Wehende Schals im blau-weißen Gästeblock.
Profis | 12. September 2025, 14:10 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #H96BSC

Nach der ersten Länderspielpause der Saison geht es für unsere Herthaner am Samstag (13.09.25, 20:30 Uhr) wieder in der Liga um Zählbares. Es wartet eine herausfordernde Auswärtsaufgabe bei Hannover 96 auf die Blau-Weißen. Schließlich rangiert Stefan Leitls vorheriger Verein in der Tabelle auf Platz 1. Nichtsdestotrotz verfolgen unsere Hauptstädter gleich zwei entscheidende Ziele in Niedersachsen: Das erste eigene Tor nach 391 Pflichtspielminuten sowie der erste Dreier dieser Spielzeit. „Mich ärgert, dass wir nicht so performen, wie wir uns das vorstellen. Das ist aber erklärbar – wir sind intern in einem guten Austausch. Ich bin total überzeugt von den Jungs! Es geht jetzt darum, ins Punkten zu kommen. Wir müssen als Team gegen Widerstände ankämpfen. Das wird der Schlüssel sein, um das Ding zu drehen“, unterstrich unser Chefcoach auf der Pressekonferenz vor dem Duell.

Bemerkenswert:

  • Beide Clubs standen sich wettbewerbsübergreifend bereits 70 Mal gegenüber. Die Bilanz aus Berliner Sicht liest sich wie folgt: 28 Siege, 26 Remis und 16 Niederlagen.
  • Die vergangenen fünf Aufeinandertreffen endeten allesamt unentschieden. In acht der jüngsten neun Gastauftritte an der Leine holte unsere Alte Dame etwas Zählbares.
  • Leitl stand in der 2. Bundesliga insgesamt 89 Mal als 96-Trainer an der Seitenlinie. Die letzte Partie unter der Leitung des gebürtigen Münchners war das 0:0 gegen unseren Hauptstadtclub am 17. Spieltag der vergangenen Saison. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Roten nur einen Zähler hinter dem dritten Rang und stellten die beste Defensive der Spielklasse.
  • Hannover gewann in der laufenden Saison bislang jedes Ligaspiel. Allerdings: Nur zwei von neun Teams, die mit vier Siegen gestartet waren, gelang seit Einführung der Drei-Punkte-Regel im Jahr 1995 am Ende auch der Aufstieg.
  • Von den 16 beim 1:1 am 34. Spieltag der vergangenen Saison im Olympiastadion eingesetzten 96-Akteuren stehen in dem Ex-Herthaner Noël Aséko Nkili, Enzo Leopold und Håvard Nielsen nur noch drei beim zweifachen deutschen Meister unter Vertrag.
  • Achtung vor den Jokern: 96-Übungsleiter Christian Titz wechselte bislang an jedem Spieltag einen Torschützen ein.

Das Personal: Nach wie vor muss Leitl auf zahlreiche Profis verzichten. John Anthony Brooks, Diego Demme, Marius Gersbeck, Tim Goller, Michał Karbownik, Pascal Klemens, Niklas Kolbe und Paul Seguin stehen aus medizinischen Gründen nicht zur Verfügung. Zudem fehlt Linus Gechter gesperrt. Tim Hoffmann und Agustín Rogel könnten den Innenverteidiger positionsgetreu ersetzen. Auch Deyovaisio Zeefuiks Verschiebung vom Flügel ins Zentrum stellt eine Option dar. Gleiches gilt für die Umstellung auf eine Viererkette. „Es geht nicht um Positionen oder Grundordnungen, sondern darum, wie wir als Mannschaft auftreten. Wir haben schon Ideen im Kopf, aber alles hängt davon ab, welches Personal endgültig zur Verfügung steht“, betont Leitl. Immerhin kehrten sämtliche Nationalspieler ohne größere Blessuren an die Spree zurück.

Christian Titz gibt seinen Spielern Anweisungen.

Der Gegner: Bei Hannover 96 gab es im Sommer einen großen Personalumbruch – sowohl auf als auch neben dem Platz. Christian Titz, der zuvor mehr als vier Jahre beim 1. FC Magdeburg tätig war, übernahm den Posten des Cheftrainers. Und die Maßnahmen des Fußballlehrers griffen schnell. Als einziges Team gewannen die Niedersachsen bislang alle Spiele in der 2. Bundesliga. Einen derart guten Start legten die Roten zuletzt 1986 in dieser Spielklasse hin. Dabei liefen die Titz-Schützlinge im Schnitt sieben Kilometer mehr pro Begegnung als in der Vorsaison, zudem zogen die Niedersachsen ligaweit die meisten Sprints. Ein besonderes Augenmerk muss unsere Defensive auf Benjamin Källmann legen. Der Finne traf bei seinen jüngsten drei Einsätzen stets als Joker. „Es wird am Samstag eine Rolle spielen, dass wir hinten wenig zulassen. Auch wenige Standards. Wenn wir es schaffen, lange die Null zu halten, wissen wir, dass wir vorne unsere Möglichkeiten bekommen“, blickte der 96-Coach auf die anstehende Aufgabe voraus.

Die Schiedsrichter: Sascha Stegemann leitet das Geschehen. Der 40-jährige Unparteiische pfiff unsere Alte Dame insgesamt schon 21 Mal (sieben Siege, neun Remis und fünf Niederlagen) – zuletzt in der Saison 2023/24 im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV.  An den Seitenlinien unterstützen Thorben Siewer und Fabian Maibaum, als vierter Offizieller fungiert Jonah Besong. Patrick Alt und Thorsten Schiffner begutachten die zudem die kritischen Szenen auf den Monitoren.

von Erik Schmidt