
Elf Freunde müsst ihr sein!
„Wer für die Zukunft sorgen will, muss die Vergangenheit mit Ehrfurcht aufnehmen“, sagte einst der französische Schriftsteller Joseph Joubert. Da unserer Fußball-Akademie und Berlin bekanntlich die Zukunft gehört, betrachtet herthabsc.com zum Jahresabschluss die Vergangenheit – genauer gesagt: die zweite Hälfte von 2022. Unsere elf Nachwuchsteams sorgten für jede Menge Action und profitierten dabei immer mehr von der Zusammenarbeit innerhalb unserer Akademie. „Die Verzahnung der einzelnen Mannschaften geht jetzt erst so richtig los. Wir haben schon gesehen, wie positiv sich das gestalten kann, wenn wir die Spieler hoch- und runterschieben können, weil alle wissen, was sie auf ihren Positionen zu tun und welche Anforderungen wir haben. Das ist die Arbeit, die für mich entscheidend ist“, findet unser Akademie-Leiter Pablo Thiam im Interview mit herthabsc.com lobende Worte für das Zusammenspiel unserer Teams. Das Grundgerüst und damit die so wichtige Basis für das Erreichen der Ziele ist also vorhanden – doch „entscheidend ist aufm Platz“, weshalb wir im Folgenden auf die sportlichen Resultate blicken und eine Bilanz ziehen.

Die Hinserien unserer U23 in den vergangenen Jahren gleichen sich stark. So wie es für zweite Mannschaften üblich ist, braucht das stets rotierende, neu formierte Team etwas Zeit, um sich einzuspielen und kommt im Laufe der Saison immer besser in Form. So auch in diesem Jahr: „Es geht erneut um die spannende Aufgabe, aus guten Einzelspielern eine homogene Truppe zu formen“, erklärt Chefcoach Ante Čović und geht im Folgenden auf die Besonderheiten von 2022/23 ein: „Wir sind mit einer wirklich sehr jungen Truppe in die Saison gestartet, haben zum Teil 16-Jährige spielen lassen – deswegen definiert sich diese Mannschaft nicht über Zähler. Wir bilden Profis aus, in der Vorrunde war es bei Ensar Aksakal soweit. Ich finde, das ist die größtmögliche Auszeichnung, die wir als U23 bekommen können. Das ist mehr wert als Punkte.“ Zum Jahreswechsel steht die Čović-Auswahl auf dem elften Tabellenplatz in der Regionalliga Nordost.
U19 top, U17 wieder auf Kurs
Aufsteigende Form ist bei unserer U19 nicht vonnöten: Die Elf von Oliver Reiß war von Saisonbeginn an das Maß aller Dinge in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost. Nach elf Partien stehen neun Siege nur einem Remis sowie einer Niederlage gegenüber, was gleichbedeutend mit der Tabellenführung ist. Zudem erreichten unsere Bubis nach einem 3:1-Auswärtssieg beim 1.FC Nürnberg das Halbfinale des DFB-Pokals der Junioren. Dementsprechend glücklich ist der angehende Fußballlehrer: „Dass wir auf dem ersten Platz überwintern, spricht für eine sehr konstante Leistung. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, sowie die Entwicklung der Jungs macht uns sehr froh“, sagt der 39-Jährige und ergänzt. „Die eine oder andere Nominierung für die jeweiligen Nationalmannschaften runden das positive Bild unserer U19 ab."
[>]Wir hatten zu Beginn einige langzeitverletzte Spieler, die sowohl sportlich als auch menschlich gefehlt haben. Die Geduld und das Durchhaltevermögen unserer Truppe haben sich im Laufe der Hinserie mehr und mehr ausgezahlt.[<]
Unsere U17 hingegen hatte mit mehreren Widrigkeiten zu kämpfen, die den Auftakt in die Spielzeit beeinflussten – die Auswahl von Stephan Schmidt riss das Ruder jedoch in den vergangenen Wochen eindrucksvoll herum. „Die Hinrunde hat uns als Team vor Herausforderungen gestellt“, bilanziert der Coach, der im Sommer an die Spree gewechselt war, und spezifiziert diese Schwierigkeiten: „Wir hatten zu Beginn einige langzeitverletzte Spieler, die sowohl sportlich als auch menschlich gefehlt haben.“ Doch als die Elf wieder komplett war, gab es kaum einen Liga-Kontrahenten, der unsere Blau-Weißen stoppen konnte. „Die Geduld und das Durchhaltevermögen unserer Truppe haben sich im Laufe der Hinserie mehr und mehr ausgezahlt“, freut sich Schmidt, der auf zuletzt sieben gewonnene Pflichtspiele in Folge blicken kann. Diese eindrucksvolle Serie hat zur Folge: Mit 23 Punkten sind unsere B-Junioren auf Platz vier geklettert.
U16 will hin zum Männerfußball, U15 gewinnt Hallenturnier
Neuer Trainer, alter Bekannter: Malik Fathi war zwar auch schon in der Vorsaison Übungsleiter in unserer Akademie, wechselte jedoch zu dieser Spielzeit von der U15 zur U16 – und absolviert mit unseren Spreeathenern bisher eine bärenstarke Runde. In der B-Junioren-Regionalliga Nordost verzeichnet unsere Alte Dame nach zehn Partien acht Dreier und liegt damit nur einen Zähler hinter Liga-Primus Tennis Borussia. Der einzige Wermutstropfen: Die beiden Niederlagen kassierten unsere Blau-Weißen in den letzten drei Spielen des Jahres. „Hintenraus haben wir etwas Federn gelassen“, erklärt Fathi und nennt die Gründe dafür: „Wir haben mittlerweile permanent Jungs in der U17. Für die freut uns das natürlich sehr, aber kurzfristig sind sie eben schwierig zu ersetzen. Zudem sind die anderen Teams ein Jahr älter als wir und der körperliche Vorteil wird im Verlauf der Saison immer wichtiger.“ Der Ex-Profi blickt abschließend nach vorne und findet Lob für seine Schützlinge: „Alles in allem haben wir die Saison sehr gut angenommen und physisch stark dagegengehalten. Der nächste Schritt muss sein, den Jugendfußball hinter uns zu lassen und Männerfußball zu spielen.“
[>]Meine Mannschaft hat eine sehr gute Entwicklung genommen. Wir sind in jedem Spiel über weite Strecken dominant und präsent aufgetreten.[<]
Im Tausch mit Fathi ging Rejhan Hasanović vor der Saison von der U16 zur U15 und lässt dort ansehnlichen und erfolgreichen Fußball spielen: Nach elf Aufgaben stehen acht Siege zu Buche. Einzig RasenBallsport Leipzig rangiert in der Tabelle vor unseren Bubis. „Meine Mannschaft hat eine sehr gute Entwicklung genommen“, fasst der 31-Jährige die vergangenen Monate zusammen. „Wir sind in jeder Partie über weite Strecken dominant und präsent aufgetreten.“ Zusätzlich zur Liga bestritten unsere Hauptstädter den prominent besetzten Artec-Weihnachtscup – und entschieden diesen für sich. Außerdem stehen unsere C-Junioren im Achtelfinale des Nike Youth Cups. Wenig überraschend kann Hasanović es gar nicht erwarten, dass der Ball wieder rollt: „Wir freuen uns auf 2023 und wollen weiterhin so intensiv arbeiten. Wir müssen uns vor keiner Mannschaft verstecken.“
U14 präsentiert sich vielversprechend, Effektivitätsprobleme bei unserer U13
Mit einem Kompliment fasst Tobias Jung die bisherigen starken Auftritte unserer U14 zusammen: „Die Jungs haben genau das hohe Potenzial gezeigt, welches wir diesem Jahrgang zuschreiben.“ Dabei belässt es der Coach jedoch nicht. „Wir sind mit der Entwicklung der mannschaftlichen Leistung sowie der individuellen Entwicklung sehr zufrieden, die sich anhand guter Resultate erkennen lässt“, erklärt Jung. Diese sehen wie folgt aus: Nach 14 Aufeinandertreffen belegen unsere Herthaner mit 27 Punkten den vierten Platz der C-Junioren Berlin-Liga.
[>]Die Jungs setzen unsere Ausbildung und Spielphilosophie klasse um, belohnen sich aber zu selten mit Toren und Punkten. Das wird sich voraussichtlich in der Rückrunde ändern, wenn wir physisch zu den anderen Teams aufgeschlossen haben.[<]
In der U13 steht wie jedes Jahr die Umstellung von Klein- auf Großfeld im Mittelpunkt. Besonders herausfordernd dabei: Da die anderen Teams ein Jahr älter sind, haben die Gegner bereits einen Erfahrungsvorsprung – und vor allem in Puncto Effektivität noch Vorteile. „Die Jungs setzen unsere Ausbildung und Spielphilosophie klasse um, belohnen sich aber zu selten mit Toren und Punkten“, beschreibt Michael Dober, blickt jedoch optimistisch auf die Zukunft: „Das wird sich voraussichtlich in der Rückrunde ändern, wenn wir physisch zu den anderen Teams aufgeschlossen haben.“ Wichtig hervorzuheben ist für unseren Kleinfeldkoordinator, dass die Ergebnisse zweitrangig sind: „Der Ausbildungsgedanke hat stets Prioriät.“ Positiver Schlusspunkt der ersten Saisonhälfte: der Gewinn des Ospa-Bundesliga Cups!
Kleinfeldteams sind auf Kurs
Die bisherige Saison unserer U12 lässt sich sehen: Nach acht Partien stehen sieben Siege und damit der vierte Rang in der D-Junioren-Verbandsliga für Florian Kliche und seine Schützlinge auf der Habenseite. Dieser Platz klingt etwas zu niedrig für diese beeindruckende Bilanz? Stimmt! Unsere Herthaner haben aufgrund zweier Spielabsagen bisher die wenigstens Partien der Liga absolviert und könnten durch die ausstehenden Duelle noch zum Spitzenreiter 1. FC Union aufschließen. Eine beeindruckende Runde bringt bislang auch unsere U11 auf den Rasen. Mit starken 84 Toren in neun Aufeinandertreffen und daraus resultierenden 22 Punkten finden sich unsere Bubis unter der Leitung von Holger Lindemann auf Platz 2 der D-Junioren Landesklasse wieder.
Pilotprojekte im Kinderfußball und die Welt zu Gast bei Freunden
Für unsere U10 und U9 geht es mit ihren Coaches Julius Kniehase und Erik Maschewski diese Saison nicht um Punkte. Der Berliner Fußball-Verband (BFV) startete zu dieser Spielzeit das Pilotprojekt Kinderfußball, was mehrere Kleinfeldturniere beinhaltet. Im Interview mit Dober sprach herthabsc.com bereits über die Vorteile dieser Saisonform für unsere Jüngsten.
Als Pilotprojekt könnte man auch die erste Saison einer US-amerikanischen Mannschaft in unserer Akademie bezeichnen. Unter der Leitung von Coach Tobias Kurbjuweit sind 18 Jungs für das U17-Integrated Academy Team auf Torejagd. Angesprochen auf das Programm gerät der Übungsleiter ins Schwärmen: „Dieses Projekt stellt einen absoluten Gewinn für uns dar. Die Jungs sind nicht nur individuell talentiert, sondern haben sich durch ihre Einstellung und ihren Fleiß auch als Team toll zusammengefunden. Wir sind fantastisch im Verein integriert und können uns durch die professionellen Rahmenbedingungen weiterentwickeln“. Wer sich ein genaueres Bild vom Aufenthalt unserer Gäste in der Hauptstadt machen möchte, ist bei HerthaTV gut aufgehoben.
Danke für euren Einsatz in diesem Jahr, Jungs! Wir freuen uns auf 2023 – die Zukunft gehört Berlin!