
Dieser Moment, als ich Herthaner wurde
War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang, der euch nachhaltig beeindruckt hat? Oder doch die Kunststücke einzelner Blau-Weißer auf dem grünen Rasen – von Ete Beer über Marcelinho bis hin zu Marko Pantelić? Jede Herthanerin und jeder Herthaner hat einen eigenen Weg in unsere blau-weiße Familie. Gemeinsam mit der Sparda-Bank Berlin sucht unser Hauptstadtclub genau diese Geschichten – diesen Moment, als ihr Herthaner geworden seid.
Kindergeburtstag & Arne Friedrich
Maximilian Mang ist NFL-Profi bei den Indianapolis Colts – und Hertha-Fan. Der Tight End lebt zwar schon seit mittlerweile fünf Jahren in den USA, kommt aber ursprünglich aus Bergholz-Rehbrücke, einem Ortsteil der Gemeinde Nuthetal in der Region Potsdam. Zu unserer Alten Dame fand der Brandenburger durch einen Kindergeburtstag. Denn der fand vor über 15 Jahren nicht einfach irgendwo, sondern im Olympiastadion statt. Durch Maximilians großes Interesse an Sport und der Kontakte seiner Mutter kam das einmalige Erlebnis im Rahmen eines Heimspiels unseres Hauptstadtclubs zustande. „Es war auf jeden Fall atemberaubend. So ist es immer noch jedes Mal aufs Neue, wenn ich ins Stadion gehe“, verrät Mang. Kurz danach bekam der zu diesem Zeitpunkt Zehnjährige auch noch eine unterschriebene Autogrammkarte von Arne Friedrich geschenkt – der Rest ist Geschichte. „Seitdem bin ich absolut im Hertha-Bann", erzählt der Blau-Weiße von seiner Begeisterung für unseren Verein.

Vom Fußball zum Football
Seine sportliche Karriere begann der 2,01-Meter-Hüne als Kind mit dem Ball am Fuß. Anschließend versuchte sich Max im Tischtennis sowie im Volleyball und konnte dort bereits starke Leistungen zeigen. Allerdings lenkte der jährlich stattfindende Superbowl seine Aufmerksamkeit dann schließlich auf Football. Nachdem Mang im Jahr 2014 das sportliche Großereignis aus Amerika verfolgte, wagte sich der heutige NFL-Rookie selbst ans Ei und trat nach einem erfolgreichen Probetraining dem lokalen Verein Potsdam Royals bei. „Ich habe mich dort irgendwann angemeldet, mir einen Helm geholt und einfach angefangen zu spielen“, beschreibt der Herthaner seinen Weg. Zwei Jahre später wechselte der Brandenburger schließlich zu den Berlin Rebels und bekam das Angebot an einer Tour teilzunehmen, auf der sich europäische Talente dem amerikanischen Football-Markt vorstellen können. Im Anschluss bekam Maximilian letztlich das Angebot in den USA an einer Universität zu spielen. Dieses Jahr folgte für den Tight End nun der nächste große Schritt: Seit April ist er Teil der Indianapolis Colts in der amerikanischen Profiliga, die National Football League oder einfach kurz: NFL.
Ein Gastauftritt im Olympiastadion?
Im bevorstehenden November ergibt sich für den Fußball-Fan daraus eine ganz besondere Chance – Mang könnte nämlich selbst einmal auf dem Rasen des Olympiastadions stehen. Im Rahmen der International Games spielen seine Colts am 9. November gegen die Atlanta Falcons im weiten Rund an der Spree. Für Maximilian besteht die Gelegenheit, Teil des aktiven Teams zu sein. Falls es dazu kommen sollte, wäre das für Mang die Erfüllung eines Traums: „Ich glaube ich kann das gar nicht realisieren. Es ist auf jeden Fall Wahnsinn, überhaupt die Möglichkeit zu haben, darüber nachdenken zu können. Das ist für mich echt verrückt und es wäre ein echt cooles Ding“.
Co-Kommentator bei HerthaTV
Aufgrund seines Lebens in den USA weilt der 25-Jährige ansonsten nicht so häufig im Olympiastadion, um unsere Jungs anzufeuern. Dennoch verfolgt der Herthaner die Spiele unserer Alten Dame so gut es geht: „Durch meine Uni-Zeit in Amerika habe ich ja glücklicherweise schon fünf Jahre Übung darin. Manchmal muss man einfach Glück haben mit den Anstoßzeiten und hoffen, dass sich die Spiele nicht mit den eigenen überschneiden. Ich finde aber meistens schon Mittel und Wege, sie zu verfolgen – mindestens über den Liveticker.“ Im Juli verbrachte der Brandenburger aber gerade erst einige Zeit bei seiner Familie in Bergholz-Rehbrücke und ließ es sich dabei nicht nehmen, unserem Hauptstadtclub einen Besuch abzustatten. Beim Testspiel gegen den TSV Havelse saß Mang nicht nur als Zuschauer auf der Tribüne des Stadions auf dem Wurfplatz/Amateurstadion, sondern übernahm kurzerhand auch als Co-Kommentator im Livestream von HerthaTV. Eine spezielle Erfahrung für den Sportler, der normalerweise im Mittelpunkt des Geschehens steht: „Das war komplett neu für mich. Ich war einfach primär fokussiert auf das Spiel und hab manchmal vergessen mitzureden“, sagt Max lachend.

Ein sportliches Vorbild ist für den Herthaner vor allem der vierfache Super-Bowl-Champion Rob Gronkowski, der ebenfalls Tight End war. Im fußballerischen Bereich blieb dem Sportler insbesondere Miroslav Klose und sein Torjubel in Erinnerung – kein Wunder, denn die WM 2006 im eigenen Land entfachte im Brandenburger die Leidenschaft für das runde Kunstleder. Sein liebster Herthaner ist aber nach wie vor Arne Friedrich, schließlich machte dieser ihn zum Anhänger unseres Hauptstadtclubs.
Auch wenn er in den USA ist, begeistert sich Mang für die Alte Dame und vermittelt die blau-weiße Liebe auch an Mitspieler. So fragte ihn einst ein neuer Teamkollege, für welches Fußballteam denn sein Herz schlage – der zunächst etwas überraschte Mang antwortete natürlich mit Hertha BSC. „Seitdem haben wir immer darüber geredet. Er ist zwar großer Fan von Manchester United, aber wenn ich ihn nach seinem deutschen Lieblingsverein frage, sagt er mittlerweile auch immer Hertha. Eigentlich muss ich ihn unbedingt mal zu einem Spiel mitbringen“, erzählt Max über seinen amerikanischen Freund und betont: „Ich versuche auch in Amerika immer, Hertha so gut ich kann weiterzutragen.“