Der blau-weiße Gästeblock in Darmstadt.
Profis | 28. November 2025, 11:35 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #KSVBSC

Die Kieler Sportvereinigung Holstein und Hertha BSC haben eine lange und ereignisreiche Vereinshistorie gemeinsam. Dabei liegt das wohl bedeutendste Duell der Störche und der Alten Dame gut 95 Jahre zurück: Am 22. Juni 1930 gewannen unsere Blau-Weißen gegen die norddeutschen die erste deutsche Meisterschaft in der Vereinsgeschichte. Die Gegenwart heißt für beide: 90 Minuten plus x am 14. Spieltag der 2. Bundesliga – im Kampf um drei wichtige Punkte. Dabei will man sich im blau-weißen Lager von den jüngsten Ergebnissen beider Seiten und Holsteins jüngster 1:4-Niederlage beim FCK nicht täuschen lassen. „Wenn man Kiels Spiel in Kaiserslautern gesehen hat, war jeder Schuss des Gegners ein Treffer. Die spielerische Vorstellung war ordentlich“, erklärte unser Chefcoach Stefan Leitl im Vorfeld. Spannende Zahlen und Statistiken zum Kräftemessen liefert das Kurvenwissen.

Bemerkenswert:

  • Die Serie der weißen Westen soll weitergehen: Inklusive des Spiels im DFB-Pokal blieb Tjark Ernst zuletzt fünf Mal in Folge ohne Gegentor, das ist die beste blau-weiße Serie seit 2010. In der Liga gelang bereits acht Mal ein Zu-Null, das sind bereits zwei Spiele ohne Gegentreffer mehr als in der gesamten Vorsaison.
  • Ein ganz besonderer Spieltag erwartet Fabian Reese. Unser Kapitän läuft aller Voraussicht nach an seinem 28. Geburtstag in seiner Geburtsstadt auf. Dieses Szenario gab es übrigens schon zwei Mal, beide Duelle gewann unsere Nummer 11.
  • Spielen Strafstöße wieder eine entscheidende Rolle? Bei den vergangenen umkämpften Kräftemessen in der Saison 2023/24 geizten beide Seiten nicht mit Drama. Beim 2:2 im Rückspiel glich die KSV in der achten Minute der Nachspielzeit vom Punkt aus, beim 3:2 unserer Alten Dame an der Förde pfiff der Unparteiische gleich drei Elfmeter. Einen für Kiel zum zwischenzeitlichen 2:2, einen für Hertha, den Haris Tabaković vergab – und jenen weiteren in der Nachspielzeit, den Reese zum Siegtreffer nutzte.
  • In der Gegenwart ist Vorsicht vor Kiels spielerischem Vermögen geboten: Nur die SV Elversberg erspielte sich mehr Großchancen als die Norddeutschen (29).
  • Ein mögliches Mittel zum eigenen Erfolg für unsere Berliner: Flanken. Sieben Treffer nach Hereingaben sind ligaweit Bestwert, so gelang bekanntermaßen zuletzt auch der Siegtreffer gegen Eintracht Braunschweig.
  • Spannend könnten auch ruhende Bälle werden. Kein Team kassierte in solchen Situationen mehr Gegentore als unsere Gastgeber (9), unsere Herthaner ließen hingegen nur drei Treffer nach solchen Szenen zu.

Das Personal: Nur John Anthony Brooks und Leon Jensen müssen definitiv für die Partie passen. Fraglich ist Diego Demme, den das Trainerteam im Wochenverlauf aus der Belastung des Mannschaftstrainings genommen hatte. „Diego hat auch am Donnerstag nur individuell trainiert. Stand jetzt wird es eng für Samstag“, erklärte unser Coach, der auch zur erfreulichen Personalsituation im Sturm befragt wurde. „Jeder Stürmer hat seine eigenen Qualitäten: Luca Schuler ist sehr schnell, macht sehr gute Wege in die Tiefe und bringt Wucht mit. Sebastian Grønning hat eine wahnsinnige Präsenz in der Box, ist ein klassischer Zielspieler. Dawid Kownacki lässt sich auch gerne einmal fallen, fungiert dann auch als zusätzliche Anspielstation und hat schon bewiesen, dass er in dieser Liga treffen kann. Sollte er die letzte Einheit am Freitag gut überstehen, wird er im Kader stehen. Er gibt uns noch einmal eine andere Qualität, kann und soll sicherlich 20 bis 30 Minuten spielen“, fasste Leitl die Optionen im Angriff zusammen.

Kiels Trainer Marcel Rapp mit Anweisungen für Jonas Therkelsen.

Der Gegner: Die KSV Holstein hat aus den ersten 13 Ligapartien 15 Zähler geholt, im DFB-Pokal stehen die Norddeutschen wie unsere Hauptstädter im Achtelfinale. Coach Marcel Rapp musste nach dem Abstieg aus der Bundesliga einen großen Umbruch managen. Dabei setzen die Störche auch auf begabte junge Spieler, die an der Förde den nächsten Entwicklungsschritt gehen sollen, beispielsweise die skandinavischen Neuzugänge Jonas Therkelsen und Kasper Davidsen oder Keeper Jonas Krumrey. Doch im Hier und Jetzt braucht das Team aus Schleswig-Holstein dringend Zählbares. „Wir müssen schleunigst Punkte holen, damit wir nicht hinten reinrutschen“, unterstrich Coach Rapp im Vorfeld des Aufeinandertreffens mit unserem Team, über das der Fußballlehrer bei der Kieler Pressekonferenz auch sprach: „Hertha verteidigt kompakt, hat einen außergewöhnlich guten Angriff mit sehr viel Schnelligkeit. Es kommt ein sehr, sehr guter Gegner. Wir müssen an die Grenzen gehen und anders Fußball spielen als zuletzt – gerade gegen den Ball!“

Die Schiedsrichter: Felix Wagner übernimmt die Spielleitung. Für den 24-Jährigen wartet bei seinem vierten Zweitligaspiel eine Premiere, bisher pfiff er noch nie eine Begegnung mit Beteiligung unserer Alten Dame. Assistieren werden dem Unparteiischen Mark Borsch und Simon Schreiner als Assistenten sowie Eric Müller als vierter Offizieller. Die VAR Patrick Hanslbauer und Holger Henschel unterstützen das Gespann vor den Bildschirmen.

von Konstantin Keller