Suat Serdar schießt im Testspiel aufs Tor.
Profis | 6. Juli 2021, 15:40 Uhr

In der Ruhe liegt die Kraft

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Während Sommerneuzugang zwei Prince Boateng in der Öffentlichkeit sehr gefragt und präsent ist, genießt Sommerneuzugang eins Suat Serdar lieber die Ruhe. „Ich bin ein sehr zurückhaltender Mensch und stehe nicht so gerne in der Öffentlichkeit", erklärt unsere neue Nummer 8 im Mediengespräch auf der Hotelterrasse in Neuruppin. Dabei macht der 24-Jährige im selben Atemzug aber klar, dass das auf dem grünen Rasen anders aussieht. „Auf dem Platz versuche ich, anders zu wirken. Das erkennt man auch im Training oder in den Spielen", hebt der viermalige deutsche A-Nationalspieler hervor. 

Freundlich und zurückhaltend: Suat Serdar in der Medienrunde am Dienstag.

Klare Vorstellungen

Auf was sich alle Herthanerinnen und Herthaner zukünftig vom gebürtigen Rheinland-Pfälzer freuen dürfen, zeigte der Rechtsfuß bereits im ersten Test in Neuruppin. „Ich möchte der Mannschaft mit meinen Fähigkeiten helfen. Ich liebe es in der Box zu sein und Wege in die Tiefe zu machen, um so auch Räume für die Stürmer zu schaffen", zeigt sich Serdar kollegial und mannschaftsdienlich. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen strebt die Neuverpflichtung aus Gelsenkirchen ehrgeizige Ziele an. „Jeder Einzelne muss sich bewusst sein, dass Berlin die Hauptstadt und Hertha BSC ein großer Verein ist. Wir haben in der unteren Tabellenhälfte nichts verloren, sondern schauen nach oben", gibt der 1,84 Meter-Mann die blau-weiße Marschroute für 2021/22 aus. 

Die Chemie stimmt auf jeden Fall!"

Für das Erreichen dieser Ziele sieht der Ex-Mainzer gute Grundlagen im Team – sowohl auf als auch neben dem Platz. „In der Mannschaft steckt sehr viel Qualität. Wir haben alle Bock auf Fußball und wollen Spaß haben, nur als Team können wir funktionieren – die Chemie stimmt auf jeden Fall! Ich freue mich auf die nächsten Wochen und mein erstes Bundesliga-Spiel für Hertha", unterstreicht Serdar, der in puncto Einstand nun unter Druck steht, da der Prince mit einem spendierten Grillabend vorgelegt hat. „Ich werde probieren, noch einen draufzusetzen. Dabei wird es auf die türkische Küche hinauslaufen. Ich muss schauen, wo ich das in Berlin organisiert bekomme. Aber das dürfte in der Stadt nicht allzu schwierig sein, etwas Gutes zu finden", gibt Serdar mit einem für seine Verhältnisse euphorischen Schmunzeln Einblicke in seine Überlegungen für seinen Einstandsabend. In diesem Fall dürfte der Kontrast zu Prince Boateng dann wohl nicht so groß sein.

von Simon Jötten