Prince Boateng beim Torjubel neben Niko Kovač und Marcelinho.
Profis | 4. Februar 2023, 09:01 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #SGEBSC

Vor genau 17 Jahren gastierte unsere Alte Dame schon einmal an einem 4. Februar bei der Eintracht aus Frankfurt. Im Jahr des Sommermärchens eroberten unsere Blau-Weißen beim 1:1 einen Zähler. Unser Torschütze hieß: Prince Boateng. Das damals 19-jährige Eigengewächs hinterließ zu der Zeit nicht nur wegen seines Premierentreffers in der Bundesliga erste Spuren im Profifußball. In der Gegenwart ist genannter Jungspund unlängst zu seinem Heimatverein zurückgekehrt und setzt als erfahrener Akteur alles daran, nach einem verpatzten Jahresauftakt die sportliche Wende zu schaffen. „Im Stadtduell war die Art, wie wir Fußball spielen wollen, schon wieder zu erkennen. Unsere Aufgabe ist es, in unserem Miteinander wieder Ruhe auszustrahlen. Dann besteht die Möglichkeit, erfolgreich zu sein“, sagt sein Trainer Sandro Schwarz. Im Kurvenwissen – das wie immer Hauptpartner Autohero präsentiert – berichten wir über weitere besondere Daten und Fakten.

Statistik: Grundsätzlich schneidet unsere Alte Dame in Partien gegen die Adlerträger ganz ordentlich ab. Von bisher 69 Duellen gewannen unsere Farben 30, 19 Aufeinandertreffen endeten remis. Auch im Waldstadion der Hessen feierte unser Hauptstadtclub bei 15 Unentschieden immerhin neun Auswärtserfolge. Die Quote der Gastgeber ist mit zehn Dreiern nur unwesentlich besser. Seit der Saison 2014/15 haben unsere Teams bei der SGE nur ein Spiel verloren, dagegen fünf Mal einfach gepunktet, zwei Mal dreifach. Wie dem auch so, die Aufgabe beim Achtelfinalisten des DFB-Pokals und der UEFA Champions League ist sehr herausfordernd. „Wir wissen, was es bedeutet, auf die Frankfurter in ihrem eigenen Stadion zu treffen. Dieser Herausforderung müssen wir uns mit aller Konsequenz und Macht stellen“, weiß unser Übungsleiter. Aktuell weist der Tabellensechste fünf Triumphe, ein Unentschieden und drei Pleiten vor heimischen Publikum auf.

Bemerkenswert: Unsere Partien in der Mainmetropole verlaufen meistens torreich. In 34 Bundesliga-Begegnungen sind 110 Tore gefallen – das sind im Schnitt 3,24 Treffer in 90 Minuten. Der DFB-Pokalsieger von 2018 hat dabei zwei Mal häufiger gejubelt als unsere Berliner. Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns wiederholen: Unsere Elf muss bei hohen Bällen und Standards hellwach sein, neun Gegentore nach Standards sind zu viele! Vor allem, weil die Mannschaft von Oliver Glasner bereits elf Mal nach ruhendem Ball traf. Allerdings musste auch Kevin Trapp das Spielgerät nach Kopfbällen der Gegner bereits acht Mal aus den Maschen fischen. Zeit also für unser erstes Erfolgserlebnis nach einer Ecke!

Personal: Coach Schwarz stehen weiterhin Kélian Nsona, Chidera Ejuke, Agustín Rogel und Stevan Jovetić nicht zur Verfügung. Auch Peter Pekarík fällt mit einer Kapselverletzung in der Hüfte aus. Dafür kehrt Jonjoe Kenny, der am vergangenen Samstag wegen einer Gehirnerschütterung gefehlt hat, zurück. Neuzugang Tolga Ciğerci (zum Interview) könnte sein insgesamt 40. Ligaspiel für unsere Spreeathener bestreiten. „Tolga hat im Training bereits angedeutet, was er mitbringt: Er will immer den Ball haben, ist strategisch veranlagt und laufstark. Dazu kommt eine gute Mentalität plus gutes Coaching“, sagt unser Fußballlehrer, ohne zu viel verraten: „Er ist im Vollbesitz seiner Kräfte und im Rhythmus. Wir werden bis zum Spiel sehen, inwieweit er eine Option sein kann.“

Schiedsrichter: Robert Hartmann pfeift das Kräftemessen am 19. Spieltag. Der Diplom-Betriebswirt leitet seit 2011 Paarungen in der höchsten deutschen Spielklasse, seit 2005 gehört er zum DFB-Kreis der Unparteiischen. In der Vita des 43-Jährigen stehen nicht nur 117 Zweitligapartien, sondern auch 27 Pokaleinsätze. Derweil wird das 137. Match im Oberhaus das 19. mit Beteiligung unserer Alten Dame. Mit sieben Siegen, fünf Remis und sechs Niederlagen fällt die Bilanz leicht zugunsten unserer Herthaner aus. Am Main fungieren Christian Leicher und Stefan Lupp als Assistenten an der Seitenlinie, als vierter Offizieller ist Benjamin Cortus gefragt. Das Geschehen verfolgen Günter Perl und Mark Borsch als Videoschiedsrichter.

Das sagt der Experte: Die Fahnenträger Axel Kruse und Marko Rehmer kennen sich bestens in Goethes Heimatstadt aus. Beide liefen nicht nur für unsere Alte Dame auf, sondern auch für die Eintracht. „Die Frankfurter spielen eine starke Saison, da gibt es überhaupt keine zwei Meinungen zu. Ich drücke ihnen auch nach wie vor die Daumen, aber natürlich nicht gegen Hertha – wir brauchen die Punkte!“, sagt Kruse, der 1991 bis 1993 für den Traditionsverein auf Torejagd ging. Rehmer, der zwischen 2005 und 2007 dort aktiv war und sich noch an den Boateng-Gegentreffer erinnert, sagt: „Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken. Mannschaft, Fans und alle, die es mit Hertha BSC halten. Nach dem Auftakt ins Jahr müssen wir auf dem Platz gemeinsam kämpfen und so das Spielglück wieder auf unsere Seite ziehen.“

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Florian Waldkötter