Präsident Werner Gegenbauer, Paul Keuter sowie Vertreterinnen und -vertreter unserer Faninitiativen und unterschiedlicher Organisationen legten am Denkmal für die Opfer der Nationalsozialistischen Euthanasie-Morde einen Kranz nieder.
Engagement | 27. Januar 2022, 11:04 Uhr

„!Nie wieder“ – Kranzniederlegung und Stolpersteine putzen!

Am 27. Januar 2022 jährt sich zum 77. Mal der Tag, an dem die Rote Armee die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit hat. Mit dem Erinnerungstag im deutschen Fußball gedenken die Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie alle Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga der Opfer des Nationalsozialismus. Auch unser Hauptstadtclub beteiligt sich erneut an der Aktion, die rund um den 20. und 21. Spieltag stattfindet. Präsident Werner Gegenbauer, Paul Keuter, Mitglied unserer Geschäftsleitung, unser HaHoHe-Fanclub, Mitglieder des Arbeitskreises Inklusion sowie Teile unserer Blindenfußballmannschaft legten am Denkmal für die Opfer der Nationalsozialistischen Euthanasie-Morde in der Tiergartenstraße einen Kranz nieder. Irit Kulzk, Geschäftsführerin der Zukunftssicherung Berlin e.V. und Vorsitzende des Förderkreises Gedenkort T4 e.V., Stefan Schenck, Vize-Präsident für Breitensport und Inklusion im Behinderten- und Reha-Sportverband Berlin e.V., und Gedenkstätten-Pädagoge Christian Marx waren als Rednerinnen und Redner ebenfalls vor Ort.

Im Anschluss machten sich sechs Kleingruppen aus Mitarbeitenden und Fans unserer Blau-Weißen auf den Weg, um der Tradition folgend Stolpersteine zu putzen, die an den damaligen Wohnorten der Opfer zu sehen sind. „Es ist wichtig, dass wir als Hertha-Familie gemeinsam ein klares Zeichen setzen und einen weiteren Schritt in Richtung einer offeneren und toleranteren Gemeinschaft gehen“, betonte Keuter. 

Bildergalerie: !Nie wieder-Gedenktag in Bildern

In diesem Jahr wird besonders an die Menschen erinnert, die aufgrund einer körperlichen, geistigen oder psychischen Behinderung von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet worden sind. Bis Kriegsende sind rund 70.000 Menschen zum Opfer gefallen, diese Morde sind später als „Aktion T4" bekannt geworden. Insgesamt starben im Rahmen der Krankenmorde rund 200.000 Personen. Auch heutzutage gibt es nach wie vor Vorbehalte gegenüber psychisch, geistig oder körperlich behinderten Menschen, die mancherorts unter anderem auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt, sowie häufiger von sexualisierter Gewalt betroffen sind als der Bevölkerungsdurchschnitt. Der Leitgedanke der 2008 in Kraft getretenen UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen sieht vor, dass sie sich nicht anpassen müssen – stattdessen steht unsere Gesellschaft in der Pflicht, Voraussetzungen für eine gemeinsame Teilhabe zu schaffen.

Geschichte aufarbeiten und aus ihr lernen

Deshalb setzt sich unser Verein nicht nur am Gedenktag mit der Aufarbeitung der Vergangenheit zu Zeiten des Nationalsozialismus auseinander und für die Integration von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft ein. Im Rahmen des Projekts „Aus der eigenen Geschichte lernen" beschäftigt sich unsere Anhängerschaft zusammen mit dem Fanprojekt der Sportjugend und der Fanbetreuung mit der Historie unseres Clubs. So gab es etwa historische Stadionführungen, Zeitzeugengespräche, die Spurensuche zu Dr. Hermann Horwitz und Eljasz Kaszke oder gemeinsame Gedenkstättenfahrten mit Fans des Karlsruher SC und Hertha BSC nach Auschwitz. Darüber hinaus organisierten unsere Spreeathener im zurückliegenden Oktober gemeinsam mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger, der DFL Stiftung und dem Berliner Fußball-Verband erneut das jährlich stattfindende inklusive Fußballturnier, den „FußballFreunde-Cup 2021“.

Der Gedenktag durch die Initiative „!Nie wieder“ existiert seit 2004, die Organisation hat sich die Botschaft der Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau zu eigen gemacht. Passend dazu findet die Initiative in diesem Jahr unter dem Motto #WeRemember statt.

von Hertha BSC