Jessic Ngankam und Florian Niederlechner bejubeln einen Treffer.
Profis | 18. März 2023, 09:00 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #TSGBSC

Sandro Schwarz und Pellegrino Matarazzo standen sich im Verlauf ihrer Trainerkarriere bislang ein einziges Mal gegenüber – und zwar am 7. Dezember 2014 beim U19-Duell zwischen dem FSV Mainz 05 und dem 1. FC Nürnberg. Wenn unsere Alte Dame nun bei der TSG Hoffenheim gastiert, kommt es nach über acht Jahren zum Wiedersehen der beiden Fußballlehrer. Obwohl unser Übungsleiter in der laufenden Woche aufgrund eines Magen-Darm-Infekts zwischenzeitlich pausieren musste, steht der 44-Jährige um 15:30 Uhr an der Seitenlinie. Vor dem direkten Aufeinandertreffen trennen unseren Hauptstadtclub und die Sinsheimer in der Bundesliga-Tabelle lediglich zwei Zähler. Das Ziel unserer Blau-Weißen bei der Auswärtsfahrt in den Süden ist klar: Der Vorsprung auf die in der Rückrunde noch punktlosen Gastgeber soll vor den folgenden Länderspielen bestenfalls ausgebaut werden. „Erst einmal gilt es, den vollen Fokus auf die anstehende Partie zu legen und im besten Fall mit drei Punkten nach Hause zu fahren. Anschließend gibt die Pause dann die Möglichkeit, etwas durchzuatmen, aber auch an bestimmten Dingen gezielt weiterzuarbeiten“, erklärte unser Co-Trainer Volkan Bulut, der seinen Chef auf der Spieltags-Pressekonferenz vertrat. Zahlen und Fakten vor dem Kräftemessen im Kraichgau präsentiert unser Hauptpartner Autohero.

Statistik: In der Spielzeit 2008/09 gaben die Hoffenheimer ihr Debüt im deutschen Oberhaus – seitdem kreuzten sie 25 Mal die Klingen mit unserer Alten Dame. Die Bilanz dieser Duelle unterteilt sich aus Berliner Sicht in sieben Siege, sechs Remis sowie zwölf Niederlagen. Dennoch gehen unsere Jungs entschlossen an diese Partie heran: „Wir haben in dieser Saison schon oft bewiesen, dass wir gegen Widerstände angehen können – und die kommen mit jedem Wochenende“, unterstrich Bulut. Demnach wollen unsere Spreeathener die Statistik weiter aufpolieren: Im vergangenen Kalenderjahr gab es für unsere Hauptstädter – jeweils im Olympiastadion – ein 1:1 sowie ein 3:0. Darüber hinaus sind Treffer in der Rhein-Neckar-Arena so gut wie garantiert. Die Paarung endete bisher schließlich noch nie torlos.

Bemerkenswert: Während die Gastgeber in der Bundesliga zuletzt sieben Niederlagen in Serie kassierten, gingen unsere Herthaner in der Fremde ebenfalls sieben Mal hintereinander als Verlierer vom Platz. Mindestens einer der beiden Negativläufe wird nun definitiv enden - wobei der Spielort laut des Schwarz-Assistenten wenig Auswirkungen auf die Vorbereitung hat. „Es ist natürlich ein Unterschied, ob wir zu Hause vor unseren Fans spielen oder auswärts. Inhaltlich bereiten wir uns aber stets gleich vor und nehmen immer wieder einen neuen Anlauf, um die Spiele erfolgreich zu bestreiten“, betonte der 41-Jährige. Hoffnung macht dabei die Tatsache, dass Dodi Lukébakio und Co. in der laufenden Spielzeit deutlich effizienter Großchancen verwerten als die TSG-Profis. So nutzten unsere Hauptstädter 56 Prozent dieser Gelegenheiten (Liga-Bestwert), der Herbstmeister von 2008 hingegen nur 41,9 Prozent.

Personal: Die Abschlussgenauigkeit hängt zuallererst auch immer mit dem vorhandenen Angriffspersonal zusammen – und in dieser Beziehung besitzt unser Trainerteam aktuell die Qual der Wahl. Für die beiden Sturmpositionen im zuletzt praktizierten 3-5-2-System kommen in Stevan Jovetić, Wilfried Kanga, Dodi Lukébakio, Jessic Ngankam, Florian Niederlechner und Derry Scherhant zahlreiche Kandidaten in Frage. „Wir besprechen uns ständig zu allen Themen – auch unsere Offensive ist ein solches. Die Leistung der vorangegangenen Begegnungen spielt eine Rolle, aber auch unsere Ausrichtung auf den Gegner“, machte Bulut deutlich. Die Reise nach Baden-Württemberg treten Jean-Paul Boëtius, Chidera Ejuke und Kélian Nsona unterdessen verletzungsbedingt definitiv nicht mit an.

Schiedsrichter: Die Leitung der Paarung übernimmt Frank Willenborg. Diese Besetzung bedeutet für unseren Hauptstadtclub ein gutes Omen: In den 16 Partien unserer Blau-Weißen, die der 44-Jährige bislang wettbewerbsübergreifend leitete, stehen acht Dreier, sechs Remis und nur zwei Pleiten zu Buche. Insgesamt verfügt der Realschullehrer über Erfahrung aus Einsätzen in der Bundesliga (74), 2. Bundesliga (114) sowie im DFB-Pokal (21). Das Gespann der Unparteiischen komplettieren Guido Kleve und Dr. Arne Aarnink an den Seitelinien sowie Christian Leicher als vierter Offizieller. Als Videoassistenten nehmen Robert Hartmann und Thorben Siewer vor den Monitoren Platz.

Patrick Ebert bejubelt ein Tor.
„Ein emotionales Spiel“: Nach Patrick Ebert Tor 2009 in Sinsheim gab es kein Halten mehr.

Das sagt der Experte: Ein Herthaner, der genau weiß wie man bei der TSG gewinnt, ist Patrick Ebert. Der gebürtige Potsdamer erzielte beim allerersten Auswärtsspiel unserer Alten Dame im Kraichgau 2009 den 1:0-Siegtreffer. „Das war ein emotionales Spiel für mich, ich kam aus einer zweiwöchigen Suspendierung durch Lucien Favre. Die Vorarbeit gab Marko Pantelić, der mit dem Außenrist abgelegt hat – ich habe dann unhaltbar in die kurze Ecke abgeschlossen“, schmunzelt unser Ex-Profi, als herthabsc.com ihn auf die Partie anspricht, die damals drei wichtige Zähler im Kampf um die Tabellenspitze bedeutete. Die Vorzeichen am Samstag sind natürlich andere. „Das wird kein leichtes Spiel, die Hoffenheimer stehen mit dem Rücken zur Wand und befinden sich durch den Abstiegskampf in einer neuen Situation, die sie dort so lange nicht hatten. Vielleicht ist das ein kleiner Vorteil für unsere Jungs, auch wenn die vergangenen Auswärtsspiele leider nicht so erfolgreich liefen“, vermutet Ebert, der sich das Kräftemessen selbstverständlich nicht entgehen lässt. „Ich werde auf der Couch sitzen und die Daumen für ein möglichst gutes Ergebnis drücken. Es ist alles möglich. Wenn unser Team mit Überzeugung und Mut spielt, bin ich guter Dinge, dass ein ordentliches Ergebnis herausspringt!“

Unser Kurvenwissen gibt es auch in Leichter Sprache.

von Erik Schmidt