Fabian Drescher steht vor der Mitgliederversammlung auf dem Podium.
Club | 15. November 2025, 17:57 Uhr

„Die richtigen Entscheidungen zum Wohle von Hertha BSC treffen“

Bei der zweiten ordentlichen Mitgliederversammlung (Protokoll zum Nachlesen) unseres Hauptstadtclubs in diesem Jahr fungierte Dr. Ronald Kühne erstmals überhaupt als Versammlungsleiter und löste damit den ausgeschiedenen Dr. Dirk Lentfer ab. Vor 1.498 anwesenden Mitgliedern in Halle 20 der Messe Berlin erklärte Fabian Drescher einleitend: „Die Situation ist für mich ein wenig ungewohnt, da es seit langer Zeit die erste Mitgliederversammlung ist, in der wir uns in sportlich ruhigeren Fahrwassern bewegen.“ Gleichzeitig betonte das Vereinsoberhaupt mit Blick auf die Profis unserer Alten Dame: „Die Mannschaft hat sich stabilisiert und sportlich den Weg in die richtige Richtung eingeschlagen. Das heißt aber ausdrücklich nicht, dass wir uns mit dem bisher Erreichten zufriedengeben sollten. Der Weg ist noch weit.“ Chefcoach Stefan Leitl richtete unterdessen per Videobotschaft einige Worte an die Herthanerinnen und Herthaner.

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Keine Drei-Viertel-Mehrheit für hybride Durchführung & Streaming

Auf Antrag unseres Präsidenten rückten die Satzungsanträge in der Tagesordnung nach vorne. Dabei votierten unsere Mitglieder jeweils gegen eine hybride Durchführung der Mitgliederversammlung sowie ein etwaiges Streamingangebot – beide Anträge verpassten deutlich die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit. „Ich danke euch für die emotionale, lebendige, aber stets sachlich geführte Diskussion“, fasste Drescher die Entscheidungen zusammen. In seiner ausführlichen Rede unterstrich der Clubvorsitzende außerdem: „Das Präsidium stellt eine Zusammensetzung der unterschiedlichsten Strömungen unseres Vereins dar. Uns vereint ein Ziel, die besten und die richtigen Entscheidungen zum Wohle von Hertha BSC zu treffen. Wir investieren unglaublich viel Herzblut, Energie und Zeit in den Verein, den wir alle so sehr lieben!“ Insgesamt trägt das Gremium mittlerweile für 60.620 Mitglieder die Verantwortung. Diese beeindruckende Zahl verteilt sich wie folgt auf die vier verschiedenen Abteilungen: 60.050 Mitglieder beim Fußball, 380 Mitglieder beim Boxen, 128 Mitglieder beim Tischtennis und 62 Mitglieder beim Kegeln. „Die weiter steigenden Zahlen zeigen, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Dies ist für uns Ansporn und Motivation zugleich“, schloss Drescher.

Wahlen für Revisionsausschuss, Ältestenrat & Vereinsgericht

Im weiteren Verlauf fanden die periodischen Wahlen für die Zusammensetzung gleich mehrerer anderer Gremien statt. Der Revisionsausschuss setzt sich künftig aus Gregor Bellin, Sascha Klein, Stefan König und Ingo Zergiebel zusammen. Klaus-Dieter Böhlo, Detlef Dames, Peter Gayda, Wilhelm Hennig, Helmut Klopfleisch, Horst Kuffler und Barbara Wegner-Ottow bilden ab sofort den Ältestenrat. Dem Vereinsgericht gehören nun Dr. Arnd Barnitzke, Bert Handschumacher und Toni Raab sowie Thomas Kretschmar und Patrique Metzger als Ersatzmitglieder an.

„Lust auf Leistung“

In der Folge sprach auch erstmals Dr. Peter Görlich in seiner Funktion als Geschäftsführer auf einer Mitgliederversammlung zu den Herthanerinnen und Herthanern. „Ich bin bewusst bei Hertha und fühle mich seit meiner Ankunft brutal wohl“, sagte der 58-Jährige und fügte einschwörend hinzu: „Dieser Verein hat sich wieder berappelt. Diese Kraft müssen wir nutzen, damit arbeiten. Wir müssen immer aktuell sein, inhaltsgetrieben agieren. Und das funktioniert nur, wenn wir eine Kultur pflegen, in der wir Lust auf Leistung haben. Ansonsten werden wir abgehängt!“ Im Saal fanden diese Worte großen Anklang. Ralf Huschen, Görlichs Geschäftsführerkollege, stellte derweil mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung erneut ein positives operatives Betriebsergebnis vor, das zweite in Folge. „Das ist ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zur Profitabilität. Wir müssen Eigenkapital aufbauen und die Verschuldung deutlich zurückfahren. Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft“, verriet der 47-Jährige. Während die Erträge der GmbH & Co. KGaA in der Saison 2024/25 bei 94,5 Millionen Euro lagen, betrugen die Aufwendungen insgesamt 110,1 Millionen Euro. In einem gemeinsamen Talk gingen die beiden Geschäftsführer danach in die Tiefe.

Ehrung verdienter Mitglieder

Zudem bildete die Veranstaltung einen würdigen Rahmen, um verdiente Mitglieder zu ehren. Einen besonders donnernden Applaus sowie stehende Ovationen entfachte Bernd Bröde mit seinem Auftritt auf dem Podium. Der Blau-Weiße gehört unserem Verein seit dem 1. Mai 1950, also seit 75 Jahren, und demnach so lange wie kein anderes Mitglied an. Inis Heidekrüger, die sich bereits seit vielen Jahren leidenschaftlich in unterschiedlichen Faninitiativen und besonders rund um unsere Frauen- und Mädchenteams engagiert, erhielt darüber hinaus die Auszeichnung zur „Herthanerin des Jahres“. Nach knapp sieben Stunden kam der blau-weiße Austausch zum Ende.

von Hertha BSC