
„Ich will jeden Tag dazulernen“
Trotz seines jungen Alters hat Maurice Krattenmacher schon einiges erlebt. Der Neu-Herthaner, der für die Saison 2025/26 leihweise vom FC Bayern München zu unserem Hauptstadtclub wechselt, bestritt schon im Alter von 15 Jahren sein erstes Profi-Trainingslager mit der SpVgg Unterhaching. In der Saison 2021/22 avancierte der offensive Mittelfeldspieler zum Torschützenkönig der B-Junioren Bundesliga Süd/Südwest. Mit 16 Jahren folgte schließlich unter Sandro Wagner das Pflichtspieldebüt im Erwachsenenbereich. „Ich konnte auf jeden Fall eine Menge mitnehmen, die einzelnen Trainer haben mir sehr viel beigebracht. Aber ich bin noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung, will weiterhin jeden Tag dazulernen“, betonte der inzwischen 19-Jährige im Gespräch mit Redakteur Erik Schmidt. Außerdem redete unsere Nummer 14 über Chefcoach Stefan Leitl, die FIFA Klub-WM und seine größten Stärken.
Maurice, herzlichen Willkommen bei Hertha BSC! Unsere Fans kennen dich bereits aus der vergangenen Saison, als du dich mit dem SSV Ulm 1846 Fußball in Berlin vorgestellt hast. Wie hast du diesen Auftritt erlebt?
Maurice Krattenmacher: Dieses Spiel im Olympiastadion war definitiv ein Highlight in meiner bisherigen Karriere. Dass ich dabei dann sogar noch ein Tor erzielen konnte, war natürlich die Krönung!
Künftig läufst du im weiten Rund in Blau-Weiß auf: Wie sehr sehnst du diese Augenblicke herbei?
Krattenmacher: Ich freue mich riesig auf die Aufgabe und das gemeinsame Ziel. Außerdem bin ich einfach nur stolz, dieses Trikot tragen zu dürfen.
Du hast betont, dass du dir im Vorfeld viele Gedanken gemacht und dich dann voller Überzeugung für unseren Hauptstadtclub entschieden hättest. Welche Gründe gaben dabei den Ausschlag?
Krattenmacher: Die Gespräche mit Benny Weber und dem Trainer waren sehr gut. Außerdem hatte ich einfach auch ein sehr gutes Bauchgefühl. All das hat dann zu der Überzeugung geführt, dass das der richtige Schritt für mich ist.

In Stefan Leitl triffst du auf einen Trainer, der als Spieler ebenfalls sowohl beim FC Bayern München als auch bei der SpVgg Unterhaching unter Vertrag stand. Wie verliefen die Gespräche mit ihm?
Krattenmacher: Ich habe tatsächlich schon vorher viel von ihm gehört – und zwar nur Gutes. Wir haben darüber gesprochen, wie er mich sieht und wie er spielen will. Dabei sind wir schnell auf den gleichen Nenner gekommen.
Deine bisherigen Trainer haben dir schon als ganz junger Spieler ihr Vertrauen geschenkt. Wie blickst du auf die vergangenen drei, vier Jahre zurück?
Krattenmacher: Ich konnte auf jeden Fall eine Menge mitnehmen, die einzelnen Trainer haben mir sehr viel beigebracht. Aber ich bin noch lange nicht am Ende meiner Entwicklung, will weiterhin jeden Tag dazulernen. Natürlich hilft es mir in Zukunft, dass ich auch schon ein bisschen was erlebt habe.
Apropos Erfahrungen: Bis vergangene Woche hast du zum Aufgebot des FC Bayern München bei der FIFA Klub-WM gezählt. Was hat dich dort am meisten beeindruckt?
Krattenmacher: Die Professionalität und die Qualität der Spieler waren sehr beeindruckend – was sie alles dafür tun und machen, um auf diesem Niveau spielen zu können. Da konnte ich mir einiges abschauen.
Künftig wird sich in deinem Alltag wieder alles um die 2. Bundesliga drehen. Worauf kommt es dabei an?
Krattenmacher: In dieser Liga muss man wirklich von Spiel zu Spiel schauen, denn jedes einzelne ist ein schwieriges – egal gegen wen. Aber jeder Gegner ist auch schlagbar. In Ulm konnte ich viel lernen und mich weiter verbessern, aber Luft nach oben ist natürlich immer.

Du hast in der vergangenen Saison insgesamt elf Scorerpunkte gesammelt. Was zählt neben dieser offensiven Kreativität zu deinen größten Stärken?
Krattenmacher: Ich bin torgefährlich, habe einen guten Abschluss, ein gutes Dribbling, ein gutes Passspiel und ein Auge für den besser positionierten Mitspieler. Am liebsten bringe ich diese Stärken aus dem offensiven Mittelfeld ein.
Wie würdest du dich hingegen abseits des Rasens als Typ charakterisieren? Wie verbringst du deine Freizeit am liebsten?
Krattenmacher: Ich würde mich als ruhig, bodenständig und nett beschreiben (schmunzelt). Nach den Trainingseinheiten chille ich gerne zu Hause. Hier in Berlin gibt es aber demnächst bestimmt noch einiges für mich zu erkunden.
Wer von den Jungs darf dich dabei begleiten? Niklas Kolbe kennst du ja bereits aus Ulm, Julian Eitschberger, Tim Goller, Tim Hoffmann sowie Pascal Klemens aus den U-Nationalteams.
Krattenmacher: Ja, wir kennen uns schon und haben uns gut verstanden. Ich denke, dass sie mir Berlin etwas zeigen können. Ich habe mit dem einen oder anderen von ihnen im Vorfeld auch geschrieben. Sie haben nur Gutes berichtet und sich gefreut, dass ich komme (grinst).