Mit mehr Gier und Leidenschaft zum Ziel!

Berlin – Überpünktlich betrat unser Geburtstagskind am Dienstag (16.03.21) den Schenckendorffplatz. Gemeinsam mit Admir Hamzagic baute Pál Dárdai die verschiedenen Stationen auf, verteilte Bälle und platzierte die Hütchen. Als unsere Mannschaft kurz darauf dazustieß, versammelte unser Coach seine Schützlinge im Kreis um sich. "Die Jungs haben mir natürlich alle gratuliert, ihr Singen habe ich zum Glück rechtzeitig gestoppt. Sie sind Fußballer, ob sie singen können?!", fragte Dárdai schmunzelnd. Stattdessen schwörte unser Trainer Spieler und Staff auf die kommenden Herausforderungen ein. "Der ganze Verein – wir geben alles! Wir müssen in der Spur bleiben, denn die Tabellensituation ist so, wie sie ist. Deshalb verfallen wir nicht in Hektik. Wir haben alles in der eigenen Hand, wenn wir zusammenhalten und dem Druck standhalten, werden wir den Abstiegskampf bewältigen."

Arbeit am Offensivspiel

Die zurückliegende Begegnung beim BVB hatte unsere Blau-Weißen zu Wochenanfang bereits einmal intensiv ausgewertet. Erkenntnisse der Analyse – positive wie negative – flossen bereits in die Arbeit auf dem Platz ein. "Die Jungs mussten sich klare Worte anhören. Die erste Halbzeit beim BVB war sehr gut, die zweite Halbzeit aber überhaupt nicht", resümierte der Ungar und zeigte dabei das Steigerungspotenzial eindeutig auf. "Wir waren nach dem Seitenwechsel offensiv nicht aggressiv genug. In der Defensive reichen Disziplin, Konzentration und Kondition. Der Wille war da und wir haben gezeigt, dass die Abstände in beiden Spielsystemen passen. Aber in der Offensive dürfen wir keine Angst vor Fehlern haben, brauchen mehr Mut und Spielwitz."

Auf dem grünen Rasen arbeiteten unsere Herthaner in der knapp 80-minütigen Einheit genau an diesem Manko. "Wir versuchen das Training so zu steuern, dass die Jungs viel vor dem Tor sind und zu Abschlüssen kommen. Es ziehen weiterhin alle voll mit, die Einstellung passt nach wie vor", attestierte Dárdai seinem Team weiterhin die richtige Haltung, die sogar ein Extra-Lob von Athletiktrainer Henrik Kuchno verdient hatte. "Wir dürfen nicht verkrampfen, im letzten Drittel nicht gelähmt sein, sondern müssen gierig und leidenschaftlich auftreten."

Cunha eine Option

Mut und Spielwitz, aber auch Leidenschaft und Gier verkörpert Matheus Cunha ganz sicher. Der Brasilianer fehlte nach seiner Verletzung aus dem Wolfsburg-Duell zuletzt, kehrte nun aber wieder ins Mannschaftstraining zurück. Sein Übungsleiter rechnet für die kommende Partie gegen Bayer 04 Leverkusen am Sonntag (21.03.21, 15:30 Uhr) fest mit ihm. "Matheus ist ein wichtiger Spieler für die Offensive. Wir führen ihn in dieser Woche gut rein, seine Pause war nicht so lang, deshalb ist er definitiv eine Option für Leverkusen." Gegen die 'Werkself' wird unser Team alles in die Waagschale werfen, um zu punkten. "Es ist ein Heimspiel – und Heimspiele müssen wir gewinnen", so Dárdai, der jedoch weiterhin ohne Sami Khedira planen muss. "Ich kann noch nicht hundertprozentig sagen, wann er wieder voll einsteigt, aber ein Einsatz am Wochenende ist eher ausgeschlossen." Während Santiago Ascacíbar und Mattéo Guendouzi, die in Dortmund kurzfristig ausgefallen waren, wieder im vollen Umfang mit den Kollegen schwitzten, arbeiteten Eduard Löwen und Dedryck Boyata individuell.

Übrigens: Von unserer Vereinsführung erhielt Dárdai eine kleine Aufmerksamkeit: einen französischen Rotwein aus seinem Geburtsjahr 1976. "Ich werde heute Abend mit meiner Familie ein Glas Rotwein trinken, aber einen anderen. Diesen Rotwein werde ich zu einem besonderen Anlass trinken." Zum Beispiel, wenn das große Ziel erreicht ist und unsere Blau-Weißen auch in der kommenden Saison erstklassig spielen.