Team Lotte ist im Stadionumlauf unterwegs.
Engagement | 8. August 2025, 16:42 Uhr

Gemeinsam für ein sicheres Stadion

Unter dem Motto „Hinschauen statt Wegsehen“ gehen wir mit dem Schutzkonzept „Wo ist Lotte?“ nun schon seit drei Jahren einen wichtigen und konsequenten Schritt, um das Olympiastadion für jeden Menschen zu einem sicheren Ort zu machen. Das Konzept richtet sich an alle, die während eines Spieltags diskriminierende, übergriffige oder belästigende Situationen erleben oder beobachten. Im Zentrum steht ein betroffenenzentrierter Ansatz: Menschen, die Hilfe brauchen, sollen diese schnell und diskret erhalten. Seit der Einführung in der Saison 2022/23 entwickelt sich das Konzept stetig weiter.

Umsetzung im weiten Rund

Die praktische Umsetzung des Schutzkonzepts findet Spieltag für Spieltag statt. Bei Partien im Olympiastadion sind mobile Teams im Umlauf der Spielstätte unterwegs. Die Freiwilligen tragen gut erkennbare, pinke Westen, hören zu, begleiten und leisten erste Unterstützung. Mit dem Code „Wo ist Lotte?“ können sich Betroffene in oder nach unangenehmen Situationen an sämtliches Stadion- oder Hertha-Personal wenden. Ein fester Rückzugsort ergänzt zusätzlich das Angebot. In Block O/Loge 28 gibt es einen geschützten Raum, um zur Ruhe zu kommen und sich von Psychologinnen betreuen zu lassen – all das in einem sicheren und diskreten Umfeld.

Grenzverletzungen, Diskriminierungen oder Beleidigungen können auch im Nachgang per E-Mail an das Lotte-Team gemeldet werden. Jede Nachricht hilft, Probleme sichtbarer und Maßnahmen wirksamer zu machen. Von Saison zu Saison haben sich die Meldungen mehr als verdoppelt – ein klares Zeichen für das wachsende Vertrauen unserer Fans. Besonders erfreulich ist die hohe Akzeptanz des Angebots. Viele Fans nutzen es aktiv und geben damit ein deutliches Signal, dass dieses Konzept gebraucht wird. Das bestärkt uns, das Programm weiterzuentwickeln und noch mehr Menschen zu erreichen.

Das Team Lotte steht auf der Tribüne.

Team aus Freiwilligen – Unterstützung möglich

Die Betroffenen nehmen die Unterstützung geschlechterübergreifend in Anspruch – mit einem tendenziell höheren Bedarf bei Frauen. Es ist allerdings wichtig zu betonen, dass sich das Konzept an alle Menschen richtet, die Hilfe benötigen. Das aus freiwilligen Helferinnen und Helfern bestehende Lotte-Team kümmert sich dabei um die individuell gewünschte Betreuung. Ohne das Engagement aller Freiwilligen wäre das Schutzprogramm nicht möglich und gerade sie sind unglaublich engagiert. Sie bringen Herz, Mut und Verantwortungsbewusstsein mit und wirken oft im Hintergrund, doch ihr Beitrag ist von großer Bedeutung.

Das Team ist dankbar für jede helfende Hand und lädt alle herzlich ein, Teil vom Team-Lotte zu werden, denn nur gemeinsam schaffen wir ein Stadion, in dem sich wirklich alle sicher und willkommen fühlen können. „Wo ist Lotte?“ ist ein klares Bekenntnis gegen jede Form von Diskriminierung, Grenzüberschreitung und Gewalt. Das Konzept lebt von der wachsenden Sensibilität aller Stadionbesuchenden. Wer sich beteiligen oder das Projekt unterstützen möchte, kann sich gerne unter woistlotte@herthabsc.de melden.

von Sophie Dreier