Die Spieler bejubeln das Tor von Pekarik zur 2:0-Führung.
Profis | 6. Mai 2021, 20:29 Uhr

Souverän und siegreich: Drei Punkte gegen den Sport-Club

Pál Dárdai hatte es angekündigt: Er wollte vom Abschlusstraining noch letzte Eindrücke sammeln, um beim Frühstück am Spieltag seine finalen Entscheidungen zu treffen – und diese hatten es in sich. Im Vergleich zum Auftritt in Mainz veränderte der Ungar seine Anfangsformation gegen den SC Freiburg auf neun (!) Positionen. Nur Torwart Alexander Schwolow und Mittelfeldantreiber Matteó Guendouzi blieben in der Mannschaft. Acht der neun verbliebenen Starter aus Rheinhessen saßen zunächst auf der Tribüne, Lukas Klünter (Belastungssteuerung) stand nicht im Kader. Taktisch agierten unsere Blau-Weißen in einem 4-2-3-1, Dedryck Boyata führte unser Team 138 Tage nach seinem letzten Startelfeinsatz als Kapitän aufs Feld.

Torunarigha mit Mut, Piątek vollendet – Radonjić bedient 'Torjäger' Pekarík

Das neu formierte Personal begann bemüht im Spielaufbau und versuchte, den Ball ansehnlich aus der Defensive nach vorne zu kombinieren. Das gelang nach 13 Minuten hervorragend: Jordan Torunarigha hatte in der Freiburger Hälfte viel Platz, stieß mit Zug zum Tor vor und suchte den Abschluss, SCF-Keeper Florian Müller parierte – doch gegen den Nachschuss von Krzysztof Piątek war der Schlussmann machtlos. 1:0! Und es kam noch besser: Nemanja Radonjić ließ seinen Gegenspieler auf der linken Außenbahn gekonnt aussteigen. Seine anschließend gut getimte Flanke köpfte Peter Pekarík mit seinem bereits dritten Saisontreffer (plus eins im DFB-Pokal) zum umjubelten 2:0 in die Maschen (22.) – der Doppelschlag war perfekt! Selbstbewusst nach seiner ersten Torbeteiligung probierte es Radonjić aus der Distanz (28.). Mit dem beruhigenden Vorsprung im Rücken präsentierten sich unsere Spreeathener clever, ließen Ball und Gegenspieler laufen. Einziger Wermutstropfen: Guendouzi musste kurz vor der Pause mit Verdacht auf Mittelfußfraktur den Platz verlassen, weitere Untersuchungen erfolgen am Freitag. Sami Khedira übernahm für den Franzosen (39.). Dennoch ließen sich unsere Herthaner auch in den Schlussminuten des ersten Abschnitts nicht von ihrem Weg abbringen und gingen mit der 2:0-Führung hochverdient in die Kabine.

Bildergalerie: Die Bilder zum Spiel: Hertha BSC - SC Freiburg

Schwolow hält die Null – Cunha scheitert am Pfosten, Radonjić macht den Deckel drauf

Im zweiten Durchgang gehörte den Beisgauern die erste nennenswerte Gelegenheit. Doch Schwolow reagierte gegen einen Kopfball von Nicolas Höfler mit einer starken Fußabwehr und hielt somit die Null fest (48.). Fünf Zeigerumdrehungen später verpasste Lucas Höler ein Zuspiel von Christian Günther (53.). In dieser aktivsten Phase der Gäste wechselte Dárdai erstmals aus: Matheus Cunha und Jhon Córdoba ersetzten Javairô Dilrosun und Torschütze Piątek (62.). Der Brasilianer brauchte nicht lange, um Akzente zu setzen: Erst setzte unsere Nummer 10 die Kugel ans Außennetz, ehe er im zweiten Versuch am linken Pfosten scheiterte (70., 73.). Für die Schlussphase kamen in Niklas Stark und Deyovaisio Zeefuik für Boyata und Vladimír Darida nochmal zwei frische Kräfte. Beinahe erhielt auch das Ergebnis noch eine Auffrischung: Unsere 'Alte Dame‘ konterte und hatte in Person von Radonjić das 3:0 auf dem Fuß (82.). Doch der Serbe blieb dran, belohnte sich 180 Sekunden später mit seinem ersten Bundesliga-Tor – und brachte damit unseren Heimsieg endgültig unter Dach und Fach (85.). Der dritte aus den vergangenen vier Auftritten im Olympiastadion und das insgesamt fünfte ungeschlagene Spiel in Folge. Eine weiter erfreuliche Randnotiz: Durch den 'Dreier' fließen 6.000 Euro in unseren #GemeinsamHertha #FürBerlin-Moneypool. Also ein rundum gelungener Abend in blau-weiß!

Hertha BSC: Schwolow – Pekarík, Boyata (75. Stark), Alderete, Torunarigha – Ascacíbar, Guendouzi (39. Khedira), Darida (75. Zeefuik) – Dilrosun (62. Cunha), Radonjić, Piątek (62. Cordoba)

SC Freiburg: Müller – Lienhart, Schlotterbeck (46. Grifo), Gulde – Schmid, Santamaria (46. Keitel), Höfler, Günter – Sallai (83. Jeong), Demirović (87. Til), Höler (71. Petersen)

Tore: 1:0 Piątek (13.), 2:0 Pekarík (22.), 3:0 Radonjić (85.)

Gelbe Karten: Alderete, Guendouzi, Torunarigha, Darida – Höfler, Demirović, Sallai

Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenbach a. d. Pegnitz)

von Simon Jötten