Sami Allagui lässt den Nullfünfer Joo-Ho Park gekonnt aussteigen.
Profis | 7. Mai 2022, 11:01 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #BSCM05

Einmal noch auf dem vertrauten Rasen des Berliner Olympiastadions auflaufen, ehe die letzte Dienstreise der Bundesliga-Saison auf dem Programm steht – zuletzt war dies für unseren Hauptstadtclub ein gutes Omen. Vor zwei Jahren bezwangen die Blau-Weißen am 33. Spieltag Bayer Leverkusen, im Vorjahr brachte unser Team gegen Köln den Klassenerhalt unter Dach und Fach. Letzteres ist auch diesmal das Ziel und liegt in unserer Hand, wenn der FSV Mainz 05 am Samstag (07.05.22, 18:30 Uhr, hier gibt's Tickets) an der Spree gastiert. Dass das Unterfangen alles andere als einfach wird, ist im blau-weißen Lager allen bewusst. „Mainz 05 ist eine sehr gute Mannschaft mit viel Qualität. Deswegen wird es für uns schwierig, die drei Punkte hier zu behalten - aber es liegt an uns, den Ligaerhalt zu sichern“, unterstreicht Felix Magath. Wissenwerte Funfacts, Zahlen und Statistiken zum Heimfinale liefert herthabsc.com im Kurvenwissen – präsentiert von Hauptpartner Autohero.

Statistik: Die Gesamtbilanz des Duells geht knapp an die Gäste. Neun Mainzer Siegen stehen bislang acht Erfolge unserer Blau-Weißen sowie zehn Punkteteilungen gegenüber. Auf heimischem Platz weisen unsere Hauptstädter dafür aber Vorteile auf, bislang gelangen fünf Siege sowie vier Remis bei ebenso vielen Niederlagen. Das Torverhältnis der Begegnung ist mit 32:32 exakt ausgeglichen und verdeutlicht die oftmals engen Kräftemessen zwischen den Rheinhessen und unseren Berlinern, bei denen im Schnitt 2,37 Tore pro Partie fallen. Zuletzt hatten dabei allerdings häufiger die Rot-Weißen das bessere Ende für sich, die Elf von Trainer Bo Svensson gewann drei der vergangenen fünf Spiele und blieb dabei unbesiegt. Der bis dato letzte Erfolg gegen Mainz gelang unseren Spreeathenern im März 2019 – damals hieß es im Olympiastadion 2:1. Die zahlreiche und lautstarke Unterstützung auf den Rängen soll dabei mithelfen, diesen Dreier zu wiederholen. „Es werden 70.000 Menschen im Olympiastadion sein, das ist super. Die Fans sind mobilisiert“, freut sich Fredi Bobic auf eine tolle Kulisse.

Bemerkenswert: Mit einem Treffer in der Abend-Begegnung des 33. Spieltages könnte unser Team eine positive Serie ins Ziel bringen: Bisher netzte unsere Alte Dame nämlich in jeder Heimpartie ins Schwarze. Apropos Statistik: Auf beiden Bänken sitzen echte Fachmänner für den jeweiligen Gegner, wenn man den Zahlen Glauben schenken darf. Gästecoach Svensson ist in zwei Duellen mit unserer Alten Dame noch ungeschlagen, der Mainzer gewann sein erstes Heimduell in der Hinrunde deutlich und punktete auch beim 1:1 in der vergangenen Saison. Unser erfahrener Übungsleiter sah mit seinen Mannschaften gegen die Nullfünfer allerdings noch häufiger gut aus. Magath siegte in elf Vergleichen sechs Mal und verlor bei vier Unentschieden nur eine einzige Partie – der Respekt vor dem Gegenüber ist beim 68-Jährigen dennoch groß: „Mainz spielt guten Fußball, hat ein Team mit Qualität und einen sehr guten Trainer, das wird schwierig“, warnt der gebürtige Aschaffenburger. Triumphiert einer der beiden Fußballlehrer beim ersten Aufeinandertreffen oder gibt es bei der Premiere eine Punkteteilung? Am Samstagabend wissen wir mehr.

Personal: Beim Leistungsvergleich mit der Svensson-Elf muss Felix Magath auf ein Quintett verzichten. Alexander Schwolow (Sehnenverletzung am Oberschenkel), Linus Gechter (Erkältung), Lukas Klünter (Schulterprobleme), Kélian Nsona (Aufbau) und Dongjun Lee (Sprunggelenk) fallen sicher aus. Marvin Plattenhardt, der zu Beginn der Woche noch individuell gearbeitet hat, stellt allerdings eventuell wieder eine zusätzliche Option dar. „Es ist noch nicht abzusehen, ob Marvin in der Lage ist, dabei zu sein. Er hat im Verlauf der Woche zwei Mal ein Problem mit seiner Hüfte gehabt, daher ist ein Einsatz nicht sicher. Die medizinische Abteilung arbeitet daran“, verdeutlicht unser Coach.

Schiedsrichter: Patrick Ittrich pfeift unseren letzten Liga-Heimauftritt. Für den Hamburger stellt die Partie die 62. Spielleitung im deutschen Oberhaus dar, darüber hinaus sammelte der Polizeibeamte wertvolle Erfahrungen in 81 Zweitliga-Einsätzen sowie 65 Spielen in der 3. Liga und 14 Begegnungen im DFB-Pokal. Unsere Herthaner begleitete der Unparteiische bisher neun Mal, dabei ist die blau-weiße Bilanz mit je drei Siegen, Remis und Niederlagen exakt ausgeglichen. Assistieren werden Ittrich Sascha Thielert und Norbert Grudzinski als Assistenten sowie Florian Heft als vierter Offizieller. Als VARs unterstützen Tobias Welz und Thorsten Schiffner das Gespann.

Das sagt der Experte: Wer könnte besser über ein Duell zwischen dem FSV und unserem BSC sprechen als Sami Allagui? Der ehemalige Offensivspieler, der aktuell in unserer Fußball-Akademie hospitiert, zockte in seiner Karriere für beide Clubs – und das jeweils genau 72 Mal bei 17 Treffern! Mit der Fahne auf der Brust gelangen dem 35-Jährigen allerdings drei Assists mehr (zehn, bei sieben für Mainz). Am Samstagabend drückt der gebürtige Düsseldorfer unseren Jungs die Daumen, auch wenn ihn noch einiges mit dem kommenden Kontrahenten verbindet – schließlich erzielte der 35-Jährige sowohl das letzte Tor am alten Bruchweg als auch den ersten Treffer in der neuen Arena der Nullfünfer. „Mainz ist Mainz – unberechenbar und voll purer Freude. Bo Svensson, mit dem ich noch zusammengespielt habe, hat dort in kurzer Zeit Unglaubliches geschafft. Ich war vor kurzem dort, um das Team gegen Stuttgart zu sichten und es fühlte sich an wie früher“, berichtet Allagui, der im blau-weißen Trikot im September 2013 ein besonderes Highlight gegen die Rot-Weißen erlebte. „Ich kann mich gut an dieses Spiel erinnern. Ich kam zur zweiten Hälfte rein, habe zwei Tore gemacht und wir konnten so noch 3:1 gewinnen. Eine schöne Erinnerung ist das Aufeinandertreffen mit Thomas Tuchel, der dort zuvor mein Trainer war. Thomas war durch eine Erkrankung völlig heiser und konnte kaum sprechen, wir haben uns dann einfach in den Arm genommen“, sagt der damalige Doppeltorschütze lächelnd. In der Gegenwart hofft der Herthaner auf ein Anknüpfen an die vergangenen Wochen: „Jeder Zweikampf ist wichtig, die Laufleistung muss wieder stimmen und wir brauchen auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, verdeutlicht Allagui, der insgesamt zuversichtlich ist. „Ich gehe von einem hart umkämpften Spiel aus, dass wir hoffentlich positiv gestalten werden und nach der Partie so dann gemeinsam den Klassenerhalt feiern dürfen. Ich tippe auf einen Heimsieg für Hertha!“

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Konstantin Keller