
Dieser Moment, als ich Herthanerin wurde
War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang, der euch nachhaltig beeindruckt hat? Oder doch die Kunststücke einzelner Blau-Weißer auf dem grünen Rasen – von Ete Beer über Marcelinho bis hin zu Marko Pantelić? Jede Herthanerin und jeder Herthaner hat einen eigenen Weg in unsere blau-weiße Familie. Unser Hauptstadtclub sucht genau diese Geschichten – diesen Moment, als ihr Herthaner geworden seid.
Tante erfüllt ganz besonderen Wunsch
Für Larissa Zochert war der 26. Oktober 2019 der Tag, an dem sie zu unserer Alten Dame fand. Damals, mit gerade einmal elf Jahren, ging es zusammen mit ihrer Tante zum ersten Mal ins Olympiastadion. Auf dem Plan stand ein Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Die Begegnung endete zwar mit einer 2:3-Niederlage unserer Berliner, das Ergebnis rückte für Larissa allerdings schnell in den Hintergrund. Die Schülerin war überwältigt von den vielen Menschen, der Größe des Stadions und vor allem von der Fanszene: „Ich glaube, der ausschlaggebende Punkt war die Ostkurve und generell die ganze Atmosphäre im Stadion“, erinnert sich die Brandenburgerin zurück.
Vor ihrem ersten Stadionbesuch war die 17-Jährige schon immer an Fußball interessiert. So verfolgte sie regelmäßig die Bundesliga im Fernsehen und es kam der Wunsch in ihr auf, auch mal ein Stadion von innen zu sehen. Diesen erfüllte schließlich ihre Tante mit den Karten für das Duell mit den Kraichgauern.
Blau-weiße Begeisterung trotz Pandemie
Dann kam die Corona-Zeit. Wie für viele Fans bedeutete das für Larissa: Erst einmal keine Stadionbesuche mehr. Stattdessen schaute die Herthanerin die Spiele zu Hause – meistens gemeinsam mit ihrer besten Freundin. Mit ihr kehrte Larissa 2021 auch endlich zurück ins Olympiastadion. Dieses Mal direkt dorthin, wo ihr Herz schon beim ersten Besuch geblieben war: in die Ostkurve. Seit der Saison 2023/24 hat die Kyritzerin dort eine Dauerkarte und ist bei fast jedem Heimspiel dabei. Für die Auftritte unserer Hauptstädter nimmt sie die anderthalbstündige Fahrt nach Berlin auf gerne sich – egal ob Niederlage oder Sieg. „Die Stimmung ist jedes Mal da, die Fans sind jedes Mal voller Begeisterung – auch wenn die Alte Dame mal verlieren sollte“, erklärt Larissa enthusiastisch.
Mittlerweile kennt sie viele der Fans um sich herum – es sind auch schon einige Freundschaften entstanden. „Die Menschen, die ich jedes Mal treffe, wenn ich ins Stadion fahre, sind mittlerweile ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Der Fußball hat uns einfach zusammengeschweißt und wir stehen in guten wie in schlechten Zeiten zusammen in der Kurve und unterstützen unseren Verein“, verdeutlicht die Schülerin voller Überzeugung. Besonders begeistert ist sie bis heute außerdem von den Choreografien in der Ostkurve und macht jedes Mal voller Freude mit.
Ein besonderer Moment mit einem besonderen Spieler
Ein Spieler, den sie nie vergessen wird, ist unser ehemaliger Keeper Oliver Christensen. Der Däne lief zwischen 2021 und 2023 im blau-weißen Trikot auf, bis er zur Saison 2023/24 zum AC Florenz wechselte. „Er war mein Lieblingsspieler und ich habe ihm sogar einmal auf Instagram geschrieben, ob ich seine Handschuhe haben kann“, erzählt Larissa lachend. Und tatsächlich: Er antwortete ihr und versprach, dass sie die Handschuhe bekommen könne, wenn sie das nächste Mal in Berlin sei – leider kam es am Ende nicht dazu, aber die Erinnerung bleibt für Zochert ein echtes Highlight.
Die Liebe für den Hauptstadtclub hat inzwischen auch ihre Familie erreicht: Larissas kleine Schwester (12 Jahre) ist ebenfalls mit dem blau-weißen Virus infiziert. Für die kommende Saison ist schon fest eingeplant, dass sie einmal mit ins Stadion kommt. Wer weiß – vielleicht wiederholt sich die Geschichte und es wird ihr ganz persönlicher Moment, in dem auch Larissas Schwester zur Herthanerin wird.