schnell die Marke von 60.000 Mitgliedern zu erreichen“, so das Cluboberhaupt. Zum Abschneiden unserer Profis in der kürzlich zu Ende gegangenen Saison sagte Drescher: „Die Saison war aus unserer Sicht nicht zufriedenstellend. Unser Anspruch darf nicht Platz 11 in der 2. Bundesliga sein. Der Saisonverlauf hat gezeigt, dass umfassende Umstellungen notwendig sind, um sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg in den kommenden Jahren zu sichern. Unser Ziel ist klar: Wir müssen ambitioniert und hungrig sein!“ Zu jenen Umstellungen gehört auch der Abschied von Thomas E. Herrich, der seinen Platz in der Geschäftsführung in gegenseitigem Einvernehmen geräumt hat. „Wir im Präsidium haben uns entschieden, einen strukturierten, professionellen und zukunftsorientierten Auswahlprozess für die Nachfolge aufzusetzen. Ein klares Anforderungsprofil liegt vor, an dem wir uns bei der Auswahl orientieren. Gespräche finden bereits statt, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Wir lassen uns nicht treiben“, verriet unser Präsident mit Blick auf die Nachbesetzung. „Die Kandidatin oder der Kandidat muss eines ganz klar mitbringen: absolute Überzeugung. Für Hertha BSC – und für den eingeschlagenen Kurs. Die Person muss zu Hertha BSC passen, Hertha BSC aber genauso zu ihr“, fügte das Cluboberhaupt hinzu.

Bildergalerie: Mitgliederversammlung Mai 2025

„Aus recht wenig das Maximum herausholen“

Ralf Huschen legte in der Folge den Bericht der Geschäftsführung ab. „Da ich zum ersten Mal vor euch spreche, würde ich euch gern zum Einstieg einmal die wesentlichen Leitideen meines Handelns vorstellen: In meiner Rolle verstehe ich mich zuallererst als Förderer unseres Clubs. Und als solcher stelle ich die Interessen von Hertha BSC stets über meine eigenen. Dazu braucht es vor allem Demut: Demut vor unseren blau-weißen Farben, Demut vor allen Herthanerinnen und Herthanern und Demut vor allen, die unseren Club unterstützen. Gleichzeitig darf Demut niemals eine Ausrede für Misserfolg sein. Natürlich will ich, wollen wir alle auch ambitioniert sein“, betonte der 46-Jährige, der seit Juli 2024 als Geschäftsführer fungiert und vom SC Paderborn zur Alten Dame gekommen war. „Wir haben wirtschaftlich wichtige Fortschritte gemacht und sind sehr optimistisch, dass unsere Planungen in unserem Sinne aufgehen werden. Im Geschäftsjahr 2024/25 streben wir ein positives operatives Ergebnis an, gleichwohl müssen wir noch einige hohe, nicht liquiditätswirksame Abschreibungen auf die Vergangenheit verdauen. Unser klares wirtschaftliches Ziel für die kommende Saison 2025/26 ist es, erstmals seit vielen Jahren einen Netto-Gewinn zu präsentieren“, gab Huschen einen Einblick. An die Mitglieder richtete der Geschäftsführer folgende Worte: „In der Vergangenheit wurde oft aus sehr viel sehr wenig gemacht. Künftig will ich es mit euch allen gemeinsam genau andersherum halten: Wir wollen – und müssen – in Zukunft aus recht wenig das Maximum herausholen. Für diesen Weg brauchen wir weiter euren Rückhalt und eure Unterstützung“

Weber skizziert Planungen und Ambitionen

In einem Talk widmete sich Benjamin Weber in der Folge den sportlichen Themen. „Die Saison war enttäuschend, wir hatten uns das alle anders vorgestellt. Aber wir haben uns zum Ende ein positives Gefühl erarbeitet. Welche Schlüsse und Lehren ziehen wir nun daraus? Wir haben frühzeitig mit Stefan Leitl und Andre Mijatović eine Analyse und ebenso Klarheit bezüglich wichtiger Säulen unserer Mannschaft vorgenommen. Wir werden unsere Ziele künftig noch klarer intern wie extern kommunizieren. Die Ambition ist es, in der nächsten Saison um den Aufstieg mitzuspielen“, skizzierte unser Sportdirektor. Über die 1. Frauen, die parallel ihr abschließendes Heimspiel der Saison gegen den 1. FC Magdeburg bestritten, erklärte Weber: „Man kann Sofian Chahed und allen Beteiligten in der Abteilung nur ein großes Kompliment machen. Wir sind auch in diesem Bereich den nächsten Schritt gegangen, die Frauen und Mädchen sind fester Bestandteil von Hertha BSC und es wurde von allen Beteiligten gute Arbeit geleistet!“ Gemeinsam mit Drescher und Huschen stellte sich Weber dann den Fragen der Mitglieder. In der Aussprache ging es beispielsweise um Themen wie Stadion, Anleihe, zukünftige Testspiele und Testspielgegner, Präsenz unseres Vereins auf verschiedenen sozialen Kanälen. Zum Abschluss der Veranstaltung kamen zwei Anträge auf die Tagesordnung. Die Abstimmung über eine hybride Durchführung der Mitgliederversammlung stellten die Vereinsangehörigen aber vorerst zurück, das Anliegen bezüglich der Strafenpolitik der Fußballverbände erhielt hingegen eine eindeutige Mehrheit. Nach knapp fünf Stunden endete der blau-weiße Austausch schließlich.

von Hertha BSC