
„Ein geiles Gefühl“
Was für ein berauschender Abend! Im Achtelfinale des DFB-Pokals behielten unsere Herthaner zu Hause gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 6:1 (3:1) die Oberhand. Im Nachgang sprachen unsere Jungs an den Mikrofonen über den höchsten Pflichtspielerfolg der laufenden Saison. Die blau-weißen Reaktionen präsentiert 94,3 rs2.
Luca Schuler: Ein geiles Gefühl! Wir haben uns viel vorgenommen und hatten eine fantastische Unterstützung im Stadion. Es war von Vorteil, dass wir früh in Führung gegangen sind. Das hat uns einen zusätzlichen Push und eine gewisse Sicherheit gegeben. Lautern hat uns dann viele Räume gegeben – wir haben sie super genutzt und ihnen den Arsch versohlt. In der ersten Halbzeit hätten wir sogar noch das eine oder andere Tor mehr machen können. Es ist eine schöne Geschichte, dass es gegen den FCK für mich immer so gut klappt. Woran es liegt, kann ich aber auch nicht sagen. Wir dürfen nun träumen, daran glauben und werden alles daran setzen, dass wir das Finale irgendwann spielen dürfen. Am Sonntag steht aber wieder die Liga an, wir wollen weiter Siege holen und klettern.
Fabian Reese: Die Führung in der ersten Halbzeit war bereits hochverdient, wir hätten vielleicht sogar höher führen müssen. Wir haben eine Mannschaft auf dem Platz gesehen, die von vorne bis hinten herausragend Fußball gespielt hat: Schnellen Fußball, direkten Fußball. Am Ende schießen wir dann noch Tore durch die Einwechselspieler, die sich diese Einsatzzeit absolut verdient hatten – da macht man gerne Platz, gerade im Hinblick auf die Englische Woche. Es war eine grandiose Vorstellung und ich bin superstolz auf das gesamte Team! Wir hatten im Pokal noch eine Rechnung offen. Wenn man die Fans hört, weiß man, dass das Balsam für die Seele war – für sie, für den Verein, für die Stadt. Ich weiß nicht, ob es schon einmal so laut vor der Kurve war, seit ich hier bin. Wir müssen in diesem Wettbewerb von Spiel zu Spiel schauen, so langweilig es sich anhören mag. Jeder Fan soll träumen, dass nach den vergangenen Wochen eine Euphorie in der Stadt entsteht, tut uns allen gut. Jetzt haben wir noch drei Ligaspiele, die wir maximal erfolgreich bestreiten wollen.
Tjark Ernst: Es war klar, dass wir irgendwann wieder ein Gegentor kassieren würden. Aber es geht um die Art und Weise, die mich ärgert. Wir haben ein super Spiel gemacht, den Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen und klar geführt – dann bekommen wir aber kurz vor der Halbzeit so ein Ding. Demzufolge haben wir in der Pause auch davor gewarnt, nicht in bestimmte Muster zu verfallen. Das 4:1 hat uns dann extrem geholfen, da war die Partie durch. Die letzten Auftritte haben natürlich dazu beigetragen, dass wir Selbstvertrauen tanken konnten. Aber auch die tägliche Arbeit eines jeden Einzelnen zahlt sich aus. Alle geben Vollgas, sind sehr diszipliniert und am Ende bekommen wir aktuell die Ergebnisse, die wir haben wollen und die uns am meisten schmecken. Dafür lohnt sich der Aufwand. Der einzige Wunsch, den ich jetzt habe, ist ein Heimspiel. Bei der Lautstärke, die hier wieder geherrscht hat, kommt kein Gegner gerne ins Olympiastadion.

Dawid Kownacki: Tore für die Mannschaft zu schießen, ist mein Job. Es ist also aktuell der gleiche wie immer, nur mit etwas weniger Zeit (schmunzelt). Der Zeitpunkt für uns Einwechselspieler, um reinzukommen, war aber sehr gut! Es ist wichtig, dass wir viele Spieler auf der Bank haben, die dem Team helfen können. Wir brauchen alle, jeden Einzelnen! Ich bin deshalb sehr glücklich, dass auch so viele andere Jungs getroffen haben, gerade für Luca mit seinen zwei Toren freue ich mich. Bis Weihnachten wollen wir noch viele Punkte holen. Immer weiter!
Toni Leistner: Wir haben eine gute Antwort auf Kaiserslauterns taktische Ausrichtung gefunden. Sie haben sich zudem ein paar individuelle Fehler erlaubt, die wir bestrafen konnten. Es hätte sogar noch höher ausgehen können. Wir sind zufrieden und im Pokal jetzt unter den besten acht Teams in Deutschland – darauf können wir stolz sein. Trotzdem ärgere ich mich natürlich auch ein bisschen über das Gegentor. Wir knallen uns aktuell als Team alle gemeinsam rein und wollen das Tor verteidigen, vorne haben wir zudem eine hohe individuelle Qualität. Diesmal ist der Knoten in der Offensive so richtig geplatzt – wir haben nachgelegt und nachgelegt, das tat extrem gut.
Sportdirektor Benjamin Weber: Wir wollten mutig und intensiv sein – das haben wir geschafft und eine sehr, sehr gute erste Halbzeit gespielt. Mit den Toren haben wir uns entsprechend belohnt. Das Gegentor war ein gutes Warnsignal. In der zweiten Hälfte haben wir dann so weitergemacht und sind verdient eine Runde weitergekommen. Wir wollten unbedingt im Pokal überwintern und freuen uns nun, dass uns das gelungen ist und wir im nächsten Jahr noch dabei sind. Es war ein super Abend und eine tolle Mannschaftsleistung. Unsere Bank – speziell die, die reingekommen sind – war wieder ein Faktor. Mich freut es außerdem natürlich auch für Kenny Eichhorn, dass er sein Tor gemacht hat.