Sebastian Langkamp erteilt auf dem Spielfeld eine Anweisung.
Profis | 28. Oktober 2022, 13:13 Uhr

Kurvenwissen: Fakten zu #SVWBSC

Drei Punkte im dritten Anlauf? Nach der knappen Pleite in Mönchengladbach sowie dem bitteren Remis in Mainz sind unsere Herthaner beim SV Werder Bremen (20:30 Uhr) nun ein weiteres Mal in dieser Saison freitags im Einsatz. Dass auf Niederlage und Remis definitiv ein Sieg folgt, stellt allerdings leider keine Gesetzmäßigkeit dar. Dessen ist sich auch Sandro Schwarz bewusst. „Uns erwartet bei Flutlicht eine ganz besondere Atmosphäre sowie ein kampfbetontes Spiel“, weiß unser Cheftrainer um den Schwierigkeitsgrad der bevorstehenden Aufgabe im kleinsten deutschen Bundesland. Der 44-Jährige betont aber auch: „Für uns gilt es, unsere Inhalte sowie Intensität auf den Platz zu bekommen. Darauf freue ich mich und die Jungs machen den Eindruck, als würden sie das ebenfalls tun“, so der Fußballlehrer. Spannende Statistiken zum Kräftemessen sowie die Einschätzung eines Experten, der beide Clubs bestens kennt, hat herthabsc.com aufbereitet – präsentiert von Autohero.

Statistik: Obwohl es die Paarung zuletzt etwas mehr als anderthalb Jahre nicht mehr gab, stand unser Hauptstadtclub in der Bundesliga keinem anderen Verein öfter gegenüber als den Hanseaten: nämlich 76 Mal. Es folgen der FC Schalke 04 (75) und der FC Bayern München (74). Die Bilanz unserer Berliner im Vergleich mit dem vierfachen deutschen Meister ist jedoch ausbaufähig. Denn zu den 20 blau-weißen Dreiern kommen 19 Punkteteilungen sowie 37 ertraglose Auftritte hinzu. In Bremen gelangen unseren Spreeathenern bislang fünf Siege bei sieben Remis und 26 Niederlagen. „Wir müssen schauen, dass wir noch ein bisschen Fett mit Punkten dranbekommen“, erklärt Fredi Bobic im Hinblick auf das Aufeinandertreffen mit dem SVW sowie den drei weiteren verbleibenden Partien bis zur Winterpause. Als Aktiver bekam es unser Geschäftsführer Sport im Übrigen selbst 15 Mal im deutschen Oberhaus mit den Werderanern zu tun. Dabei gewann der der einstige Angreifer mit seinen Teams nicht nur vier Begegnungen – bei sieben Unentschieden und vier Niederlagen – sondern brachte es auch auf neun Treffer. 

Bemerkenswert: Auch ohne Bobics Zutun auf dem Platz sprechen die Statistiken für ein torreiches Geschehen. Wenn sich unsere Spreeathener und die Grün-Weißen in der Bundesliga duellierten, fielen bislang durchschnittlich 2,99 Treffer pro Spiel. Im Weserstadion liegt der Schnitt sogar bei 3,39 Toren je Match. Zudem klingelte es in der laufenden Spielzeit in fünf Bremer Heimspielen schon 20 Mal: Die je zehn Bremer Tore und Gegentore ergeben einen Schnitt von vier Treffern pro Auftritt vor eigenem Publikum – diesen Wert toppt nur die Arena auf Schalke, wo es in 2022/23 in ebenfalls fünf Kräftemessen durchschnittlich 4,6 Mal im Netz einschlug. „Sie strahlen immer wieder Torgefahr aus“, sagt Schwarz über die Spieler seines Trainerkollegen Ole Werner. „Daher brauchen wir das komplette Programm unserer Qualitäten“, so der 44-Jährige weiter.

Personal: Im Zentrum der defensiven Viererkette unserer Hauptstädter hat sich aktuell Agustín Rogel neben Marc Kempf festgespielt – auch, weil Filip Uremović zuletzt verletzt fehlte. Der Kroate kehrte nun allerdings zurück ins Mannschaftstraining. „Er ist ein Kandidat für den Kader, erst recht da Márton Dárdai ausfallen wird“, verrät unser Übungsleiter, dem der 20-Jährige aufgrund einer Schienbeinentzündung nicht zur Verfügung steht. Außerdem müssen Kélian Nsona und Jessic Ngankam an der Weser definitiv passen. Im Angriff hat Schwarz dennoch die Qual der Wahl. Immerhin dürfte neben Wilfried Kanga und Stevan Jovetić auch Davie Selke auf einen Einsatz gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber brennen. „Er ist auf dem Trainingsplatz sowie in der Kabine wichtig und gibt darüber hinaus in jeder Einheit Vollgas. Aus diesem Grund schauen wir mal, wie viel Einsatzzeit Davie am Freitag bekommt“, schildert unser Chefcoach die Situation seiner Nummer 7.

Schiedsrichter: Die Leitung der Partie obliegt Tobias Reichel, der somit vor seinem 20. Einsatz in der Bundesliga steht. Darüber hinaus kam der 37-Jährige auch schon 48 Mal in der 2. Bundesliga, 62 Mal in der 3. Liga sowie neun Mal im DFB-Pokal zum Zuge. Unsere Alte Dame pfiff der gebürtige Sindelfinger bislang lediglich bei der 1:4-Niederlage in Freiburg im Dezember 2020. Das Gespann des Bürokaufmanns vervollständigen am Freitagabend die beiden Assistenten Arno Blos und Christian Bandurski sowie der Vierte Offizielle Florian Heft. Als Videoreferees fungieren Pascal Müller und Jonas Weickenmeier.

Das sagt der Experte: Obwohl der Aufsteiger zuletzt drei Pflichtspiele am Stück verloren hat, sieht Sebastian Langkamp keinen Negativtrend. „Was die Ergebnisse betrifft, liegt hinter Werder sicherlich eine schlechte Woche. Aber der Punkteschnitt spricht weiter für die Bremer. Es sollte sich niemand davon blenden lassen“, so der einstige Innenverteidiger, der sowohl mit der Fahne als auch mit der Raute auf der Brust auflief. „Hertha macht einen gefestigten Eindruck. Dank des Sieges gegen Schalke haben sich die Berliner endlich für die guten Leistungen der Vorwochen belohnt“, sagt der 34-Jährige, der jedoch hervorhebt: „Ein Flutlichtspiel im WESERSTADION ist immer etwas Besonderes. Mit den Fans im Rücken hat Werder einen Vorteil – unabhängig von der aktuellen Heimbilanz.“ Tatsächlich weist der Bremer Ertrag auf eigenem Platz und in der Fremde mit vier sowie elf Punkten einen eindeutigen Unterschied auf. So oder so erwartet Langkamp „ein Spiel mit einigen Torchancen auf beiden Seiten“, worauf es für unsere Blau-Weißen dabei ankommt, weiß der frühere U21-Nationalspieler ebenfalls: „Wichtig ist es, die Anfangsphase zu überstehen. Denn in dieser übt Werder immer enormen Druck aus und lauert auf einen Torerfolg. Das Ganze ist jedoch auch mit Risiko verbunden, das Hertha ausnutzen kann, um Chancen über die schnellen Konterspieler zu kreieren“, hat der 1,91-Meter-Hüne einen abschließenden Ratschlag parat.

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von Erik Schmidt