Marten Winkler spielt den Ball im Hinspiel gegen St. Pauli artistisch.
Profis | 9. März 2024, 16:34 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #FCSPBSC

Es sind herausfordernde Wochen für unsere Herthaner. Nach dem umkämpften Kräftemessen mit dem zweitplatzierten Holstein Kiel reisen unsere Berliner nun am Sonntag (10.03.24, 13:30 Uhr) zum FC St. Pauli. Am Hamburger Millerntor wartet dann der Spitzenreiter auf unser Team. „St. Pauli spielt guten Fußball. Wir wollen dort dennoch unseren Plan durchziehen. Wir müssen aktiv sein, selbst angreifen und motiviert ein paar Extrameter gegen den Ball machen. Das ist das Ziel“, gibt Pál Dárdai eine klare Marschroute aus. Zahlen und Fakten hat herthabsc.com im Kurvenwissen gesammelt.

Statistik: Beim Kiezclub weisen unsere Hauptstädter eine positive Bilanz auf. Von sieben Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga gewann Hertha drei in der Hansestadt, zwei Mal teilten Braun- und Blau-Weiß die Punkte, zwei Vergleiche gingen an die Hamburger – so auch die Hinrundenbegegnung. Im davor letzten Punktspiel gewann unsere Alte Dame 2013 mit 3:2, im DFB-Pokal kamen unsere Spreeathener im Herbst 2016 ebenfalls weiter (2:0). In der Gegenwart braucht es eine starke Performance auf dem Platz, um die Statistik positiv zu halten. „Wir sind seit vier Spielen ungeschlagen, fahren jetzt zum Tabellenführer, der eine überragende Saison spielt. Da wartet ein geiles Stadion, eine gute Atmosphäre. Wir wollen dort etwas mitnehmen!“, untermauert Benjamin Weber.

Bemerkenswert: Unser Sportdirektor spricht es an: Unsere Alte Dame ist das erfolgreichste Team der vergangenen vier Spieltage. Doch mit dem Ligaprimus wartet nun die nächste große Herausforderung. Ein paar Zahlen gefällig? St. Pauli gab die meisten Torschüsse ab (393), 153 davon aus der zweiten Reihe. Nicht selten mit Erfolg. Acht Mal netzte Braun-Weiß durch einen Torschuss von außerhalb des Strafraums, das ist Spitze im Unterhaus. Kommt es zu Aluminiumtreffern, sollte das niemanden überraschen. Zwölf Mal Latte und Pfosten unserer Blau-Weißen überbieten nur Holstein Kiel und eben der FCSP (15). Ein weiteres Erfolgsrezept der Norddeutschen: Ruhende Bälle. Nur Kaiserslautern traf öfter nach Ecken (7) als die Kiezkicker (6), die ihrerseits wiederum hochkonzentriert bei Standards verteidigen. Kein Gegentor nach Freistößen und nur ein Mal Jubel für den Gegner nach eigener Ecke sind weitere Ligabestwerte. Beim Verteidigen von Kontern sind beide Seiten aufmerksam, nur Hansa Rostock kassierte weniger Tore nach Gegenstößen. Diese waren zuletzt auch verstärkt Thema bei unserer Elf. „Wir trainieren Konter und das Ausspielen von diesen. Zuletzt hat es uns in Schlüsselsituationen an Qualität gehapert. Wir können uns da verbessern. Mit Training, Fokus und harter Arbeit“, verdeutlichte Dárdai bei der Spieltags-Pressekonferenz.

Personal: Definitiv verzichten muss unser Coach auf Agustín Rogel und Marc Kempf. Beide arbeiteten unter der Woche individuell, stellen aber noch keine Option für den Spieltagskader dar. Eine solche wäre wieder Márton Dárdai, der zu Wochenbeginn ebenfalls Einzeltraining absolvierte. „Márton steht zur Verfügung, aber ich muss mir noch einmal Gedanken machen, ob ich ihn schon mitnehme“, gibt unser Trainer Einblicke in die Überlegungen. Ebenfalls erneut eine Option ist Jeremy Dudziak, der im Heimspiel gegen Kiel sein Comeback im blau-weißen Trikot gab. „Jerry ist gut reingekommen. Ein super Junge, der gute Trainingsleistungen zeigt“, sagt der Ungar über den gebürtigen Hamburger, der im Hinspiel gegen seinen Ex-Club übrigens seine letzte Partie vor seiner Pause bestritten hatte. Generell gilt aktuell für viele unserer Jungs: Aufpassen! In Aymen Barkok, Andreas Bouchalakis, Márton, Jonjoe Kenny, Pascal Klemens und Marten Winkler stehen insgesamt sechs Herthaner bei vier gelben Karten.

Schiedsrichter: Harm Osmers pfeift die Paarung. Die Linienrichter heißen Robert Kempter und Stefan Zielsdorf, Timon Schulz fungiert als vierter Offizieller. Im Kölner Einsatz verfolgen Benjamin Brand und Assistent Christian Gittelmann das Spielgeschehen. Osmers ist seit 2009 DFB-Schiedsrichter, im Oberhaus führt der Hannoveraner seit 2016, im Unterhaus seit 2011 durch die Partien. Nur die Unioner hat der Referee dabei häufiger gepfiffen als unseren Club (20 Mal). Die Bilanz bei diesen Aufeinandertreffen ist bei fünf Siegen, vier Remis und elf Niederlagen ausbaufähig. Immerhin: Die beiden jüngsten Spiele auf Schalke und in Kaiserslautern gewannen wir unter der Leitung des Investitionscontroller, der 2020 zum FIFA-Unparteiischen aufgestiegen ist.

von Konstantin Keller