Smail Prevljak beim Kopfball.
Profis | 30. September 2023, 22:30 Uhr

Heimniederlage gegen St. Pauli

Unser Spielbericht ist auch in Leichter Sprache verfügbar.

Den ersten Gänsehautmoment im prall gefüllten Olympiastadion gab es schon vor Anpfiff, als unser Hauptstadtclub Prince Boateng, der im Sommer seine Karriere beendet hat, offiziell verabschiedete. Auf dem Rasen setzte unser Coach derweil auf die Startformation, die am vergangenen Sonntag drei Punkte in Kiel erobert hatte. Damit begann also auch der unter der Woche angeschlagene Smail Prevljak. Pascal Klemens kehrte zurück in den Kader und nahm den Platz auf der Bank für den verletzten Linus Gechter ein. Bei den Gästen aus der Hansestadt saß Ex-Herthaner Sascha Burchert auf der Bank.

St. Pauli verzeichnete bei bester Atmosphäre auf den Rängen die erste Torannäherung durch einen Schuss von Marcel Hartel, der aus 16 Metern ein gutes Stück neben den Kasten flog (10.). Auch über die Anfangsphase hinaus hatten die Gäste gefühlt etwas mehr vom Spiel, doch Ballbesitz- und Zweikampfwerte sprachen für unsere Blau-Weißen. Die Lücke in der Abwehr der kompakten Hamburger fanden Haris Tabaković und Co. allerdings ebenso wenig. Die erste richtig gefährliche Strafraumaktion bescherte dann der Elf von Fabian Hürzeler die Führung: Elias Saad setzte sich durch und legte in die Mitte ab, wo sich Johannes Eggestein um sich selbst drehte und abschloss. Ernst parierte zwar erst mit dem Fuß, doch beim zweiten Versuch des Stürmers war er machtlos – 0:1 (25.).

Prevljak verpasst Antwort auf Eggestein

Sieben Minuten später hatte unsere Alte Dame die bis dato dickste Möglichkeit. Nach Flanke von Michał Karbownik scheiterte Prevljak mit dem Kopf an Nikola Vasilj (32.). Vor der Pause hatten unsere Jungs noch eine Schrecksekunde zu überstehen: Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte nach einem Zweikampf zwischen Andreas Bouchalakis und Eric Smith auf den Elfmeterpunkt, nahm diese Entscheidung nach Sichtung der TV-Bilder jedoch wieder zurück (37.). Kurz vor Ende der ersten Hälfte tauchte unsere Nummer 9 wieder vorne auf, zielte aber in der Drehung über die Querlatte (44.). 

Haris Tabaković im Zweikampf.

Mit Wiederanpfiff übernahm Gustav Christensen für Marten Winkler (46.). Die erste Chance gehörte wie in Durchgang eins aber den Hanseaten durch Saad, der am Sechzehner stehend knapp verfehlte (50.). Kurz darauf tauchte unser Team nach frühem Ballgewinn vorne auf, Smith klärte allerdings den Pass von Fabian Reese auf Tabaković im letzten Moment (55.). Vier Zeigerumdrehungen danach brachte Pál Dárdai Bilal Hussein für Jeremy Dudziak und stellte auf Dreierkette um (59). Offensive lautete also das Motto. Die Norddeutschen, mit der besten Abwehr der Liga und ungeschlagen angereist, zeigten dennoch ihr Können. Eggestein zielte aus der zweiten Reihe zu hoch (64).

Joker Scherhant verkürzt

Unser Coach wechselte Bence Dárdai sowie Derry Scherhant für Prevljak und Karbownik ein (71.), Zählbares fuhren jedoch zunächst die Paulianer ein: Hartel schädelte eine Flanke mit Hilfe der Unterkante zum 2:0 in die Maschen (74.). Unsere Farben steckten nicht auf, bei einem Schlenzer von Reese musste sich Vasilj strecken, um den Anschluss zu verhindern (78.). Dieser gelang erfreulicherweise Joker Scherhant, der den Pauli-Keeper mit einem Schuss ins linke Eck überwand (83.). 1:2 und der Beginn einer Schlussoffensive, bei der auch Florian Niederlechner mitwirkte, die aber auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht von Erfolg gekrönt wurde. Nach zwei Siegen in Folge mussten sich unsere Herthaner an diesem 8. Spieltag dem neuen Spitzenreiter aus Hamburg geschlagen geben.

Hertha BSC: Ernst – Karbownik (71. B. Dárdai), Leistner (C), Kempf, Dudziak (59. Hussein) – Bouchalakis, M. Dárdai – Winkler, Prevljak (71. Scherhant), Reese – Tabaković (78. Niederlechner)

FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakis, Metcalfe (71. Irvine), Hartel (C) (90.+1 Boukhalfa), Ritzka – Afolayan (85. Amenyido), Eggestein (71. Albers), Saad (85. Treu)

Tore: 0:1 Eggestein (25.), 0:2 Hartel (74.), 1:2 Scherhant (83.)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Gelbe Karten: Fabian Hürzeler, Christensen

Zuschauerzahl: 66.113

von Florian Waldkötter