Der Mond über dem Dach des Olympiastadions.
Profis | 18. Dezember 2025, 14:15 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCDSC

Als Arminia Bielefeld im September 2010 zum bis dato letzten Mal als Zweitligist im Olympiastadion gastierte, standen sich an den Seitenlinien Markus Babbel und Christian Ziege gegenüber. Unser heutiger Co-Trainer Andre Mijatović verteidigte für unsere Alte Dame in der Innenverteidigung unter anderem gegen Oliver Neuville und offensiv brachten Doppelpacker Rob Friend sowie Adrián Ramos Hertha BSC beim 3:1 mit ihren Toren auf die Siegerstraße. 15 Jahre später treffen der Berliner Sport-Club und der Deutsche Sportclub im weiten Rund wieder im Unterhaus aufeinander. Unsere Blau-Weißen wollen sich beim Jahresabschluss mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause verabschieden. Was dafür nötig sein wird, umriss Coach Stefan Leitl bei der Pressekonferenz. „Der Fokus der Trainingswoche lag in der Arbeit gegen den Ball. Wir müssen bei uns bleiben, dürfen nicht zu viele Räume geben und wollen eine gewisse Stabilität an den Tag legen“, erklärte der Fußballlehrer. „Es geht Woche für Woche um Nuancen, die Leistungsdichte in dieser Liga ist extrem.“ Zahlen und Daten zum letzten Duell in 2025 haben wir euch wie gewohnt im Kurvenwissen zusammengetragen.

Bemerkenswert:

  • Spannend wird der Kampf um die Flügel: Unsere Herthaner erzielten nach Flanken die meisten Treffer der 2. Bundesliga, insgesamt acht. Nur zwei Teams schlagen häufiger Bälle von außen in die Mitte als unsere Hauptstädter (195). Aber: Nur gegen den SC Paderborn 07 kommen Kontrahenten seltener zu Eingaben als gegen die Bielefelder (129). Und: Lediglich zwei DSC-Gegentreffer nach Bällen von außen sind in Ligaspitze.
  • Vorsicht bei ruhenden Bällen: Arminia hat über ein Drittel seiner Tore nach Standards erzielt (38 Prozent) und trifft in diesen Szenen ligaweit am häufigsten (bereits zehn Tore).
  • Das Leitl-Team ist dafür noch ohne jedes Gegentor nach gegnerischen Freistößen.
  • Es wartet der laufstärkste Gegner auf unsere Alte Dame: 123 Kilometer spulen die Ostwestfalen im Schnitt pro Spiel ab. Der Pokalfinalist zieht zudem die zweitmeisten Sprints pro Partie an (169) und weist die meisten intensiven Läufe (im Schnitt 753) auf.
  • Interessant wird es bei den Zweikampfwerten: Nur Preußen Münster stürzt sich in mehr Duelle als die Arminen (221 pro Partie). Gleichzeitig weisen nur zwei Mannschaften geringere Zweikampfwerte auf als die Elf von Mitch Kniat (49 Prozent).

Das Personal: Neben John Anthony Brooks und Leon Jensen fällt auch Maurice Krattenmacher mit einer leichten Sprunggelenksverletzung für das Duell aus. Ansonsten hat unser Coach in vielen Mannschaftsteilen die Qual der Wahl – Änderungen in der Defensive sind nach dem torreichen Remis in Fürth laut Leitl allerdings schon einmal nicht geplant. „Grundsätzlich haben wir in Fürth ein gutes Spiel gezeigt. Ich möchte Gegentore nicht nur am Abwehrverbund festmachen, wir verteidigen gemeinsam und greifen auch gemeinsam an. Das war in den vergangenen Wochen sehr gut, dort müssen wir wieder hinkommen“, forderte unser Trainer.

Mitch Kniat im Berliner Olympiastadion.

Der Gegner: Hinter dem Traditionsclub vom Teutoburger Wald liegt das vielleicht bewegteste Jahr der Vereinsgeschichte. Drittligameisterschaft, Westfalenpokalsieg und als Krönung der Durchmarsch ins DFB-Pokalfinale im Mai. Nun also die Rückkehr ins Olympiastadion. „Natürlich weckt das Stadion Erinnerungen. Aber es ist ein komplett anderes Spiel. Neuer Gegner, andere Situation. Wir haben keine Rechnung offen. Das Einzige, was gleich ist, ist der Spielort. Alles andere ist nicht vergleichbar“, betonte DSC-Trainer Kniat. Unsere Jungs erwartet er „defensiv sehr stabil, Hertha hat im Umschalten enorme Qualität und Tempo. Wir müssen sofort ins Gegenpressing kommen und eigene Torchancen kreieren, wollen Stabilität in unser Spiel bringen.“ So soll nach einem Punktgewinn gegen den 1. FC Kaiserslautern erneut Zählbares aufs Konto gebucht werden. „Wir müssen weiterhin ans Limit gehen, dann werden wir wieder punkten. Natürlich ist es eine schwierige Phase, aber sie ist normal. Wir sind Aufsteiger, kommen aus der 3. Liga und haben acht Spieler in der Startelf, die noch nie in der 2. Bundesliga gespielt haben. Rückschläge gehören dazu. Wichtig ist, dass wir zusammenhalten und Woche für Woche ans Limit gehen“, so der Bielefelder Übungsleiter.

Die Schiedsrichter: Gegen Bielefeld pfeift Jarno Wienefeld. Der Unparteiische leitet sein insgesamt sechstes Zweitligaspiel und betreut dabei erstmals eine Partie mit Hertha-Beteiligung in dieser Spielklasse. Unsere U19 pfiff der 27-Jährige allerdings schon drei Mal, dabei stehen drei Siege in drei Spielen zu Buche. Wienefeld assistieren Mario Hildenbrand und Cengiz Kabalakli als Assistenten sowie Alexander Roppelt als vierter Offizieller. Dr. Arne Aarnink und Thorsten Schiffner unterstützen das Gespann als VAR.

von Konstantin Keller