Die Hertha-Moment-Grafik für Calleb aus Tanzania.
Fans | 11. Oktober 2025, 10:11 Uhr

Dieser Moment, als ich Herthaner wurde

War es der erste Schal, den eure Eltern euch auf dem Weg zum Spiel gekauft haben? War es der erste durchs Olympiastadion hallende Hertha-Fangesang, der euch nachhaltig beeindruckt hat? Oder doch die Kunststücke einzelner Blau-Weißer auf dem grünen Rasen – von Ete Beer über Marcelinho bis hin zu Marko Pantelić? Jede Herthanerin und jeder Herthaner hat einen eigenen Weg in unsere blau-weiße Familie. Gemeinsam mit der Sparda-Bank Berlin sucht unser Hauptstadtclub genau diese Geschichten – diesen Moment, als ihr Herthaner geworden seid.

Fußballfieber in Ostafrika

Calleb kommt aus Tansania und hat den Sport mit dem runden Kunstleder schon seit seiner Jugend fest im Herzen. „Fußball ist für uns in Afrika super wichtig. Wir lieben es einfach und haben schon immer alle möglichen internationalen Ligen verfolgt“, erzählt der Fan von seiner Leidenschaft. Schon Ende der 1980er Jahre verfolgte der 44-Jährige die 1. und 2. Bundesliga im Fernsehen und für ihn war klar: Wenn, dann mit voller Begeisterung. 

Der Start einer blau-weißen Verbundenheit

Einen Lieblingsverein hatte der Tansanier damals noch nicht. Das änderte sich allerdings im Jahr 2002, als der ehemalige Freizeitfußballer, der sich selbst augenzwinkernd als „sehr gefährlichen Stürmer“ beschreibt, zufällig in einem Pub seiner Heimatstadt einen Deutschen kennenlernte. Dieser kam aus Berlin, war als Volunteer in Arusha tätig und noch dazu eingefleischter Herthaner. Aus der Begegnung wurde schnell eine Freundschaft, die dafür sorgte, dass Calleb seine Liebe zu unserer Alten Dame entdeckte und die blau-weiße Leidenschaft immer weiter wuchs. Denn seitdem fiebert der Ostafrikaner mit unserem Hauptstadtclub – und das nicht allein.

Calleb hält einen Schal mit der Aufschrift "Nur nach Hause" hoch.

Der erste offizielle Fanclub

Was mit gemeinsamen Abenden vor dem Bildschirm begann, ist mittlerweile etwas viel Größeres geworden: Calleb gründete vor einigen Wochen den „Tansania Hertha Berlin Fanclub“ und damit den ersten afrikanischen Hertha-Fanclub überhaupt. Mittlerweile zählt er bereits 32 Mitglieder – Freunde und Bekannte, die genauso fußballverrückt sind wie er. „Das bedeutet mir ganz viel und erfüllt mich mit Stolz. Wir werden immer mehr!“, sagt der Herthaner strahlend. Die Liebe zu unserem Hauptstadtclub lebt Calleb jeden Tag – auch wenn es in Ostafrika gar nicht so einfach ist, an Fanartikel zu kommen. Doch der eine oder andere Schal hat es inzwischen bis nach Tansania geschafft und wird mit Stolz getragen.

Der Traum vom Olympiastadion

Besonders begeistert sich der Fanclubgründer für seine aktuellen Lieblingsspielern Fabian Reese, Sebastian Grønning und Marten Winkler. Auch wenn er die Alte Dame noch nie live im Stadion erlebt hat, bleibt Calleb eine treue Seele. „Es ist auf jeden Fall ein Traum von mir, eines Tages nach Berlin zu kommen und Hertha spielen zu sehen“, erzählt der 44-Jährige. Bis dahin wächst sein Fanclub in Tansania weiter – und mit ihm die blau-weiße Familie rund um die Welt.

von Alexandra Pappschek