Pascal Klemens genießt den Jubel der Fans nach seinem Premieren-Tor
Profis | 1. Dezember 2023, 16:05 Uhr

Arbeit & Genuss

Deyovaisio Zeefuik passte zu Florian Niederlechner, der wiederum Fabian Reese über links auf die Reise schickte. In der Mitte ahnte Pascal Klemens wohl schon, was gleich folgen würde. Geschickt lief unsere Nummer 41 ein und vollendete den Spielzug auf Höhe des Elfmeterpunktes eiskalt zum zwischenzeitlichen 2:0 in Hannover. Als der Ball im Netz zappelte, verspürte der gebürtige Berliner „Erleichterung und pure Freude! Zu treffen und vor so vielen mitgereisten Fans zu jubeln – das ist einfach etwas ganz Besonderes. Die Stimmung war überragend. Umso mehr habe ich dann genossen, dass es beim dritten Anlauf geklappt hat“, schmunzelt der 18-Jährige im Gespräch mit herthabsc.com.

Geduld & Fleiß zahlen sich aus

Tatsächlich war unser Eigengewächs bereits zuvor dicht dran gewesen am Premierentor. In Rostock stand ihm der Pfosten im Weg, einen Versuch gegen Karlsruhe setzte der Rechtsfuß noch zu hoch an – diesmal blieb Klemens jedoch ganz cool. „Er hat eine super Schusstechnik, ist ein guter Fußballer. Diesmal hat er noch einmal durchgeatmet und so war das ein schöner Moment. So muss es weitergehen“, sagte Pál Dárdai im Anschluss. Das ist auch das Ziel des Junioren-Nationalspielers, der hinterher eine „ordentliche Menge“ an Nachrichten auf seinem Handy fand. „Das hat mich natürlich gefreut und selbstverständlich habe ich jede einzelne auch beantwortet“, sagt der Herthaner mit einem Lächeln.

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Ich lebe meinen Traum. Die Entwicklung, und dass ich all das bei Hertha BSC erleben darf, ist einfach wunderschön.
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-Pascal Klemens

Nicht nur aufgrund dieses Premierentreffers hat Klemens bereits eine erste Antwort auf die Frage gegeben, ob er als großes Talent auch den Sprung in die erste Mannschaft schaffen würde. „Mit dem Profivertrag ging alles los, das war der Lohn für jahrelange, harte Arbeit“, erinnert sich der Absolvent unserer Fußball-Akademie, der sich festgebissen hat. „Jetzt lebe ich meinen Traum. Die Entwicklung, und dass ich all das bei Hertha BSC erleben darf, ist einfach wunderschön.“ Wer ihm so zuhört, spürt: Unsere Alte Dame ist für den Spreeathener nicht irgendein Club. „Ich bin Berliner, früh zu Hertha gekommen und deshalb ist es ein großartiges Gefühl, nun selbst im Olympiastadion aufzulaufen. Als Kind war ich mit meinen Eltern auf der Tribüne, jetzt schauen sie mir zu – das ist unglaublich. Ich bin sehr dankbar dafür und versuche, diese Momente auch ein bisschen zu genießen“, verrät der 1,86-Meter-Mann.

Pascal Klemens blickt ins weite Rund des Olympiastadions.

Erinnerungen an die U15

Zu seinen Einsatzzeiten und diesen besonderen Momenten verhalf Klemens nicht zuletzt seine Anpassungsfähigkeit. In der ungewohnten, aber nicht gänzlich neuen Rolle des defensiven Mittelfeldspielers nutzte er seine Chance. „In der U15 habe ich die Position schon ein Jahr gespielt. Der Start war ein bisschen schwieriger. Ich kenne die 2. Bundesliga aus dem Fernsehen, aber selbst auf dem Feld zu stehen, ist dann nochmal etwas anderes“, grinst der Blau-Weiße, der sich schnell freigeschwommen hat. „Daraus lernt man als junger Spieler. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber ich arbeite weiter und versuche, mit Freude Fußball zu spielen und mich zu steigern.“ Zumal er von den Anforderungen und den Eindrücken eine Reihe weiter vorne auf mehreren Ebenen profitiert. „Die Erfahrungen dort helfen mir auch bei Einsätzen als Innenverteidiger. Ich lerne, mit dem Raum und dem Gegnerdruck anders umzugehen, weil man schneller handeln und Entscheidungen treffen muss. Das ist eine gute Hilfestellung, die ich gerne mitnehme. Es schadet nie, mehrere Positionen spielen zu können. Hauptsache, ich darf auf dem Feld stehen“, lacht unser Youngster.

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Es ist ärgerlich, dass wir zuletzt nicht die drei Punkte holen konnten, die auch gegen den KSC oder in Rostock drin waren. Wichtig ist, dass wir uns stetig weiterentwickeln.
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-Pascal Klemens

Dass sich unsere Mannschaft dort wie auch abseits des Platzes gefunden hat, kann der Hauptstädter bestätigen. „Die Teamchemie stimmt und es macht Spaß, zusammen zu arbeiten! Fünf Spiele ungeschlagen zu sein, tut auch gut.“ Und doch ist da nicht nur beim Defensivspezialisten der Hunger auf mehr. „Es ist ärgerlich, dass wir zuletzt nicht die drei Punkte holen konnten, die auch gegen den KSC oder in Rostock drin waren. Wichtig ist, dass wir uns stetig weiterentwickeln. Man sieht die Fortschritte gegenüber dem Beginn der Saison, nun müssen wir immer besser werden und in den kommenden Spielen punkten!“ Wie das gelingen soll? „Wir müssen das, was wir in den ersten Halbzeiten regelmäßig auf den Platz bringen, konstant über die komplette Spielzeit zeigen. Außerdem müssen wir noch mehr mit dem Ball zocken, das Spiel an uns reißen“, skizziert Klemens.

Pascal Klemens passt den Ball im Spiel gegen Mainz.

Mit Eifer in den Endspurt

Das alles soll im besten Fall bereits am Sonntag (03.12.23, 13:30 Uhr, Tickets hier) gelingen, wenn die SV Elversberg an der Spree gastiert. „Das Trainerteam und der Staff bereiten uns gut vor. Wir brauchen die gleiche Bereitschaft wie in der ersten Hälfte in Hannover und müssen das gegen Elversberg diesmal über 90 Minuten durchziehen“, gibt der U19-Nationalspieler die Marschroute vor. So will Klemens mit seinen Teamkollegen bis zum Jahresende „so viele Zähler wie möglich holen, um mit einem guten Gefühl in die Weihnachtszeit gehen zu können. Dann arbeiten wir in Ruhe im Trainingslager, greifen wieder an und schauen, wo die Reise hingeht!“ Seine persönliche im Hertha-Trikot nimmt gerade so richtig Fahrt auf.

von Konstantin Keller